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Earth Girl. Die Prüfung

Earth Girl. Die Prüfung

Titel: Earth Girl. Die Prüfung
Autoren: Janet Edwards
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Defenders
jemanden vom Militär, aber diesmal hatte meine Entscheidung logische Gründe.
    «Nein, nicht deshalb. Alle Sektoren haben ihre eigenen Dialekte, aber das Militär nicht. Da sprechen alle Standard. Wenn sie bei Einsätzen sind, wohnen ihre Kinder in genau solchen Einrichtungen wie Home oder Next Step, und die Kinder von Militärfamilien gehen normalerweise selber zum Militär. Da besteht keine Gefahr, dass ich in einer Klasse mit dreißig Geschichtsstudenten einem von ihnen über den Weg laufe.»
    «Das könnte funktionieren», gab Issette zu. «Das würde auch deinen Namen erklären. Die Militärfamilien benutzen ja auch so blöde, altmodische Namen wie Hospital Earth. ‹Issette›, also bitte! Hast du in einem der Vids schon mal eine Issette gesehen, die unter achtzig ist?»
    Ich kicherte. Issette hat zwar die Wut und Bitterkeit über ihre Behinderung erfolgreich überwunden, aber am Hass auf ihren Namen arbeitet ihr Therapeut immer noch mit ihr. Der einzige Grund, weshalb sie nicht schon vor Jahren eine Namensänderung beantragt hat, ist, dass sie sich für keinen neuen entscheiden kann.
    Kurz darauf schlief Issette ein, also ging ich zurück in mein Zimmer und sah mir Infovids übers Militär an. Man kann den Fakten darin zwar nie ganz trauen, aber spannend war es trotzdem.
    Also zumindest die, in denen es darum ging, wie Planet First neue Welten erschloss, waren spannend. Die über die Solarenergiefelder im All waren auch interessant, obwohl ich den technischen Einzelheiten nicht so ganz folgen konnte. Das Zeug über die Kontrollfunktion des Militärs erinnerte mich ein bisschen zu sehr an den Soziologieunterricht. Ja, ja, wir haben ein sektorübergreifendes Militär, damit die einzelnen Sektoren keine eigenen Armeen aufstellen und nicht in Versuchung geraten, den Krieg wieder zu erfinden. Ich sollte mich darüber nicht so abfällig äußern – schließlich will ich Geschichte studieren, und ich weiß, dass wir keine Kriege mehr wollen – aber manchmal wird das Ganze ein bisschen zu salbungsvoll.
    Dafür waren die Bereitschaftsübungen gegen Außerirdische echt witzig. Selbst die Leute vom Militär, die daran teilnahmen, fingen manchmal mittendrin an zu lachen. Wie trainiert man denn für den Kampf gegen Aliens, wenn man noch nie welchen begegnet ist? Die Antwort darauf ist: Man sucht sich jemanden, der sich die wildesten Szenarien ausdenkt, sodass man dann zum Beispiel gegen computergenerierte, hüpfballähnliche Aliens kämpft, die an der Decke kleben können, oder gegen achtbeinige Viecher, die einem klebrige, bei Kontakt explodierende Bänder entgegensprühen.
    Okay, das ist eigentlich schon eine ernste Sache. Wir sind bisher zwar keinen intelligenten Lebewesen begegnet, aber es wurde mathematisch bewiesen, dass es sie geben muss und dass die Menschheit irgendwann auf welche treffen wird. Einige dieser Aliens werden uns feindlich gesinnt sein. Es fällt mir zwar schwer, das zu glauben, aber dabei handelt es sich nun mal um eine wissenschaftliche Tatsache. Wir müssen darauf vorbereitet sein, und das Militär tut sein Bestes.
    Ich schaute die ganze Nacht Vids und machte mir Notizen, was ich alles lernen musste. Mir blieb ein Monat Zeit, um mir eine Identität als Kind einer Militärfamilie zu erschaffen. Wenn ich damit Erfolg haben wollte, musste ich aus Militär-Jarra einen echten Menschen machen und mir alles aneignen, was sie wohl wissen würde. Je mehr ich recherchierte, umso mehr begriff ich, wie viel ich mir noch beizubringen hatte.
    Das mit den Militärschulen zum Beispiel war ein echter Schock. Da Soldatenkinder normalerweise später selbst zum Militär gehen, wird bei ihnen in der Schule schon eine Menge Zeug durchgenommen, das sie auf diese Laufbahn vorbereitet. Das Militärische Grundtraining ist für neue Rekruten aus den Sektoren gedacht. Kinder aus Militärfamilien überspringen es, weil sie es schon in der Schule hatten.
    Fast hätte ich aufgegeben, als ich herausfand, dass diese Kinder alle ein Training für unbewaffneten Nahkampf absolviert hatten. Mir blieb nur noch ein Monat bis zum Year Day, und die Universitätskurse fingen am Tag danach an. Wie konnte ich denn in so einer kurzen Zeit Kampfsport lernen? Sollte ich mir doch einen anderen Hintergrund ausdenken? Wenigstens gab es auch zu diesem Thema Infovids, und selbst wenn ich schlussendlich nicht alles übers Militär wusste, was ich eigentlich wissen sollte, so
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