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Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Titel: Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)
Autoren: Klaus Plüg
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Wünsche und Vorsätze.
    Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass sie noch warten musste.
       „Robert hat erst in drei Stunden Feierabend“ dachte sie, „so lange überstehe ich es nicht mehr ohne ihn, ich werde in der Firma anrufen. Vielleicht kann er sich eher frei nehmen.“
    Nachdem sie in ihrer Handtasche erfolgreich nach der Telefonkarte gesucht hatte, machte sie sich auf den Weg zur Telefonzelle.
     
     
Kapitel 56
    Ganz in der Nähe gibt es eine Tankstelle, mit sehr viel Publikumsverkehr, erinnerte sich Robert.
       „Dort werde ich einen Reservekanister kaufen und auffüllen, ohne dass mich jemand nach meinem Auto fragen wird. Die werden höchstens glauben, dass ich Glück hatte, dass mein Wagen in der Nähe einer Tankstelle liegengeblieben ist.“ An der Tankstelle nahm er sich einen Kanister und wollte im ersten Moment damit zur Zapfsäule gehen. Rechtzeitig fiel ihm ein, dass er dadurch wirklich aufgefallen wäre. Er musste natürlich erst den Kanister bezahlen und ihn dann füllen und sich wieder zum bezahlen anstellen. Das machte ihn fast wahnsinnig, aber es ging nicht anders. Nachdem er sich an den üblichen Ablauf gehalten hatte, verließ er die Tankstelle mit der festen Überzeugung, dass sich hier niemals jemand an ihn erinnern würde.
    Unterwegs machte er kurz halt, um sich an einem Kiosk eine Schachtel Streichhölzer zu kaufen. An der Tankstelle, so hatte er befürchtet, würde er mit dem Kauf von Benzin und Feuer, denn doch zu viel Aufmerksamkeit erwecken. Der eine oder andere hätte sich bestimmt daran erinnert. Außerdem war er froh, die doch recht schwere Last für einen Moment abstellen zu können.
    Die Alkoholiker, die inzwischen zu jedem Kiosk in diesem Stadtteil gehörten, machten die üblichen Witze über den Benzinkanister und den dazugehörenden Wagen.
       „Heute muss man sich entscheiden: Benzin oder Auto. Bei den Spritpreisen reicht es nicht mehr für beides.“
    Sie waren aber offensichtlich die Einzigen, die ihren Spaß daran hatten. Ihre Worte gelangten zwar an Roberts Ohren, drangen aber nicht bis in sein Hirn vor.
    Es hatte leicht zu regnen begonnen. Deshalb drückte sich die Saufgemeinschaft so nahe wie möglich an die Hauswand, um unter dem Vordach des Kiosks Schutz zu finden.
    Robert störte der Regen nicht.
    Er sammelte seine letzten Kräfte für die restlichen paarhundert Meter des Weges. Denn dann wäre er am Eingang zu Hassans Keller.
    Je näher er seinem Ziel kam, umso mehr kühlten sein Denken und seine Empfindungen ab. In dem gleichen Zustand befand er sich kurz vor dem Einbruch, als er auf dem Firmengelände plötzlich eiskalt und berechnend wurde.
    Er nahm den Weg über den Hinterhof, um nicht an der Haustür klingeln zu müssen.
    Von der Straßenseite aus war die Wahrscheinlichkeit zu groß, dass gerade ein Bewohner ins Haus ging, der sich später an ihn erinnern würde. Außerdem wollte er Hassan nicht vorwarnen, dann hätte seine Aktion keinen Sinn ergeben.
    Die Tür zum Hinterhof war wegen der Kinder nur selten verschlossen, sie sollten jederzeit Zugang zum Spielplatz haben.
    Er hatte Glück, auch heute war sie wieder nur angelehnt und der Regen spielte ihm auch in die Karten. Der hatte die Menschen vom Spielplatz und Balkon in die Wohnungen vertrieben die ihn sonst hätten beobachten können.
    Zwischen ihm und dem Verbrecher im Keller befand sich jetzt kein ernsthaftes Hindernis mehr.
    „Gleich werde ich Hassan die Hölle anrichten, die er sich verdient hat“.
    Nur wenige Meter trennten ihn noch von seinem Ziel. Auf der Treppe angelangt, wurde er unschlüssig über den weiteren Ablauf. Sollte er das Benzin einfach die Treppe hinuntergießen und ein Streichholz hinterher werfen? Nein, das wäre zu unsicher, denn dann wüsste er nicht, ob es wirklich Hassan treffen würde. Das Benzin hätte sich vielleicht einen anderen Weg gesucht, als geplant.
    Er lauschte gespannt in die Dunkelheit, dann ging er vorsichtig und leise die Stufen hinab. Nur das leise glucksen des Benzins im Kanister war zu hören. Er fasste den Kanister mit beiden Händen an, um ihn ruhig zu halten.
       „Wenn ich etwas Benzin vor seine Tür schütte, den Kanister darin abstelle und dann die Pfütze anzünde, müsste ich Hassan erwischen.
    Der Plastikkanister wird in dem Feuer schnell ein Loch bekommen und auslaufen. Wenn das brennende Benzin unter seiner Tür durchläuft, stehen seine schönen Plüschmöbel sofort in Flammen.
    Und dann mein Lieber, bist du in deinem neuen Zuhause,
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