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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen
Autoren: Robert Asprin
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vielleicht beim Tragen behilflich sein könnte.«
    »Meinst du etwa heute?« Aahz furchte die Stirn.
    »Genau genommen die nächsten paar Tage«, erklärte Tanda ihm. »Vielleicht dauert es sogar eine Woche.«
    »Da kann ich nicht«, seufzte Aahz. »Ich muß morgen bei einer Begegnung zwischen Big Julie und General Badaxe den Schiedsrichter spielen. Kannst du es nicht auf nächste Woche verschieben?«
    »Hmmm ... eigentlich hatte ich sowieso nicht an dich gedacht, Aahz«, sagte Tanda und mustere wie beiläufig die Zimmerdecke. »Ich hab mir gedacht, daß Skeeve und ich es schon schaffen.«
    »Ich?« entfuhr es mir.
    Aahz schnitt eine Grimasse.
    »Auf gar keinen Fall«, verkündete er. »Das Bürschchen kann doch nicht für dich den Laufjungen spielen. Das ist unter seiner Würde.«
    »Ist es nicht!« rief ich. »Ich meine, wenn es nicht unter deiner Würde ist, warum sollte es dann unter meiner sein?«
    »Ich bin schließlich nicht der Hofmagiker von Possiltum!« wandte er ein.
    »Ich kann mich ja tarnen!« konterte ich. »Das ist einer meiner besten Zauber. Das hast du selbst gesagt.«
    »Ich glaube, dein schuppiger grüner Mentor ist ein klitzekleines bißchen eifersüchtig«, bemerkte Tanda und zwinkerte mir insgeheim zu.
    »Eifersüchtig?« explodierte Aahz. »Ich? Eifersüchtig auf so ein winziges ...« Er brach ab und warf Tanda und mir abwechselnd Blicke zu, als er erkannte, daß wir ihn nur auf zogen.
    »Na schön, vielleicht geht es ja doch«, grollte er schließlich. »Geh nur und nimm ihn mit — obwohl ich mir wirklich nicht vorstellen kann, was du ausgerechnet in dieser Hinterwäldlerdimension einkaufen willst.«
    »Aber Aahz!« Tanda lachte. »Du bist wirklich ein Schlitzohr! In Klah einkaufen gehen? Ich bin ja wirklich manchmal ein bißchen ausgeflippt, aber verrückt bin ich nun doch nicht.«
    »Soll das heißen, daß wir in andere Dimensionen reisen werden?« fragte ich neugierig.
    »Natürlich.« Sie nickte. »Wir haben eine ganz schöne Route vor uns. Als erstes hüpfen wir rüber nach ...«
    »Was ist denn eine Route?« fragte ich.
    »Halt!« schrie Aahz und hob gebieterisch seine Hand.
    »Aber ich wollte doch gerade ...«
    »Halt.«
    »Wir wollen ...«
    Nachdem unsere Konservation derart wirkungsvoll beendet worden war, richteten wir unsere Aufmerksamkeit auf Aahz. Übertrieben langsam verschränkte er theatralisch die Arme vor der Brust.
    »Nein«, sagte er.
    »Nein?« kreischte ich. »Aber Aahz ...«
    »Nichts da, >aber Aahz    »Einen Augenblick mal«, warf Tanda ein und stellte sich zwischen uns. »Wo liegt denn das Problem, Aahz?«
    »Wenn du dir einbildest, daß ich meinen Lehrling allein und schutzlos durch die Dimensionen bummeln lasse ...«
    »Aber ich bin doch gar nicht allein«, protestierte ich. »Tanda wird doch dabei sein!«
    » .. .ein gefundenes Fressen für jeden Idioten, der gerne mal einen Dämon einsacken möchte«, fuhr Aahz fort, ohne meinen Einwand zu beachten, »nur damit du bei deinem Einkaufsbummel ein Lasttier hast, na, da hast du dich aber getäuscht.«
    »Bist du fertig?« fragte Tanda gereizt.
    »Fürs erste«, nickte Aahz, und sein Blick stand dem ihren in nichts nach.
    »Zunächst einmal«, fing sie an, »hat Skeeve bereits darauf hingewiesen, wenn du dir nur die Mühe gemacht hättest, zuzuhören, daß er nicht allein sein wird. Ich werde bei ihm sein. Das bedeutet zweitens, daß er auch nicht ohne Schutz sein wird. Nur weil ich meine Mitgliedschaft in der Mördergilde nicht mehr verlängert habe, heißt das noch lange nicht, daß ich alles vergessen hätte.«
    »Genau, Aahz«, warf ich ein.
    »Halt die Klappe, Bürschchen!« fauchte er.
    »Und drittens«, fuhr Tanda fort, »solltest du dir endlich einmal abgewöhnen, Skeeve ständig wie ein Kind zu behandeln. Immerhin hat er Big Julies Armee aufgehalten, nicht wahr? Und außerdem ist er schließlich dein Lehrling. Irgendwas wirst du ihm doch in den letzten paar Jahren beigebracht haben, oder etwa nicht?«
    Das traf Aahz an seinem zweitwundesten Punkt — seiner Eitelkeit. Sein wundester Punkt ist sein Geldbeutel.
    »Na ja ...« Er wurde unsicher.
    »Komm schon, Aahz!« bat ich. »Was soll denn schiefgehen?«
    »Die Gehirnwindungen«, erwiderte er grimmig.
    »Nun übertreib mal nicht, Aahz«, tadelte ihn Tanda.
    »Übertreiben?« Wieder explodierte mein Mentor förmlich. »Das erste Mal, als ich unseren Herrn Wunderbar hier in eine andere
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