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Ein Engel fuer Charlie

Ein Engel fuer Charlie

Titel: Ein Engel fuer Charlie
Autoren: Cheryl St John
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verlegen um und nickte den Familien an den Tischen kurz zu, bevor ihr Blick auf Charlie und Meredith fiel.
    Charlie wusste, dass er irgendwie Luft in seine Lungen bekommen musste, wenn er nicht ohnmächtig werden wollte. Also konzentrierte er sich darauf, langsam und tief durchzuatmen. Nie hätte er zugegeben, dass er darauf gewartet hatte, dass die Frau in seine Richtung schaute. Himmel, noch nie in seinem Leben hatte er derart strahlend himmelblaue Augen gesehen. Die Frau lächelte und winkte ihnen kurz zu.
    Meredith winkte entzückt zurück. „Daddy, sie ist so hübsch!“
    Die junge Frau wandte sich nun Shirley Rumford zu, die ihr eine Speisekarte reichte und ein Glas Wasser auf die Theke stellte. „Was möchten Sie, meine Süße?“
    Die engelsgleiche Erscheinung steckte sich das Haar hinter ihr kleines hübsches Ohr, in dessen Ohrläppchen eine Perle steckte. „Etwas Warmes. Es ist bitterkalt draußen. Was für Suppen haben Sie?“
    Shirley rasselte rasch die wenigen Suppen herunter.
    Die Perrys riefen Shirley ein „Auf Wiedersehen“ zu und verließen das Cafe. Einige Minuten später zahlten auch die Bradfords und folgten ihnen. Charlies Blick wanderte wieder zu der jungen Frau an der Theke zurück.
    „Daddy, darf ich aufstehen und sie mir aus der Nähe ansehen?“ flüsterte Meredith nicht allzu leise.
    Charlie, der den blonden Engel immer noch anstarrte, zuckte zusammen und wandte seine Aufmerksamkeit der Kaffeetasse zu, die vor ihm stand. „Nein, es ist unhöflich, jemanden anzustarren.“
    „Aber…“
    „Meredith, iss deinen Hamburger auf, damit wir endlich gehen und nachschauen können, ob die Bücherei noch geöffnet hat.“
    Seine Tochter ließ sich nun in die Bank zurückfallen, verschränkte die Arme vor der Brust und verzog trotzig das Gesicht. Fünf Minuten später hatte sie den Hamburger immer noch nicht gegessen.
    „Du hast erst zwei Mal abgebissen“, erklärte er. „Du wirst den Hamburger aufessen, während ich zur Toilette gehe und dann die Rechnung bezahlen werde.“
    „Also gut.“ Sie seufzte und griff nach dem bereits kalten Hamburger.
    Charlie stand auf und ging zu den Toiletten hinüber.
    Meredith wagte einen verstohlenen Blick zu der engelsgleichen Frau, die eben hereingekommen war. Sie war der hübscheste Engel, den sie je gesehen hatte.
    Sogar noch schöner als der Engel, der in ihrem Buch als Tannenbaumspitze diente und dann zu leben begann.
    Sie schlug die Seite auf, auf der der Engel Mommy und Daddy sich unter dem Mistelzweig küssten. In dem Bild strahlte der bunt dekorierte Weihnachtsbaum in leuchtenden Farben, und drei kleine Kinder in Plüschpantoffeln und mit glücklichem Lächeln schauten den Eltern durch die Streben des Treppengeländers zu.
    Falls Meredith nur einen Engel hätte, der ihren Daddy mit Wunderpulver bestäubte! Dann wäre er endlich wieder glücklich. So glücklich wie er einmal gewesen war. Glücklich genug, um eine neue Mommy für sie zu finden. Und dann wären sie wieder eine richtige Familie, genau wie die Familie in dem Buch.
    Daddy war schon lange nicht mehr richtig glücklich. Sie klemmte das Buch unter den Arm und wandte sich dann der Engelfrau zu, die gerade ihre Rechnung bezahlte. Und da kam Meredith eine Idee.
    Als Charlie wieder zurückkehrte, fand er die Plätze am Tisch leer vor. Über die Hälfte von Merediths Burger lag immer noch auf dem Teller. Sie musste ebenfalls zur Toilette gegangen sein. Er setzte sich, schaute einige Minuten zum Fenster hinaus und sah dem Treiben der Schneeflocken zu. Dann warf er einen Blick auf seine Armbanduhr und sah sich in dem leeren Cafe um. Schließlich stand er auf, ging zu dem schmalen Gang hinüber, in dem sich die Waschräume befanden, und klopfte an die Tür der Damentoilette. „Meredith? Bist du da drin?“
    Keine Antwort.
    „Meredith? Hallo?“ Er öffnete vorsichtig die Tür und rief erneut: „Meredith, bist da drin, Schätzchen?“
    Verflixt, vielleicht war sie hingefallen und hatte sich wehgetan. Er öffnete die Tür noch weiter, und sein Herz sank. Der Raum war leer.
    Er drehte sich rasch um und lief zurück ins Cafe. Meredith war immer noch nicht zum Tisch zurückgekehrt. Im ganzen Raum hielt sich kein Gast mehr auf. Shirley legte gerade Servietten auf den Tischen aus. „Shirley, weißt du, wo Meredith hingegangen ist?“
    Die ältere Frau schaute von ihrer Arbeit auf. „Ich dachte, sie wäre hinten bei Ihnen.“
    „Nein, sie saß hier am Tisch, als ich zur Toilette ging.“
    „Ich
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