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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy
Autoren: Graham Brown
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»Und … gehöre ich jetzt zum Team?«, fragte er.
    »Welches Team?«, sagte Hawker.
    »Euer Team, Kumpel. Das mit der großen staatlichen Pension und dem Spesenkonto für Jaguars und Business-Jets. Das könnte mir gut gefallen.«
    Hawker sah Danielle an. »Erzähl ihm alles«, sagte er. »Brich ihm das Herz.«
    Hawker setzte sich in Richtung Bungalow in Bewegung.
    »Er ist dein Freund«, sagte Danielle, lief ihm nach und hängte sich bei ihm ein.
    Keegan blieb allein zurück und wirkte im ersten Moment verdutzt.
    »Liegt es daran, dass ich Brite bin?«, sagte er dann und hastete ihnen nach. »Kann ein Brite vielleicht nicht ein paar Dollars in Amerika verdienen? Ich meine, also wirklich, unsere Rockstars und David Beckham habt ihr ja auch genommen. Warum kann ich nicht über den großen Teich springen? Ich könnte eine Riesennummer werden da drüben.«
    »Keegan«, sagte Hawker. »Schau dir das Haus hier an. Die staatliche Pension, von der du faselst, würde nicht mal reichen, deine Putzfrau zu bezahlen.«
    »Sicher«, sagte er, drängte sich zwischen sie und legte einen Arm über Hawkers Schulter und einen über Danielles. »Aber ich könnte das alles in einer schlechten Woche im Kasino verlieren. Und worauf soll ich dann zurückgreifen? Klar, da sind mein Charme und mein gutes Aussehen, aber das trägt auch nicht ewig.«
    Sie kamen an die Tür und blieben stehen.
    »Wie bist du denn zu dem Typen gekommen?«, fragte Danielle.
    Hawker zuckte mit den Achseln. »Anscheinend habe ich ein Talent dafür, Streuner aufzulesen.«
    Irgendwie hatte Danielle das Gefühl, als wäre sie diejenige, der immer Streuner zuliefen, wenn sie die beiden ansah.
    »Wer sonst wird euch den Rücken freihalten?«, sagte Keegan. »Habt ihr gesehen, wie ich mit diesem Boot herangerauscht bin?«
    »Es war verdammt schön, dich zu sehen«, gab Hawker zu.
    »Genau«, sagte Keegan. »Und so wirst du es ab jetzt immer empfinden, wenn du meine Fresse siehst.«
    Hawker sah zu Danielle. Sie fühlte sich irgendwie hereingelegt, aber an diesem Punkt war Widerstand zwecklos. »Ich werde sehen, was ich tun kann«, sagte sie.
    Dann öffnete Keegan die Tür, und die drei gingen ins Haus.

Epilog
    Mina, Saudi Arabien
    Zwei Monate später
    Zu Zehntausenden drängten die Pilger den drei Mauern entgegen, die kollektiv als Jamarat bekannt waren. Die meisten konnten es kaum erwarten, diesen Teil des Haddsch, der heiligen Pilgerreise des Islam, abzuschließen. Viele wurden gar von ihren Gefühlen überwältigt.
    Unmittelbar nach Ende des Mittagsgebets waren sie zu einer kleinen Brücke und zu den anderen Eingängen geströmt, die sie vor die Mauern bringen würden. In ihrer Inbrunst achteten nur wenige auf eine Gestalt, die sich langsam, fast widerstrebend bewegte. Ein Mann, der die Schultern hängen ließ und dessen Kapuze Hals und Gesicht verdeckte.
    Yousef Kazim hatte die Pilgerfahrt unternommen, ohne zu wissen, was ihn erwartete. Nachdem ihn die Amerikanerin freigelassen hatte, war er nach Frankreich zurückgekehrt, um seine Mutter wissen zu lassen, dass er noch lebte, dann war er nach Saudi Arabien aufgebrochen.
    Für die meisten armen Moslems war es ein Problem, die Pilgerfahrt anzutreten, aber einmal im Leben sollte es jeder tun. Nun, da er auf diesem Boden stand, empfand Yousef eine Nervosität, ein banges Gefühl, das er nur schwer erklären konnte.
    Er hatte Allah zurückgewiesen und dann jene verraten, die ihn aufgenommen hatten.
    Er dachte oft an das Gespräch mit der Amerikanerin, versuchte sie zu hassen, ihr vorzuwerfen, dass sie ihn überlistet hatte, aber er begriff, dass sie ihm eine Chance auf Wiedergutmachung geboten hatte. Indem sie ihm nicht nachgab, hatte sie ihn irgendwie gerettet.
    Doch nun, da er nur wenige Meter von einem der heiligsten Schreine des Islam entfernt stand, fühlte er kein Recht hineinzugehen. Er versuchte zurückzubleiben, aber die Menge strömte wie ein Fluss, und trotz aller Bemühungen wurde Yousef langsam mitgespült, bis er vor der größten und wichtigsten der drei Mauern stand.
    Es war der zehnte Tag des Dhu-l-Hiddscha, des letzten Monats des islamischen Kalenders. An diesem Tag würden die Pilger Steine auf die große Mauer werfen, die den Teufel repräsentierte. Das Ritual sollte die Zeit wiederaufleben lassen, als Abraham Steine auf den Teufel geworfen hatte, um ihn zu verjagen.
    An den folgenden Tagen würden die Pilger Steine auf alle drei Mauern werfen, wobei die anderen für die Versuchung von Abrahams Sohn
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