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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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Melchizedek, und zwar flinker, als ein Sünder das Geld vom Kollektenteller stiehlt! Tu nicht so großspurig, weil ich weder mitansehen noch zulassen werde, dass mein Junge dein Opferlamm spielt!«
    Der Bokor ließ eine weitere unberufene Seele hinter Amma frei. Macon beobachtete, wie sie in die Luft stieg. »Entschuldigen Sie, Sir. Ich muss Sie bitten, Ihre Habseligkeiten einzupacken und sich davonzumachen. Meine Freundin hier war nicht Herrin ihrer Sinne, als sie sich Ihrer Dienste versicherte. Kummer benebelt den Verstand, wissen Sie.«
    Der Bokor lachte, zeigte mit seinem Stab auf einen der Geister und lenkte ihn in Macons Richtung. »Ich bin kein Handlanger, Caster. Den Handel, den sie mit mir geschlossen hat, kann man nicht rückgängig machen.«
    Der Geist, dessen schlaffer Mund grotesk verzerrt war, drehte sich einmal um sich selbst und griff Macon an.
    Macon schloss die Augen – und ich hielt die Hand schützend vor meine, um mich gegen das grüne Licht zu wappnen, das schon bei Hunting so zerstörerisch gewirkt hatte. Aber es kam kein Licht, sondern das genaue Gegenteil. Das völlige Fehlen von Licht. Absolute Dunkelheit.
    Über dem Unberufenen formte sich ein weiter Kreis allertiefster Finsternis. Es sah aus wie das Satellitenfoto eines Hurrikans, nur dass nirgends ein Wirbelsturm war. Denn das hier war ein echtes Loch im Himmel.
    Der Unberufene drehte sich wieder um sich selbst und wurde von dem schwarzen Loch wie ein Magnet angezogen. Als er den äußeren Rand des Loches erreicht hatte, verschwand er nach und nach, so als würde er langsam von einem Strudel aufgesaugt. Es sah so aus wie damals, als ich meine Hand in das Gitter vor der Lunae Libri gesteckt hatte, nur dass es diesmal keine Sinnestäuschung war. Als die Leere schließlich auch die geisterhaft schimmernden Füße des Unberufenen verschluckt hatte und von ihm nichts mehr zu sehen war, schloss sich das Loch und löste sich in Nichts auf.
    »Hast du eine Ahnung, wie er das gemacht hat?«, fragte mich John leise.
    »Ich weiß ja nicht mal genau, was er gemacht hat.«
    Der Bokor riss verblüfft die Augen auf, ließ sich jedoch nicht beirren. Er zeigte mit seinem Stab nacheinander auf die anderen geschundenen Gestalten, die sich daraufhin gemeinsam in Macons Richtung wandten. Aber im selben Moment taten sich hinter ihnen pechschwarze Löcher auf und zogen sie in sich hinein. Dann verschwanden die Löcher wie ein Feuerwerk, das verpufft.
    Dem Bokor rutschte eine der leeren Flaschen aus der Hand und sie zerschellte auf der ausgetrockneten Erde. Macon öffnete die Augen und blickte ihn gelassen an.
    »Wie ich schon sagte, Ihre Dienste sind hier nicht länger vonnöten. Ich schlage vor, Sie verschwinden in Ihrem eigenen Erdloch, ehe ich eines für Sie schaffe.«
    Der Bokor öffnete seinen Beutel aus grobem Stoff und nahm eine Handvoll des kalkweißen Staubs heraus, mit dem er schon den Boden ringsum bestreut hatte. Amma wich zurück und hob vorsichtshalber den Saum ihres Kleides an. Der Bokor streckte die Hand aus und blies die feinen Körner auf Macon.
    Der Staub flog durch die Luft wie Asche, erreichte Macon jedoch nicht, denn sofort öffnete sich ein schwarzes Loch und verschluckte die Körner.
    Macon rollte seine Zigarre zwischen den Fingern. »Sir – und ich benutze diese Anrede offenbar allzu großzügig –, solange Sie nichts Besseres zu bieten haben, rate ich noch einmal, Sie gehen mit Ihrem Spazierstöckchen nach Hause.«
    »Oder was, Caster?«
    »Oder das nächste Loch wird für Sie bestimmt sein.«
    Die Augen des Bokors blitzten in der Dunkelheit. »Das war ein Fehler, Ravenwood. Die alte Frau steht in meiner Schuld, und sie wird sie bezahlen – in diesem Leben oder im nächsten. Du hättest dich nicht einmischen sollen.« Er warf etwas auf den Boden, von dem Rauch aufstieg. Als er sich verzogen hatte, war auch der Bokor verschwunden.
    »Er kann raumwandeln?«, fragte ich verdattert.
    Macon kam auf uns zu. »Taschenspielertricks eines drittklassigen Zauberers.«
    John sah Macon bewundernd an. »Wie haben Sie das nur hingekriegt? Ich wusste ja, dass Sie Licht schaffen können, aber was war das gerade eben?«
    »Dunkle Flecken. Löcher im Universum, schätze ich«, erwiderte Macon. »Nichts besonders Angenehmes jedenfalls.«
    »Aber Sie sind ein Lichter Caster. Wie können Sie Dunkelheit erschaffen?«
    »Jetzt bin ich ein Lichter Caster, aber zuvor war ich lange Zeit ein Inkubus. Und in einigen von uns wohnen das Lichte und das Dunkle
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