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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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um meine Taille, Arme, die ich kannte, sie pressten die Luft aus mir heraus und zerrten mich zur Eisenleiter. Ich stolperte und schlug mit dem Kinn gegen das Geländer. Ich versuchte, mich loszureißen, versuchte, die Arme abzuschütteln.
    Wer bist du?
    Je heftiger ich mich wehrte, desto fester schlug er mich. Der nächste Schwinger landete in meinem Magen und ich klappte zusammen.
    Da sah ich sie. Seine schwarzen Chucks. Sie waren so alt und ausgetreten wie meine.
    Was willst du von mir?
    Ich wartete seine Antwort nicht ab, sondern ging ihm in dem Moment an die Kehle, als auch er mich an der Gurgel packte. Da sah ich sein Gesicht und erkannte die Wahrheit.
    Er war ich .
    Wir starrten uns an, schnürten uns gegenseitig die Luft ab und rollten dabei über den Rand des Wasserturms.
    Und während wir in die Tiefe fielen, dachte ich nur das eine:
    Endlich .
    Mit einem dumpfen Schlag knallte mein Kopf auf den Boden, einen Augenblick später schlug mein Körper auf.
    Ich hatte mich total in meiner Decke verheddert. Benommen versuchte ich, die Augen zu öffnen, aber sie waren schlafverklebt. Ich wartete darauf, dass die Panik abebbte.
    Meine früheren Träume hatten immer davon gehandelt, Lena vor dem Sturz zu bewahren. Jetzt war ich es, der in die Tiefe fiel. Was hatte das zu bedeuten? Und warum hatte ich beim Aufwachen das Gefühl gehabt, als sei ich bereits abgestürzt?
    »Ethan Lawson Wate! Was in unseres lieben Herrgotts Namen treibst du dort oben?« Amma hatte eine unnachahmliche Art zu rufen – so unnachahmlich, dass sie einen damit postwendend aus dem Hades zurückholen konnte, wie mein Vater immer behauptete.
    Ich schlug die Augen auf. Mein Blick fiel auf eine einzelne Socke, auf eine Spinne, die sich ziellos durch den Staub kämpfte, und auf einige zerfledderte Bücher, deren Rücken lose war. Catch 22 . Das Große Spiel . Die Outsider . Und noch ein paar andere. Die geheimnisvolle Welt unter meinem Bett.
    »Nichts. Hab nur das Fenster zugemacht.«
    Ich starrte auf das offene Fenster. Ich schlief immer bei geöffnetem Fenster. Seit Macon gestorben war – besser gesagt, seit wir dachten, er wäre gestorben –, machte ich das so, und inzwischen war es zu einer tröstlichen Gewohnheit geworden. Die meisten Menschen fühlten sich sicherer, wenn ihre Fenster geschlossen waren, aber ich wusste, dass mich ein geschlossenes Fenster nicht vor den Dingen schützen würde, vor denen ich mich fürchtete. Es würde weder einen Dunklen Caster noch einen Blut-Inkubus abhalten.
    Ich wusste nicht, ob es irgendetwas gab, was sie abhalten konnte.
    Aber falls es doch einen Schutz gab, dann würde Macon ihn finden. Seit wir von der Weltenschranke zurückgekehrt waren, hatte ich ihn kaum zu Gesicht bekommen. Wenn er nicht gerade in den Tunneln umherstreifte, wirkte er irgendwelche Schutzzauber für Ravenwood. Nachdem am Siebzehnten Mond die Ordnung der Dinge zerstört worden war – jenes zerbrechliche Gleichgewicht, das die Welt der Caster zusammenhielt –, war Lenas Haus zu einer einsamen Festung geworden. Und hier bei uns, in Wates Landing, baute Amma an ihrer eigenen einsamen Festung – an der Festung des Aberglaubens, wie Link es nannte. Amma hingegen sprach von »vorbeugenden Maßnahmen«.
    Zuerst hatte sie auf allen Fenstersimsen Salz verstreut, dann war sie auf die klapprige Trittleiter meines Vaters gestiegen und hatte bunte Glasflaschen kopfüber an die Äste unserer Kreppmyrte gehängt. In Waders Creek, wo das Haus von Ammas Familie stand, waren solche Flaschenbäume ein ebenso alltäglicher Anblick wie Zypressen. Und wann immer ich in letzter Zeit Links Mutter im Stop & Steal begegnete, stellte sie mir die immer gleiche Frage: »Na, schon böse Geister in den alten Flaschen gefangen?«
    Ich wünschte, wir könnten Ihren bösen Geist fangen , hätte ich ihr dann gerne geantwortet. Mrs Lincoln in einer staubigen braunen Cola-Flasche. Ich weiß nicht, ob das irgendein Flaschenbaum ausgehalten hätte.
    Aber im Augenblick wollte ich keine Geister, sondern nur frische Luft schnappen. Als ich mich an mein altes hölzernes Bettgestell lehnte, schlug die Hitze förmlich über mir zusammen. Sie war allgegenwärtig und stickig, so wie eine Bettdecke, von der man sich nicht freistrampeln kann. Die erbarmungslose Hitze von South Carolina ließ im September normalerweise etwas nach, nur in diesem Jahr nicht.
    Ich massierte die Beule auf meiner Stirn und torkelte unter die Dusche. Dort drehte ich den Kaltwasserhahn auf und ließ das
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