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Ein Engel mit kleinen Fehlern

Ein Engel mit kleinen Fehlern

Titel: Ein Engel mit kleinen Fehlern
Autoren: Wendy Haley
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musste.
    Sie nahm gar nicht richtig war, dass das Telefon läutete und Gabriel an den Apparat ging. Erst als er zurückkehrte und ihr eine Hand auf die Schulter legte, zuckte sie zusammen.
    "Mach eine Pause", sagte er.
    Sie sah auf die Uhr. Eine Stunde war vergangen. Sie schnupperte, als ein leckerer Duft an ihre Nase drang.
    Grillfleisch.
    "Barbara hat uns etwas zu essen vorbeigebracht und den Hund mit nach Hause gekommen", erklärte er.
    Plötzlich lächelte er, und ihr Herz schlug schneller.
    "Keine Angst, du hast nichts verpasst", sagte er. "Ich bin mit Tom nach unten gegangen und habe Barbara dort getroffen."
    Stumm streckte Rae die Hand nach einem Sandwich aus. Er gab ihr eins und setzte sich mit den ausgedruckten Listen auf die Couch. Sie tastete nach der Maus und sah wieder auf den Bildschirm.
    Es dauerte eine Weile, bis die Informationen einen Sinn ergaben. Ein Stück des Puzzles landete an der richtigen Stelle.
    Triumphierend schlug sie mit der Hand auf den Schreibtisch.
    Sofort eilte Gabriel an ihre Seite.
    "Da", sagte sie und zeigte auf den Bildschirm. "Das ist die Firma, der Elliston Enterprises gehört. Sie sitzt in San Diego, hat aber ein Postfach in Branson, Colorado. Das Postfach lautet auf ..." Sie fuhr mit dem Finger an den Textzeilen entlang. "Albert Henry Dietrick, Anwalt in New Mexico. Sieh mal, er ist auch in Colorado zugelassen. Ich vermute, er ist eingetragener Bevollmächtigter dieser Firma. Wenn wir herauskriegen, dass er das auch bei den anderen Firmen ist, haben wir eine handfeste Spur."
    "In welcher Stadt sitzt dieser Dietrick?" fragte Gabriel.
    "Mal sehen ... Hier steht es. Folsom." Sie nahm einen Atlas und schlug die Karte von New Mexico auf. "Fast direkt an der Grenze zu Colorado." Mit dem Daumen maß sie die Entfernung.
    "Etwa zwanzig, fünfundzwanzig Meilen von Branson.
    Interessant."
    Sie warf Gabriel einen Blick zu. In seinen Augen spiegelte sich eine Mischung aus Verblüffung und Bewunderung. Sie lächelte stolz.
    "Willkommen im Informationszeitalter", sagte sie.
    "Heutzutage kannst du dir nicht einmal die Schuhe zubinden, ohne dass irgendjemand es erfährt." Sie verschob die Maus und drückte auf die Taste. "Ich drucke dir alles aus, damit du es zu Hause nachlesen kannst. Ich bin es so schnell durchgegangen, dass ich bestimmt etwas übersehen habe."
    Er nickte und strich sich mit dem Daumen am Kinn entlang, während er überlegte. "Ich glaube, ich werde mal bei den Kollegen in Folsom anrufen und mich nach Albert Henry Dietrick erkundigen."
    "Du bist suspendiert", wandte Rae ein.
    "Das wissen sie dort nicht."
    Sie lachte. "Stimmt."
    Gabriel beugte sich vor, um besser sehen zu können. Das war nicht sehr vernünftig, denn sofort nahm er ihren Duft wahr. Rae trug kein Parfüm, aber sie duftete herrlich. Nach Shampoo und Seife und unverwechselbar nach ihr.
    Der Bildschirm verschwamm vor seinen Augen, als er Raes Nähe in sich aufsog. Sie senkte den Kopf, um eine besonders kleine Schrift zu entziffern. Das Haar verbarg ihr Gesicht vor ihm, entblößte jedoch ihren Nacken. Es war verrückt, aber der schmale Streifen Haut erregte ihn mehr, als wenn sie splitternackt gewesen wäre. Der Wunsch, sie dort zu küssen, wurde fast übermächtig.
    Und plötzlich war nichts anderes mehr wichtig. Der Fall nicht, ihr Verrat nicht, nur noch diese Frau, die sein Herz im Sturm erobert hatte. Seine Welt schien zu schrumpfen, bis es nur noch ihren Duft, ihre Wärme und das ohrenbetäubende Klopfen seines Herzens gab.
    Er hob die Hand und schob die Finger in ihr Haar. Sie zuckte zusammen und drehte sich um. Ihr Blick war verwirrt, aber nicht feindselig, und ihr Mund wirkte so verletzlich, dass ihm der Atem stockte.
    Behutsam berührte er sie wieder. Diesmal bewegte sie sich nicht. Ihr Haar glitt wie Seide über seine Hand, und mit jedem Herzschlag wuchs sein Verlangen.
    "Rae", flüsterte er. "Ich will mich nicht mehr streiten."
    Seine Stimme ging ihr unter die Haut. Sie war heiser und tief vor Zärtlichkeit und Verlangen und hatte einen flehentlichen Unterton, der sie erstaunte.
    Sie sah ihn an. Seine Wimpern warfen Schatten auf seine Wangen, seine Augen glitzerten wie ein See im Mondschein, und für Rae war er der schönste Mann, den sie jemals gesehen hatte. Und sie liebte ihn so sehr, dass es wehtat.
    Er würde alles nehmen, was sie zu geben hatte. Nicht als Geschenk, sondern weil es sein Recht war. Sie war wehrlos, fühlte sich ihm ausgeliefert. Sie liebte ihn von ganzem Herzen und konnte ihm
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