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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz
Autoren: Janet Evanovich
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aneinander.
    »Eigentlich soll ich für Ranger ein paar Wanzen bei Dickie auslegen«, sagte ich zu Lula. Jetzt war es raus, hing in der kalten Luft – der Gefallen, um den mich der Teufel persönlich gebeten hatte.
    Carlos Manoso, in der Szene nur Ranger genannt, ist mein Freund, mein Kopfgeldjägermentor und in diesem speziellen Fall mein Mittäter. Ranger ist Amerikaner kubanischer Abstammung mit dunkler Hautfarbe, dunklen Augen und dunkelbraunem, raspelkurzem Haar. Er ist einen halben Kopf größer als ich und zwei Jahre älter. Ich habe ihn schon nackt gesehen, und wenn ich sage, dass jedes Körperteil an ihm perfekt ist, dann meine ich das auch. Er war mal bei einer Spezialeinheit der Armee, wo er sich die nötigen Fähigkeiten und Muskeln antrainiert hat. Heute besitzt er eine eigene Security- Firma, die sich Range Man nennt. Bei Vinnie ist er außerdem noch für die Ausreißer mit hoher Kaution zuständig. Ranger ist ein heißer Typ, und zwischen uns knistert es heftig, aber ich versuche, etwas auf Distanz zu gehen. Ranger lebt nach seinen eigenen Gesetzen, und die beherrsche ich nicht alle.
    »Habe ich es doch gewusst!«, sagte Lula. »Das kann ja heiter werden.«
    »Du brauchst eine bessere Entschuldigung als Steuern«, sagte Connie.
    »Du musst ihn mit irgendetwas ablenken, wenn du deine Wanzen unterbringen willst.«
    »Ja, genau«, sagte Lula. »Du musst uns mitspielen lassen. Wir veranstalten schon das nötige Chaos.«
    »Wir könnten sagen, dass wir eine Firma gründen wollen«, schlug Connie vor. »Ihn fragen, ob er uns bei den Genehmigungen und Partnerschaftsverträgen beraten könnte.«
    »Und was für eine Firma soll das sein?«, fragte Lula. »Ich muss schließlich wissen, auf was ich mich mit euch einlasse.«
    »Es soll ja keine echte Firma sein«, sagte Connie. »Wir tun nur so als ob.«
    »Trotzdem«, sagte Lula. »Ich gebe doch nicht meinen guten Namen für alles und jeden her.«
    »Himmel, Arsch«, sagte Connie, warf die Arme um sich und stampfte mit den Füßen auf, um sich warm zu halten. »Es könnte alles Mögliche sein. Ein Partyservice zum Beispiel.«
    »Ja, das klingt glaubhaft«, sagte Lula. »Schließlich sind wir alle solche Feinschmecker. Ich mache meinen Herd nur an, um meine Wohnung zu heizen. Und Stephanie weiß wahrscheinlich nicht mal, wo ihr Herd überhaupt steht.«
    »Na gut«, sagte Connie. »Wie wär‘s mit chemischer Reinigung oder Limousinenservice oder Hundeausführservice? Nein, jetzt habe ich es: Wir kaufen uns einen Krabbenkutter.«
    »Mir gefällt die Idee mit dem Limousinenservice«, sagte Lula. »Wir kaufen uns einen Lincoln und legen uns sexy Uniformen zu. Was mit Glitzer.«
    »Nichts dagegen«, sagte Connie.
    Ich nickte und hielt mir den Schal vor die Nase. »Ich auch nicht. Kommt, gehen wir rein. Ich friere.«
    »Moment«, sagte Lula. »Wir brauchen noch einen Namen. Einen Limousinenservice ohne Namen, so was gibt es nicht.«
    »Lucky Limos«, sagte Connie.
    »Für‘n Arsch«, sagte Lula. »Bei einem Limousinenservice, der so heißt, würde ich niemals einsteigen.«
    »Dann schlag du doch etwas vor«, sagte Connie. »Mir scheißegal, wie der blöde Laden heißt. Langsam frieren mir die Füße an.«
    »Es müsste ein Name sein, der zu uns passt«, sagte Lula. »Zum Beispiel Zickenlimousinen.«
    »Ein bescheuerter Name. Glaubst du, von einer Firma mit so einem Namen würde sich jemand eine Limousine mieten?«, sagte Connie.
    »Ich wüsste da einige«, sagte Lula.
    »Liebes-Limousinen, lustige Limousinen, lange Limousinen, Limousinen für Lügner, Lemon-Limousinen, lapidare Limousinen, laute Limousinen, lukullische Limousinen, Lotter-Limousinen«, zählte ich auf.
    Connie sah mich an und zog eine Fratze.
    »Vielleicht doch einfach Lulas Limousinen«, sagte ich.
    »Ja, das klingt doch gut«, sagte Lula.
    »Also abgemacht. Lulas Limousinen.«
    »Abgemacht«, sagte Connie-. »Und jetzt Platz da, damit ich reingehen und auftauen kann.«
    Wir stürmten den Eingang zu Dickies Bürogebäude und blieben erst mal im Foyer stehen, um die plötzliche Wärme zu genießen. Das Foyer führte zu einem Empfangsbereich, und ich war erleichtert, als ich hinter dem Schalter ein unbekanntes Gesicht sah. Wenn mich jemand von meinem letzten Besuch wiedererkannt hätte, hätten sie gleich die Security gerufen.
    »Überlass mir das Reden«, bat ich Lula.
    »Klar«, erwiderte sie. »Ich verhalte mich mucksmäuschenstill und sage keinen Ton.«
    Ich ging auf den Empfangsschalter zu und
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