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Eifel-Connection

Titel: Eifel-Connection
Autoren: Jacques Berndorf
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eine große Menge. Die Regale sind gut bestückt, wir haben keine großen Lücken gefunden, wir mussten wegen einer möglichen Gefährdung der Aktion mit Schätzungen arbeiten. Wir haben gefunden: Hochwertige Alkoholika, Whiskys, Wodkas, Kognaks sowie Rum sehr bekannter internationaler Marken. Dazu einige Meter an altem Riesling von der Mosel, einige Meter an Bier der drei bekanntesten Brauereien in Deutschland in 50-Liter-Fässern. Einige Meter an Sekt der vier größten Hersteller Deutschlands. Dann kommen Zigaretten hinzu, wir schätzen die Gesamtzahl auf ungefähr sechzehn Millionen, wobei ich darauf aufmerksam machen muss, dass eine genaue Zahl nicht ermittelt werden konnte. Die Regale sind eng gepackt, und wir konnten nicht riskieren, die mustergültige Ordnung in irgendeiner Weise zu stören, weil das dem Betreiber sofort auffallen würde. Auf gut Deutsch konnten wir die hinten an den Längswänden der Halle gepackten Zigaretten nicht zahlenmäßig genau erfassen. An allen Gebinden fehlen Zollmarken, was wir natürlich erwartet haben. Bis zur genauen chemischen Untersuchung gehen wir davon aus, dass es sich wahrscheinlich um eine Mehrheit an gefälschten Waren handelt. Wir nahmen Proben, um festzustellen, woher die Waren stammen, und wer sie in welchem Land gefälscht hat.«
    »Moment, Moment«, unterbrach ich. »Wie nimmst du denn Proben aus versiegelten Flaschen?«
    »Das ist ziemlich einfach«, sagte er. »Mit Spritzen, mit ganz normalen medizinischen Spritzen. Und wir brauchen jeweils auch nur eine winzige Probe aus einer Flasche. Das gilt im übrigen auch bei den Zigaretten, wo wir nur eine aus einer Unmenge von Packungen herausnehmen. Erfahrungsgemäß wird das nicht bemerkt, ist auch noch nie vorgekommen. Ich hatte einen sehr erfahrenen Kollegen bei mir, der sagte, dass die Zigaretten wahrscheinlich aus chinesischer Produktion stammen. Es sind die sechs bekanntesten in Europa angebotenen Marken. Sie werden immer unter einer Tarnladung transportiert und in etwa achtzig Prozent aller Fälle nicht aufgespürt. Ursprünglich wird der Weg vom Herkunftsland über Schiffe gewählt, und dann auf Lkws unter einer anderen Ladung versteckt.« Er unterbrach sich, lachte leise, er nahm eine Zigarettenschachtel aus seinem Jackett und zündete eine an. »Ich habe vor drei Jahren mit dem Rauchen aufgehört, jetzt packt es mich wieder. Aber nur diese eine Schachtel.«
    »Ha, ha, ha!«, sagte ich und stopfte mir eine elegant gebogene Pfeife von Vauen, hellbraun, mit Schiffslack versiegelt.
    »Kommen wir zu den Drogen«, murmelte Emma. »Ich vermute Bitteres.«
    »Das kann man so sagen«, nickte P-2. »Wir fanden Kokain, Heroin, schwarzen und grünen Afghan, also hochwertiges Haschisch. Sowie eine große Menge rein chemisch hergestellter Drogen. Es dürften mehr als zweihundert Kilo sein. Im Wesentlichen Pillen, die dem Aufputschen dienen, sowie Pillen, die der Beruhigung dienen, also Diazepame, sowie einige mörderisch aufhellende Stoffe, die beim kleinsten Fehler des Konsumenten direkt in die nächste Klinik führen. Üble Sache. Auch da muss ich darauf hinweisen, dass wir erst einmal die genaue chemische Zusammensetzung der Stoffe brauchen, um zu sagen, woher sie kommen.« Dann sah er auf die Uhr und murmelte: »Verdammt, ich habe das nächste Meeting.«
    »Eine Zahl fehlt mir noch«, sagte ich. »Es ist wahrscheinlich die Zahl, die euch echt aufgeregt hat. Wie hoch ist der Straßenverkaufswert aller dieser in der Halle lagernder Dinge?«
    Er sah mich an, er nickte. »Gute Frage. Pi mal Daumen wären das achtzehn Millionen Euro«, antwortete er. Dann stand er auf und murmelte: »Bis demnächst, ich darf nicht zu spät kommen.«
     
    »Was machen wir denn jetzt?«, fragte Emma in die Stille, als er die Haustür hinter sich geschlossen hatte.
    »Es ist schwierig«, gab ich zu. »Wir haben die Halle, wir wissen, dass Glatt und Werendonk dort waren, dass sie also damit zu tun haben, dass sie also bei der Riesenschweinerei mit den geschmuggelten Waren beteiligt sind. Wir haben keine unmittelbare finanzielle Verbindung zwischen Werendonk, Norbert Bleckmann und Elvis, dem Stier. Sie kannten sich, sie kannten sich gut, das steht fest. Bleckmann machte mit Glatt und somit auch mit Werendonk einträgliche Geschäfte, sie betrieben gemeinsame Firmen. Dass auch Elvis damit zu tun hat, vermuten wir, aber wir wissen es nicht.«
    »Haben wir denn jemanden, der es uns verraten würde?«, fragte sie.
    »Natürlich. Werendonk wäre so
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