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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy
Autoren: Graham Brown
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rang nach Atem. »Das Virus kann nicht … außerhalb des Körpers … überleben.«
    Sie sank kraftlos zusammen, doch durch Hawker flutete neue Energie.
    »Schieß auf Rot«, rief er, fuhr herum und stürzte auf Gibbs zu.
    Er hörte einen Schuss und erwartete, dass Gibbs’ Hand mit einer Kugel im Unterarm oder Handgelenk von dem roten Spritzenkolben flog. Stattdessen ging der Infusionsschlauch entzwei. Danielle hatte ihn zwanzig Zentimeter über Nadias Armbeuge durchgeschossen.
    Eine geniale Lösung. Egal, was Gibbs drückte, nichts würde in das Kind injiziert werden.
    Gibbs schien es ebenfalls zu bemerken und sprang in Richtung des Schalters für die Pumpen.
    Hawker warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Rollbahre und klemmte Gibbs damit an der Wand ein.
    Gibbs streckte die Hand nach dem Schalter aus, der aber knapp außer Reichweite war, dann begann er krampfartig zu zucken, da ihm Danielle dreimal in die Brust schoss. Blut spritzte an die Wand hinter ihm. Sein Arm fiel herab, und er sank nach vorn.
    Hawker zog die Bahre ein Stück zurück, und Gibbs rutschte an der Wand entlang auf den Boden.
    Hawker sah die beiden Spritzen an. Keine war gedrückt worden. Er schaute auf die Uhr. Noch fünfzig Sekunden.
    »Nichts wie weg hier«, sagte Danielle.
    So schnell es sein geschwächter Körper erlaubte, richtete sich Hawker auf und löste die Riemen von Nadia.
    »Ich habe sie«, sagte Danielle, hob das Mädchen auf und trug es zur Tür.
    Hawker musste gehen, aber er sank noch für einen Moment neben Sonia nieder. Sie war tot. Er berührte ihr Gesicht. Der Gedanke, sie hierzulassen, machte ihn krank, aber es gab keine andere Möglichkeit. Er stand auf und bemerkte etwas, das sie umklammert hielt. Es war eine Spritze, die mit einem weißen Streifen markiert war.
    Weiß. Weiß für Leben.
    Er nahm sie, stand auf und schleppte sich zur Tür.
    Bis er das Hauptdeck erreicht hatte, würgte er und hustete Blut. Er sah Danielle und Nadia über Bord gehen. Sah Keegan mit dem Boot heranrasen.
    Er sprang hinter ihnen her in das dunkle Wasser, und es wurde schwarz und still um ihn herum.
    In dem Labor im Bauch des Schiffs zuckte Stuart Gibbs. Er war noch nicht tot, trotz des Blutverlusts. Mit großer Mühe gelang es ihm, die Bahre wegzuschieben, auf die Knie zu kommen und vorwärtszukriechen. Es gab längst keine Hoffnung mehr für ihn, aber Hass trieb ihn an. Er würde sie nicht überleben lassen. Er würde seinen Fluch über diese Welt kommen lassen, die ihn zurückgewiesen hatte.
    Er erreichte den Tisch unter den Behältern mit den Viren, zog sich daran hoch und streckte sich zum Schalter für die Pumpe. Der Schmerz war unvorstellbar, und er schrie laut auf, als er den Schalter umlegte und wieder zu Boden sank.
    Während er verdreht dort lag, hörte Stuart Gibbs, wie die Pumpen ansprangen, und spürte die Vibration im ganzen Raum, als die Virenlösungen in die Tropfleitungen gesaugt wurden.
    Aus seinen sterbenden Augen sah er, wie die Pegel in den Behältern zu sinken begannen. Er würde sterben, aber seine letzte Handlung würde auf die eine oder andere Weise die Welt zur Hölle machen.
    Mit kräftigen Beinschlägen schaffte es Hawker zurück an die Oberfläche, nachdem er aus der kugelsicheren Weste geschlüpft war, die ihn nach unten gezogen hatte. Als er aus dem Wasser tauchte, packten ihn starke Hände und zogen ihn in das Schnellboot.
    »Los!«, hörte er Keegan schreien, als er der Länge nach auf das Deck sank.
    Danielle am Steuer gab Gas, und das Boot schoss vorwärts, fort von dem Frachter, und bald raste es mit Höchstgeschwindigkeit nach Süden.
    Hawker lag erschöpft auf dem Rücken und bekam kaum noch Luft. Über sich am Himmel sah er die Kormorane wie Drachen im Dunkeln kreisen. Und dann schwenkten sie plötzlich ab und stießen wie eine einzige Masse auf die Insel hinab,
    Nein, dachte er. Das kann nicht wahr sein .
    Sekunden später verriet ein Pfeifen in der Luft, dass die erste todbringende Tomahawk über sie hinweg auf die Insel zuraste. Zwei weitere folgten aus verschiedenen Richtungen.
    Die Kormorane stürzten sich auf ihre Futterplätze; sie rempelten sich gegenseitig, hackten aufeinander ein, um an das kostenlose Büfett zu kommen, an das sie sich inzwischen gewöhnt hatten. Flüssigkeit tropfte aus den dünnen schwarzen Rohren. Sie kreischten und schlugen mit den Flügeln, rissen sich die Leitung gegenseitig aus dem Schnabel und kämpften dann darum, sie zu behalten.
    Und dann hoben sie alle
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