Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
Vom Netzwerk:
ins Universum macht. Dabei war ich es.«
    »Das ist nicht deine Schuld.«
    »Wenn ein Hurrican zuschlägt, dann ist weder der Wetterbericht daran schuld noch Gott – egal was Wesleys Mutter dazu sagt. Den Menschen, die danach kein Dach mehr über dem Kopf haben, ist das sowieso egal.« Sie sah mich unendlich traurig an. »Aber wir beide wissen, dass ich schuld bin. Und das Loch ist zu groß, um es zu flicken.«
    Ich nahm ihre kleinen Hände in meine großen. »Genau das wollte ich dir sagen. Ich kann es nämlich flicken.«
    Amma setzte sich in ihrem Stuhl aufrecht, die Kummerfalten auf ihrer Stirn vertieften sich. »Wovon redest du, Ethan Wate?«
    »Ich kann es aufhalten. Die Hitze und die Dürre, die Erdbeben und dass die Caster ihre Kräfte nicht mehr beherrschen können – das alles kann ich stoppen. Aber das weißt du ja längst, stimmt’s? Deshalb bist du ja bei dem Bokor gewesen.«
    Die Farbe wich aus ihrem Gesicht. »Sprich mir nicht in meinem Haus von diesem Teufel! Du weißt ja gar nicht …«
    »Ich weiß, dass du bei ihm warst, Amma. Ich bin dir gefolgt.« Es war jetzt keine Zeit mehr für Spielchen. Ich konnte nicht gehen, ohne ihr Lebwohl gesagt zu haben. Auch wenn sie es nicht hören wollte. »Du hast es in den Karten gelesen. Und du hast versucht, es abzuwenden, aber das Rad des Schicksals zermalmt uns alle.«
    In der Küche war es so still, als hätte jemand die Luft abgesaugt.
    »Das waren doch deine Worte, oder?«
    Keiner von uns beiden bewegte sich, keiner atmete. Einen Moment lang war sie so entgeistert, dass ich fürchtete, sie würde entweder auf und davon rennen oder das ganze Haus mit Salz überschütten.
    Aber dann verzog sie das Gesicht und packte mich an den Armen, wie um Verstand in mich zu schütteln. »Nicht du! Du bist mein Junge. Das Rad hat mit dir nichts zu schaffen. Das ist meine Schuld. Ich werde es wieder in Ordnung bringen.«
    Ich legte meine Hände auf ihre schmalen Schultern. Tränen liefen über ihr Gesicht. »Das kannst du nicht, Amma. Nur ich kann das. Ich ganz allein …«
    »Sei still! Kein Wort mehr!«, schrie sie und umklammerte meinen Arm wie eine Ertrinkende.
    »Amma, hör mir zu …«
    »Nein! Du hörst mir zu!«, flehte sie fast panisch. »Ich hab’s mir genau überlegt. Es gibt eine Möglichkeit, die Karten zu ändern, du wirst sehen. Ich habe eine Abmachung getroffen. Du musst nur abwarten.« Sie murmelte vor sich hin wie eine Irre. »Ich hab’s mir genau überlegt. Du wirst schon sehen.«
    Amma täuschte sich. Keine Ahnung, ob sie es wusste, aber ich wusste es genau. »Ich muss es tun. Wenn nicht, werdet ihr sterben, du und Dad, die ganze Stadt.«
    »Was kümmert mich diese Stadt?«, zischte sie. »Soll sie doch niederbrennen! Meinem Jungen wird nichts passieren! Hörst du?« Sie sprang auf und sah sich hektisch um, als suche sie in den dunklen Ecken nach jemandem.
    Plötzlich versagten ihre Beine und sie schwankte gefährlich. Sie war kurz davor, ohnmächtig zu werden. Ich packte Amma am Arm und stützte sie. Sie sah mir in die Augen. »Ich habe schon deine Mutter verloren. Ich darf dich nicht auch noch verlieren.«
    Ich half ihr, sich wieder auf den Stuhl zu setzen. Dann kniete ich mich neben sie und wartete, bis sie sich wieder gefangen hatte. »Tief durchatmen.« Das hatte Thelma zu Tante Mercy gesagt, als sie einen ihrer Schwächeanfälle hatte. Aber tief durchzuatmen half uns nicht weiter.
    Amma winkte ab. »Mir fehlt nichts. Solange du mir versprichst, keine Dummheiten zu machen. Ich werde die Risse wieder flicken. Ich brauche nur noch den richtigen Faden.« Einen Faden, der in die schwarze Magie des Bokors eingetaucht worden war, darauf hätte ich wetten können.
    Ich wollte nicht, dass mein letztes Wort an Amma eine Lüge war. Aber sie war nicht mehr ansprechbar. Es war unmöglich, sie davon zu überzeugen, dass das, was ich tat, richtig war. Wie Lena glaubte sie fest daran, dass es ein Schlupfloch geben musste.
    »Schon gut, Amma. Ich bringe dich in dein Zimmer.«
    Sie stützte sich beim Aufstehen auf meinen Arm. »Du musst es mir versprechen, Ethan Wate.«
    Ich blickte ihr fest in die Augen. »Ich werde keine Dummheiten machen. Das verspreche ich.« Das war nur halb gelogen. Denn wenn man die Menschen, die man liebt, rettet, dann ist das keine Dummheit. Man hat gar keine andere Wahl.
    Trotzdem sollte mein letztes Wort an Amma so wahr sein wie die Tatsache, dass die Sonne am Morgen aufgeht. Deshalb führte ich sie zu ihrem Lieblingssessel, drückte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher