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Ein Fall für Superhelden

Ein Fall für Superhelden

Titel: Ein Fall für Superhelden
Autoren: Ulf Blanck
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für clevere Superhelden.« Justus griff in eine der Taschen und probierte einige Flakes. »Die schmecken ganz schön alt«, murmelte er. Jeffers lachte. »Macht doch nichts. Im Film sieht man das ja nicht. Also weiter: Hier am Handgelenk findest du einen Knopf. Wenn du den drückst, kommt ein Strahl Schmierseife aus dem Ärmel geschossen. Das stoppt jeden Gegner, denn er rutscht aus. Alles Weitere erkläre ich dir später. Die Zeit drängt, wir müssen raus zum ersten Filmdreh. Jetzt rettest du die dicke Oma, Justus-Superheld!«
    Kurz darauf standen alle am Brunnen, und die Kameras wurden in Position gebracht. Eine dicke Frau saß am Brunnenrand, fütterte ihren noch dickeren Hund und lächelte den drei ??? zu. In der Mitte des Brunnens plätscherte fröhlich ein Wasserstrahl aus der Spritze von Fred Fireman, dem heldenhaften Feuerwehrmann, der Rocky Beach einst vor einer Feuersbrunst gerettet hatte. Ihm zu Ehren hatte man diese Bronzefigur aufgestellt.
    Jeffers erklärte die Filmszene: »Also, das Ganze ist supereinfach. Diese nette Dame am Brunnen wird gleich aus heiterem Himmel ins Wasser fallen und um Hilfe schreien. Das hört natürlich Super-Justus und kommt mit seinen Sprungfedern angehüpft. Rettung naht.« Justus warf einen Blick auf die dicke Frau. »Und wie soll ich der Frau helfen? Ich meine, die bekomme ich doch niemals allein aus dem Brunnen gezogen?« Jeffers strahlte über das ganze Gesicht. »Gar kein Problem. Du schnappst dir eine Handvoll Cornflakes, und schon hast du Superkräfte. Vertraue mir.« Justus verdrehte die Augen. »So ein Blödsinn. Superkräfte! Dass ich nicht lache. Aber egal, ich mache trotzdem mit.«
    »So ist es recht, mein Junge. Achtung, alle auf ihre Plätze. Drei, zwei, eins und Action!«
    Justus stand unsicher mitten auf dem Marktplatz und wurde vom grellen Scheinwerferlicht geblendet. Plötzlich stieß die dicke Frau einen gellenden Schrei aus und fiel rückwärts von der Brunnenkante ins Wasser. »Hilfe, Hilfe!«, kreischte sie. »Ist denn niemand da, der mich retten kann?« David Jeffers gab Justus ein Zeichen. »Los! Jetzt kommt dein Einsatz. Erst die Sprungfedern, dann die Cornflakes für die Superkräfte.« Justus atmete tief durch und drückte einmal kurz gegen die Gürtelschnalle. Jeffers hatte nicht zu viel versprochen, denn im selben Moment schossen unter seinen Schuhen Spiralfedern heraus, und Justus machte einen großen Satz in die Luft. »Cool!«, rief Bob begeistert. Justus machte verblüfft noch zwei, drei Hüpfer, dann hatte er die Spiralfedern unter Kontrolle. Noch immer rief die dicke Dame um Hilfe und schluckte dabei eine Menge Wasser. Mit einem großen Satz landete Justus neben dem Brunnen, und als er nochmals auf die Gürtelschnalle drückte, verschwanden die Spiralfedern wieder.
    »Hilfe! Warum hilft mir keiner?«, schrie die dicke Frau weiter. »Ich ertrinke!«
    Etwas widerwillig steckte sich Justus ein paar Cornflakes in den Mund. »Im Brunnen kann man nicht ertrinken«, murmelte er leise vor sich hin. »Das Wasser ist nicht mal dreißig Zentimeter tief.« Jeffers fuchtelte wieder mit den Händen und gab Zeichen. Schließlich stieg Justus in den Brunnen und versuchte, die schwergewichtige Dame an den Schultern hochzuheben. Doch erstaunt stellte er fest, dass sie federleicht war, und Justus trug die dicke Frau fast auf Händen aus dem Brunnen. Peter und Bob sahen sich entgeistert an.

    »Na, da staunt ihr, was?«, lachte Jeffers. »Ich hab’s doch gesagt. Euer Freund hat Superkräfte.« Justus packte die Dame jetzt am Arm und setzte sie vor dem Brunnen ab. »Danke! Das war super!«, rief Jeffers. »Schnitt! Die Szene haben wir im Kasten.«
    Justus starrte immer noch verwirrt die dicke Dame an. In diesem Moment riss sich die Frau eine Maske vom Kopf und stieg aus einem riesigen Kleid. Sie war plötzlich ganz klein und dünn. Neben ihr lag das nasse Kostüm: Ein Kleid, das mit Watte ausgestopft war. »Danke für die mutige Rettung!«, lachte sie. »Sah ganz echt aus mit der Verkleidung, oder?« Nun kam auch Jeffers zum Brunnen gerannt. »Du bist der geborene Superheld, Justus. Das hier ist übrigens Tracy. Sie arbeitet als Stuntfrau beim Film. Okay, Leute! Zehn Minuten Pause!«

Der eiskalte Atem
    Justus bekam ein Handtuch, um sich abzutrocknen, und ging dann mit Peter und Bob zurück zum Wohnmobil. In diesem Augenblick kam ein großer Wagen auf den Marktplatz gefahren und hielt direkt vor ihnen an. Ein kräftiger Mann in einem dunklen Anzug stieg aus.
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