Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst
Autoren: Cynthia Eden
Vom Netzwerk:
das Messer, das West hatte fallen lassen, und als er auf mich losging, blieb mir keine Wahl, als ihn in Notwehr zu töten und den Tatort zu sichern.«
    Keine Wahl.
    Wirklich?
    Monica verdrängte die spöttische innere Stimme. »West hatte vor, Agent Dante vor meinen Augen zu ermorden. Ich wäre sein nächstes Opfer gewesen, und dann … «
    Hyde starrte sie aus dunklen Augen an. »Was dann?«
    »Dann wollte er den Tatort so präparieren, dass es ausgesehen hätte, als hätte Pope erst uns und dann sich selbst getötet. Ich vermute, West hätte das Verbrechen ›entdeckt‹ und die Lorbeeren für die Lösung des Falls eingeheimst.«
    Jedes Wort, jedes Mienenspiel wurde auf Video festgehalten, deshalb versuchte Monica, jede Regung zu vermeiden. Luke wartete nebenan. Er hatte die Befragung schon hinter sich. Er hatte Platz genommen und wiederholt, wie er angegriffen und überwältigt worden war, und das alles, obwohl er an zahlreichen Stellen bandagiert beziehungsweise genäht war.
    »Agent Davenport.« Hyde verschränkte die Arme und fixierte sie. »Warum hat Kyle West Ihrer Ansicht nach all diese Leute getötet?«
    Sie zögerte. »Nach dem, was er uns in der Hütte erzählt hat, hat seine Mutter ihn als Kind körperlich misshandelt. Als er sie ermordete, war er erst elf. Eine solche Tat in so jungen Jahren führt normalerweise bei einem Menschen zu einem hochgradigen emotionalen Trauma. Angeblich wollte sie ihn töten, deshalb hat er sie ermordet.« Monica schluckte und atmete langsam aus.
    »Kyle West war ein sehr überlegt vorgehender Straftäter. Seine Verbrechen hat er sorgfältig bis ins letzte Detail geplant.« Er hatte außerdem seine Schritte zeitlich hervorragend aufeinander abgestimmt. Als er Samantha am Flughafen entführt hatte, hatte er sie unter Drogen gesetzt, bewusstlos und gefesselt in die Hütte gebracht und sich dann auf dem Polizeirevier blicken lassen.
    Ganz schön frech.
    Dass ihm bei dieser Aktion einer abgegangen war, konnte sich Monica gut vorstellen.
    Hyde überflog seine Aufzeichnungen und richtete dann den Blick wieder auf sie. »Es sieht aus, als hätte er es besonders auf Mitarbeiter der SSD abgesehen. Weshalb?«
    Genau darüber hatte sie nachgedacht, seit sie die Klinik verlassen hatte. Eine Antwort kam ihr immer wieder in den Sinn, eine Antwort, die auf Kyles Aussagen beruhte. ›Ohne Romeo hätte ich dich nie ausfindig gemacht. Er sagte, du seist die perfekte Beute.‹
    Bastard. Nur mit Mühe konnte Monica verhindern, dass sich ihre Fäuste automatisch ballten. »Ich glaube, Kyle West stand in Verbindung zu dem Serienmörder, der als Romeo bekannt ist.« Es musste so sein. Er trachtete ihr immer noch nach dem Leben. »Ich glaube, Romeo hat ihn gelenkt und West der SSD auf den Hals gehetzt.« Nein, nicht der SSD . Ihr.
    Hyde sah sie verdutzt an. »Woher zum Teufel wusste er von uns?«
    »Die SSD hat jüngst für Schlagzeilen gesorgt, und als Romeo Ihren Namen las … « – den Namen des Manns, der ihn zur Strecke gebracht hatte – , »… und das Foto sah, da hat er wohl die Gelegenheit gesehen, Rache zu nehmen.«
    »Ich habe vor, nach Angola zu fahren und mit Romeo zu reden, um meinen Verdacht bestätigen zu können.«
    »Einen Scheiß werden Sie.« Hyde knallte die Handflächen auf den Tisch. »Die Sitzung ist zu Ende. Stellen Sie die Kamera ab, und dann raus mit Ihnen!«
    Der Techniker floh.
    Monica zog die Stirn in Falten und fixierte Hyde.
    »Sie begeben sich nicht mal in seine Nähe, verstanden? Dieses Stück Scheiße wird Sie nicht noch mal anfassen, Sie werden nicht … «
    Sie nahm seine Hand. Schloss die Finger um seine. Der harte Hyde. Hart wie Stahl.
    Für sie war er wie ein Vater.
    »Er kann mir nicht mehr wehtun.« Sie war ganz ruhig.
    Hydes Hand zitterte.
    »Er ist ein Nichts.« Sie hatte keine Angst mehr. Das war vorbei. »Es ist Zeit, dass ich mit der Vergangenheit abschließe.«
    »Sie müssen ihn nicht besuchen. Sie müssen da nicht hin.«
    »Doch, muss ich.« Denn sie musste sich dem Monster im Dunkeln stellen. »Ich will das Thema ein für alle Mal aus der Welt schaffen und in die Zukunft schauen. Ich will nicht mehr seine Gefangene sein.«
    Die Tür ging auf, und Luke kam herein. »Monica? Was ist? Alles klar?«
    Sie nickte. »Mir fehlt nichts.«
    »Er kommt mit.« Eine Instruktion Hydes.
    Luke erstarrte. »Wohin? Hast du einen neuen Fall? Du … «
    »Es ist ein alter Fall«, sagte sie. »Ein Fall, den ich schon längst hätte abschließen sollen.« Sie wollte,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher