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Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Titel: Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)
Autoren: Klaus Plüg
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aufmerksam. In nur wenigen Metern Entfernung hörte er die dicken Tropfen auf den Boden trommeln. Ihn störte daran nur, dass der Lärm alle anderen Geräusche überdeckte. Andererseits sah er auch einen Vorteil darin. Bei dem starken Regen konnte er ziemlich sicher sein, den Hof unentdeckt wieder zu verlassen.
    Kurz vor Hassans Kellertür stellte er den Kanister ab, öffnete ihn und goss etwas von dem Benzin auf den Boden. Wenn er es jetzt anzündete, hätte er anschließend noch genug Zeit, sich rechtzeitig vor den Flammen in Sicherheit zu bringen, bevor sich das Feuer ausbreiten würde.
    Er kramte die Streichhölzer aus seiner Tasche hervor, trat zwei Schritte zurück, zündete ein Holz an und warf es auf die Benzinlache. Auf halbem Weg war die Flamme schon erloschen. Der zweite Versuch brachte auch kein besseres Ergebnis. Draußen prasselte der Regen immer stärker auf den Boden. Seine Ohren durchsuchten angespannt die Geräusche des Regens, um rechtzeitig auf eine Gefahr reagieren zu können.
    Robert trat einen Schritt näher an sein Ziel heran und zündete erneut ein Streichholz um es vor sich auf den Boden zu werfen. Diesmal brannte es am Boden weiter, ohne das Benzin zu entzünden. Durch den Lichtschein der kleinen Flamme, sah er erst jetzt die Unebenheiten des Fußbodens. Sein Zündholz war ausgerechnet auf eine erhabene, trockene Stelle gefallen und erlosch langsam.
       „Es hilft nichts, ich muss näher rangehen, sonst ist das Benzin gleich verflogen.“
    Jetzt bückte er sich zur Pfütze hinunter, die durch die rasche Verdunstung schon erheblich an Umfang verloren hatte, sodass er noch etwas Benzin nachkippte.
    Als das nächste Streichholz nahe am Boden aufflammte, sah er die nassen Stellen direkt vor sich und warf es hinein. Sofort schoss die Flamme empor und breitete sich rasend schnell aus.
    Robert hockte so dicht über dem Feuer, dass er sich ein paar Haare versengte, bevor er sich wieder aufgerichtet hatte. Durch eine plötzliche Eingebung, verpasste er dem Kanister einen Tritt, der darauf in Richtung Tür umkippte. Dann hastete er die Treppe hinauf..
    Im selben Moment, als er durch die Tür auf den Hof laufen wollte, krachten Blitz und Donner los, in einem Ausmaß, wie er es nie zuvor erlebt hatte. Gedanklich war er so mit dem Keller verbunden, dass er für eine lange Sekunde glaubte, Blitz und Donner rührten vom Feuer her. Er drehte sich noch einmal kurz um, sah den Feuerschein im Keller und rannte dann wie gehetzt durch die niederprasselnden Wassermassen über den Hof.
    Völlig außer Atem, mit rasendem Puls stand er in einem Torbogen, um sich vor dem Regenguss zu schützen. Als er sich etwas beruhigt hatte, fiel ihm ein, dass er keine Schreie aus dem Keller gehört hatte. Er hatte fest damit gerechnet, dass Hassan das Feuer bemerken und laut schreien würde, wenn er feststellte, dass ihm sein einziger Weg nach draußen durch das Feuer versperrt war.
    Aber so sehr Robert auch lauschte, er hörte nichts, außer dem tosenden Regen.
    Hatte Hassan vielleicht so fest geschlafen, dass er nicht aufgewacht war, oder war es schon zu spät um noch schreien zu können? Vielleicht hatte er sich mal wieder so mit Drogen vollgepumpt, dass er weder etwas sah noch hörte? Oder kann es sein, dass er ausgerechnet jetzt nicht im Keller ist?
       „Nein, nein - um diese Zeit ist er immer da unten in seiner Drogenhöhle“ dachte Robert, „was sollte er denn anderes machen, als dort, wie eine blutgierige Spinne, auf seine Opfer zu lauern.“
    Er sah ein, dass es höchste Zeit wurde, sich aus der näheren Umgebung des Feuers zu entfernen. Obwohl das extrem schlechte Wetter nur eine sehr schlechte Sicht zuließ, werden einige Menschen ans Fenster gehen und dann dauert es nicht mehr lange, bis jemand die Feuerwehr ruft.
    Der nächste Blitz züngelte knisternd zur Erde nieder und wurde erschreckend schnell von einem mächtigen Donnerschlag gefolgt.
       „Jeder, der bei diesem Sauwetter ohne Schirm unterwegs ist, wird sofort auffallen. Ob ich langsam gehe oder schnell laufe, ist egal, irgendjemand wird auf mich aufmerksam werden“.
    Gerade, als Robert noch hoffte, seine Wohnung zu erreichen bevor die Feuerwehr anrückte, hörte er auch schon ihre Sirenen heulen.
    Wenn er schnell von der Straße verschwinden wollte, blieb ihm nur noch das Café als Zuflucht.
     

     
Kapitel 59
    Die Auskunft, die sie von Roberts Abteilungsleiter bekommen hatte, traf sie wie ein Faustschlag.
    Nachdem Nadine den Hörer eingehängt
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