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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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mein ganzes Leben lang. Es sind die Orte aus meinen Lieblingsbüchern.«
    »Ich weiß.« Ihre Stimme klang erstickt. »Jack Kerouac.«
    »Du kannst natürlich auch deine eigenen Orte einzeichnen.« Ich spürte, wie sie den Atem anhielt. »Schon verrückt, aber bevor ich dich kannte, wollte ich nur eines: so weit wie möglich von hier weggehen. Komisch, oder? Jetzt muss ich so weit weggehen, wie es weiter gar nicht geht, und würde alles dafür geben, hierzubleiben.«
    Lena legte ihre Hände auf meine Brust und schob mich fort. Die Karte fiel zwischen uns auf die Erde. »Sag so was nicht. Das wirst du nicht tun!«
    Ich hob die Karte auf, in der ich alle meine Sehnsuchtsorte verzeichnet hatte, bis ich schließlich herausgefunden hatte, wohin ich gehörte. »Dann bewahre sie einfach für mich auf.«
    Lena starrte das zusammengefaltete Stück Papier an, als wäre es das gefährlichste Ding auf der Welt. Dann nahm sie ihre Kette mit den Glücksbringern vom Hals. »Wenn du das für mich aufbewahrst.«
    »L, nein.« Aber die Kette baumelte zwischen uns, und ihre Augen flehten mich an, sie zu nehmen. Ich machte die Hand auf und sie ließ die Halskette hineinfallen. Der Silberknopf, der rote Faden, der aus einer Büroklammer gebastelte Drahtstern, alle ihre Erinnerungen schmiegten sich in meine Hand.
    Ich hob ihr Kinn an, damit sie mich anschauen musste. »Ich weiß, es ist schwer, aber wir können nicht so tun, als wäre nichts passiert. Du musst mir etwas versprechen.«
    »Was denn?« Ihre Augen waren tränenverhangen.
    »Du musst hierbleiben und die Neue Ordnung in Kraft setzen oder was immer deine Aufgabe auch sein mag. Sonst ist alles, was ich tue, umsonst.«
    »Das kannst du nicht von mir verlangen. Ich habe das alles schon einmal durchgemacht, als ich dachte, Onkel Macon sei gestorben, und du hast ja gesehen, wie ich damit fertig geworden bin.« Ihr versagte fast die Stimme. »Ich schaffe es nicht ohne dich.«
    Versprich mir, dass du es wenigstens versuchst .
    »Nein!« Lena schüttelte den Kopf, ihr Blick war wild. »Du darfst nicht aufgeben. Wir werden einen Ausweg finden. Es ist noch nicht zu spät.« Sie wurde richtig hysterisch. »Bitte, Ethan!«
    Ich nahm sie in die Arme; es war mir egal, dass die Berührung wie Feuer brannte. Dieses Brennen würde mir fehlen. Alles an ihr würde mir fehlen. »Psst. Schon gut, L.«
    Nichts war gut.
    Ich legte vor mir selbst den Schwur ab, dass ich irgendwie zu ihr zurückfinden würde, so wie meine Mutter einen Weg zu mir gefunden hatte. Das war das Versprechen, das ich gab, selbst wenn ich es vielleicht nicht halten konnte.
    Ich schloss die Augen und vergrub mein Gesicht in ihrem Haar. Daran wollte ich mich erinnern. An ihren Herzschlag, wenn ich sie an mich drückte. An den Geruch von Zitronen und Rosmarin, der mich damals zu ihr geführt hatte. Wenn es so weit war, dann sollte dies das Letzte sein, woran ich mich erinnerte. Mein letzter Gedanke.
    Zitronen und Rosmarin. Ihr schwarzes Haar und ihre grün-goldenen Augen.
    Sie sagte nichts, und ich versuchte nicht mehr, sie zu trösten. Man hätte ohnehin nichts verstanden bei dem Lärm, den unsere brechenden Herzen machten in Erwartung der beiden letzten Worte, die wie ein drohender Schatten über uns hingen und die keiner von uns aussprechen wollte.
    Worte, die gesagt werden würden, ob wir sie nun laut aussprachen oder nicht: Leb wohl.

Zerbrochene Flaschen
    21.12.
    Als ich nach Hause kam, saß Amma am Küchentisch. Sie war ganz allein, ohne Karten und ohne Kreuzworträtsel, ohne Zimtpastillen und ohne die Schwestern. Nur eine alte, angeschlagene Colaflasche stand auf dem Tisch. Sie war von unserem Flaschenbaum, der den Geist, den Amma einfangen wollte, nie gefangen hatte. Meinen.
    Seit ich wusste, dass ich und nicht John der Crucible war, hatte ich dieses Gespräch im Geiste geprobt. Ich hatte mir hundert verschiedene Möglichkeiten überlegt, dem Menschen, der mich genauso wie meine Mutter liebte, zu erklären, dass ich sterben würde.
    Was sagt man bei so einer Gelegenheit?
    Ich wusste es immer noch nicht, und jetzt stand ich in Ammas Küche, sah ihr in die Augen, und es schien mir vollkommen unmöglich, auch nur ein Wort zu sagen. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass sie es längst wusste.
    Ich setzte mich auf den Stuhl ihr gegenüber. »Amma, ich muss mit dir reden.«
    Sie nickte und drehte die Flasche zwischen den Fingern. »Hab alles falsch gemacht diesmal, schätze ich. Ich dachte, du wärst derjenige, der ein Loch
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