Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Blick genuegt

Ein Blick genuegt

Titel: Ein Blick genuegt
Autoren: Barbara McCauley
Vom Netzwerk:
Großeltern in Ordnung zu halten, aber es war unmöglich.”
    Ihr Vater hatte dafür gesorgt. Er hatte das Haus ihrer Großeltern genauso gehasst. wie sie das große Haus hasste, das er gebaut hatte. Bis vor zwei Jahren, als seine Investitionen keine Gewinne mehr abwarfen, war ihr Vater der reichste Mann in Wolf River gewesen. Er besaß Macht und Prestige. Er hatte dafür gesorgt, dass niemand ihr einen Job gab, und dass niemand an ihrem Haus arbeitete.
    „Nichts ist unmöglich, wenn du es nur wirklich willst, Julianna.”
    Sie zuckte bei Lucas geflüsterten Bemerkung zusammen. Unbemerkt war er dicht hinter sie getreten. Aber noch immer traute sie sich nicht, ihn anschauen, weil sie das Mitleid oder die Verachtung in seinem Blick nicht ertragen hätte.
    „Nenn mir deinen Preis, Lucas. Ich werde das Geld beschaffen.”
    „Woher willst du das Geld bekommen?” Mit einem Finger streichelte er ihren Nacken.
    „Vielleicht ein reicher Freund? Ich weiß, dass es keine Ehemänner in deinem Leben gegeben hat, aber bestimmt gab oder gibt es Freunde; Männer, die deinen … Charme zu würdigen wissen.”
    Seine Berührung ließ ihre Knie weich werden, und es gelang ihr nur mit Mühe, gleichmäßig zu atmen. „Wie viel?”
    Er fuhr fort, sie zu streicheln. „Warum gab es keine Ehemänner? Wolltest du Daddy nicht verlassen?”
    Sie wirbelte herum. Sofort erkannte sie, dass das ein Fehler war, denn er stand zu dicht hinter ihr. Ihre Körper berührten sich, und Lucas machte keinerlei Anstalten, einen Schritt zurückzutreten.
    „Da ist ja doch Glut unter der eiskalten Fassade”, meinte er nachdenklich, während er sie unverwandt beobachtete. „Und es gibt tatsächlich etwas, das dir am Herzen liegt.”
    Wieso weiß er es nicht? dachte sie fieberhaft. Wie kann er so blind sein? Ihr Herz klopfte zum Zerspringen. „Verdammt, nenn mir deinen Preis!”
    „Na gut.” Er hob die Hand und strich zärtlich über ihre Wange. „Der Preis bist du. Ich möchte, dass du mich heiratest.”

3. KAPITEL
    Seine Worte schockierten Lucas genauso, wie sie offenbar Julianna schockiert hatten. Er sah, dass sie blass wurde und erstarrte. Einen Augenblick lang hatte er sogar den Eindruck, als hätte sie zu atmen aufgehört.
    „Was hast du gesagt?”, flüsterte sie.
    Jetzt könnte er einfach lachen und ihr sagen, dass er die Reaktion bekommen habe, die er erwartet hatte: panische Angst. Dass er sie aus der Fassung bringen wollte, damit sie ihre kühle Selbstbeherrschung verlor.
    Stattdessen lächelte er und strich eine Strähne ihres seidigen blonden Haares hinters Ohr.
    Sie zuckte zusammen, als hätte sie einen elektrischen Schlag bekommen.
    „Du willst etwas vo n mir.” Er ließ seinen Finger über ihr Ohrläppchen gleiten und strich an ihrem Hals entlang…Vielleicht will ich ja auch etwas von dir.”’
    Röte überzog ihre blassen Wangen. „Dafür brauchst du mich nicht zu heiraten.”
    „Bilde dir nichts ein. Ich rede nicht von Sex.” Er beugte sich vor. „Obwohl, wenn wir heiraten, dann würde ich das natürlich auch erwarten. Ehrlich gesagt…” ihre Lider flatterten, als er seine Lippen näher an ihr Ohr brachte, „ich würde darauf bestehen.”
    „Du hast meinen Vater ruiniert.” Ihre Stimme schwankte. „Ist das nicht genug?”
    „Mason Hadley hat Papiere gefälscht, um meinem Vater die Ranch zu stehlen. Er hat ihn angeschossen und ihn dann unschuldig ins Gefängnis gebracht, wo er gestorben ist. Sag mir, was angemessen ist. Sag mir, wie viel es kosten wird, bis dieses Unrecht wieder gutgemacht ist.”
    Er erkannte an ihrem wissenden Blick, dass sie begriff. „Du willst mich dazu benutzen, um deine Rache zu vollenden? Willst dich mit einer Frau belasten, die dich täglich an deinen Schmerz erinnern würde?”
    „Dein Vater wird jeden Tag daran erinnert werden”, erwiderte er brüsk. „Ich werde sein Land und seine Tochter haben. Und kein Mann würde es als Last empfinden, mit einer so gut aussehenden Frau wie dir zusammen zu sein … Darling. Genau geno mmen könntest du sogar von Vorteil sein.”
    Sie schloss die Augen, als wollte sie den Horror der ganzen Sache verbannen. Ihre offensichtliche Abneigung, ihn zu heiraten, sollte ihm eigentlich Befriedigung verschaffen, aber er verspürte eiskalte Wut. Es war, als könnte er ihre Gedanken lesen … Wie konnte ein Halbindianer es wagen, einer Frau ihres Ansehens einen Heiratsantrag zu machen? Er hatte noch immer die Worte im Ohr, die sie ihm heute Nachmittag an den Kopf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher