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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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nebeneinander. Das solltest du am besten wissen, John.«
    John wollte noch etwas sagen, aber Amma kam ihm zuvor.
    »Melchizedek Ravenwood!«, rief sie. »Das war das letzte Mal, dass ich dich gebeten habe, dich nicht in meine Angelegenheiten zu mischen. Kümmere du dich um deine Familie und ich gebe auf meine acht. Ethan Wate! Du kommst augenblicklich mit!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht.«
    Amma warf Macon einen giftigen Blick zu. »Daran bist du schuld. Das werde ich dir nie verzeihen, hörst du? Weder heute noch morgen und auch nicht, wenn wir uns wegen unserer Sünden in der Hölle wiedersehen – und wegen der Sünde, die ich gleich begehen werde.« Sie verstreute etwas im Kreis. Die weißen Kristalle glitzerten wie Schneeflocken. Salz.
    »Amarie!«, rief Macon, aber seine Stimme war sanft. Er wusste, dass sie am Ende ihrer Kräfte war.
    »Tante Delilah, Onkel Abner, Tante Ivy, Großmutter Sulla. Ich brauche eure Hilfe!« Amma blickte zum schwarzen Himmel hinauf. »Ich bin Blut von eurem Blut, und ich rufe euch, damit ihr mir helft, jene abzuwehren, die bedrohen, was ich am meisten liebe.«
    Sie rief die Ahnen, sie wollte, dass sie sich gegen Macon verschworen. Ich spürte, was das für sie bedeutete, spürte ihre Verzweiflung, ihren Wahnsinn, ihre Liebe. Und doch war es nicht richtig, denn sie legte zu viel vom Falschen mit hinein. Aber sie war im Augenblick zu verblendet, um das zu begreifen.
    »Sie werden nicht kommen«, flüsterte ich Macon zu. »Sie hat kürzlich schon einmal versucht, sie zu rufen, da haben sie sich auch nicht blicken lassen.«
    »Nun ja, vielleicht hat es ihnen seinerzeit an der richtigen Motivation gefehlt.« Ich folgte Macons Blick über den Wasserturm hinaus und sah die Gestalten im Mondlicht aufschimmern. Die Ahnen – Ammas Vorfahren aus dem Jenseits. Endlich hatten sie Amma gehört.
    Amma zeigte auf Macon. »Er ist derjenige, der meinem Jungen wehtun und ihn von dieser Welt nehmen will. Haltet ihn auf! Tut, was richtig ist!«
    Die Ahnen starrten auf Macon herab und ich hielt gespannt den Atem an. Sulla hatte sich Perlenschnüre ums Handgelenk gebunden, der Rosenkranz einer Religion, die nur sie allein kannte. Neben ihr standen Delilah und Ivy und musterten Macon.
    Nur Onkel Abner sah mich an. Unsere Blicke trafen sich. Seine Augen waren groß und braun und ich las viele Fragen darin. Ich wollte sie beantworten, aber ich wusste nicht genau, was er wissen wollte.
    Er bekam die Antworten auch so, denn er wandte sich an Sulla und sprach mit ihr in Gullah.
    »Tut, was richtig ist!«, rief Amma in die Dunkelheit hinaus.
    Die Vorfahren blickten sie an und reichten sich die Hände. Dann kehrten sie ihr langsam den Rücken zu. Sie taten, was richtig war.
    Mit einem erstickten Schrei sank Amma auf die Knie. »Nein!«
    Sich an den Händen haltend und den Blick zum Mond gerichtet, verschwanden die Ahnen wieder.
    Macon legte mir die Hand auf die Schulter. »Ich werde auf Amarie aufpassen. Ob sie es will oder nicht.«
    Ich ging zu der rostigen Eisenleiter.
    »Soll ich mitkommen?«, rief mir John hinterher.
    Ich schüttelte den Kopf. Das war etwas, was ich allein tun musste. So allein, wie man sein kann, wenn einen die Hälfte der eigenen Seele auf Schritt und Tritt verfolgt.
    »Ethan …«, rief Macon.
    Ich hielt mich an der Seitenstrebe der Leiter fest. Ich schaffte es nicht, mich umzudrehen.
    »Bis dann, Mr Wate.« Das war’s. Ein paar dürre Worte. Mehr war nicht zu sagen.
    »Sie werden an meiner Stelle auf sie aufpassen.« Das war nicht als Frage gemeint.
    »Das werde ich, mein Sohn.«
    Ich fasste die Leiter fester.
    »Nein! Mein Junge!«, hörte ich Amma schreien. Und ich hörte, wie sie versuchte, sich aus Macons Griff zu winden, der sie jetzt offenbar festhielt.
    Ich kletterte die Sprossen hinauf.
    »Ethan Lawson Wate …« Mit jedem erstickten Schrei zog ich mich höher und dabei ging mir immer wieder ein Gedanke durch den Kopf.
    Der richtige Weg ist nicht immer der bequeme .

Endlich
    22.12.
    Ich stand auf dem Dach des weißen Wasserturms und blickte in den Mond. Ich warf keinen Schatten, und falls Sterne am Himmel standen, dann konnte ich sie nicht sehen. Summerville lag vor mir, verstreute kleine Lichter, die sich bis zur Schwärze des Sees hinzogen.
    Dies war der Ort, an dem wir glücklich gewesen waren, Lena und ich. Einer der Orte. Aber jetzt war ich allein. Und ich war alles andere als glücklich. Ich hatte einfach nur Angst – und das Gefühl, kotzen zu
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