Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
Dimension mitgenommen habe, hat er einen Drachen zurückgebracht, den wir weder brauchen noch wollen, und wäre beinahe in einer Prügelei mit einem Haufen von Halsabschneidern umgebracht worden.«
    »Die Prügelei hat er gewonnen, wenn ich mich richtig entsinne«, bemerkte Tanda.
    »Das zweite Mal, als wir hinausgezogen sind«, fuhr Aahz ungerührt fort, »habe ich ihn in einem Schnellimbiß zurückgelassen, wo er prompt die halbe Pennerschaft des Basars als Kampftruppe mobilisiert hat.«
    »Die haben immerhin den Krieg gewonnen!« wandte ich ein.
    »Darum geht es nicht«, knurrte Aahz. »Es geht vielmehr darum, daß das Jüngelchen jedesmal, wenn es in eine andere Dimension kommt, in Schwierigkeiten gerät. Der Kerl zieht sie an wie ein Magnet.«
    »Diesmal bin ich ja da, um ein Auge auf ihn zu werfen«, beruhigte ihn Tanda.
    »Das warst du die beiden ersten Male auch«, entgegnete Aahz grimmig.
    »Du etwa nicht?« konterte sie.
    »Doch, doch«, stimmte Aahz zu. »Und nicht einmal wir beide zusammen haben ihn aus den Schwierigkeiten heraushalten können. Verstehst du jetzt, weshalb ich ihn hier auf Klah behalten will?«
    »Hmmm«, sagte Tanda nachdenklich. »Ich verstehe, was du meinst, Aahz.«
    Das Herz sank mir in die Hose.
    »Ich bin einfach nur nicht damit einverstanden«, schloß sie.
    »Verdammt noch mal, Tanda ...«, hob Aahz an, doch sie bedeutete ihm mit einem Wink, zu schweigen.
    »Ich will dir eine Geschichte erzählen«, sagte sie lächelnd. »Es gab einmal ein Ehepaar, das hatte ein Kind, das es unheimlich lieb hatte. Sie hatten es sogar so lieb, daß sie es nach seiner Geburt in einem besonderen Zimmer einschlössen. Nur damit dem Kleinen auch ja nichts passierte, haben sie alles, aber auch alles durchleuchtet, was in dieses Zimmer kam: Möbel, Bücher, Spielzeug, alles. Sogar die Luft haben sie gefiltert, damit er sich bloß keine Krankheit zuzog.«
    »Na und?« fragte Aahz mißtrauisch.
    »Na ja, an seinem achtzehnten Geburtstag haben sie dann die Tür aufgemacht und ihn rausgelassen«, erklärte Tanda. »Der Junge hat zwei Schritte gemacht, dann ist er vor lauter Aufregung gestorben.«
    »Ist das wahr?« fragte ich entsetzt.
    »Es ist ein bißchen übertrieben«, gab sie zu, »aber ich glaube, Aahz versteht schon, worauf ich hinauswill.«
    »Ich habe ihn nicht in ein Zimmer eingesperrt«, murmelte Aahz. »Wir hatten schon einige verdammt heikle Situationen zu meistern, wie du weißt. Schließlich warst du bei einigen selbst dabei.«
    »Aber du hast ihn doch wirklich ein wenig zu sehr bemuttert, nicht wahr, Aahz?« drängte Tanda ihn sanft.
    Aahz schwieg mehrere Sekunden lang und wich unseren Blicken aus. »Also gut«, seufzte er schließlich. »Geh nur, Kerlchen. Aber komm bloß nicht weinend zurück, nur weil sie dich umgebracht haben.«
    »Wie soll das denn gehen?« fragte ich stirnrunzelnd.
    Tanda knuffte mich in die Rippen, und ich nahm mir den Hinweis zu Herzen.
    »Es gibt allerdings ein paar Dinge, die ich erledigt wissen will, bevor du gehst«, erklärte Aahz barsch. Langsam fand er wieder zu seiner normalen Laune zurück.
    Er schritt im Zimmer hin und her und suchte einige unserer Habseligkeiten zusammen.
    »Zum einen«, verkündetete er, »ist hier etwas von deinem Geld, für die Reise. Du wirst es zwar wahrscheinlich nicht brauchen, aber man fühlt sich immer etwas sicherer, wenn man ein wenig Geld in der Tasche hat.«
    Mit diesen Worten zählte er mir zwanzig Goldstücke in die Hand. Wenn man bedachte, daß ich ein ganzes Team von Dämonen mit nur fünf Goldstücken angeheuert hatte, um in einen Krieg zu ziehen, war das ein richtiges Vermögen!
    »He, Aahz ...«, fing ich an, doch er beeilte sich fortzufahren.
    »Zweitens hast du hier den D-Hüpfer.« Er steckte den kleinen Metallzylinder in meinen Gürtel. »Ich habe ihn so eingestellt, daß er dich wieder hierher zurückbringt. Wenn du in Schwierigkeiten geraten solltest, ja wenn du auch nur glaubst, daß du in Schwierigkeiten geraten könntest, drückst du auf den Knopf und kommst auf der Stelle zurück. Keine Heldenallüren und keine Prunkreden, einfach nur draufdrücken und zurück, ist das klar?«
    »Ja, Aahz«, versprach ich pflichtschuldig.
    »Und schließlich«, erklärte er und richtete sich zu seiner vollen Größe auf, »bleibt der Drache hier. Du wirst dein dämliches Haustier nicht mitschleppen, und das ist mein letztes Wort. Ich weiß, daß du ihn gerne dabei hättest, aber er würde dir nur Ärger machen.«
    »Na gut,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher