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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
Autoren: Stuart MacBride
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Vielleicht können wir alle zusammen … was ganz Besonderes machen.«
    » Das würde mir gefallen.« Isobel fuhr sich mit der Zungenspitze über die blutroten Lippen und legte die Hand um Samanthas rechte Brust. » Das würde mir sehr – Hör gefälligst auf zu schnarchen!«
    » Mmmmpff …?« Detective Sergeant Logan McRae richtete sich mühsam in seinem Sitz auf. » Ich bin wach, ich bin wach.« Kalt. Dunkel. Ein rasselnder Husten schüttelte seinen ganzen Körper durch und endete in einem Schauder. » Mein Gott.« Er zog die Nase hoch, rieb sich das Gesicht und spürte die Stoppeln unter seinen Händen. » Wie spät ist es?«
    DI Steel war in der Dunkelheit kaum auszumachen, doch er konnte hören, wie sie auf dem Beifahrersitz seines schrottigen braunen Fiat herumrutschte. » Du hast geschnarcht.«
    Steel drückte auf den Knopf des Zigarettenanzünders, wartete, bis er heraussprang, zog ihn aus der Öffnung im Armaturenbrett und steckte sich eine Silk Cut an. Im orangefarbenen Schein verwandelte sich ihr Gesicht in eine Landkarte aus Falten und Schatten. Ihre Katastrophenfrisur war unter einer Pelzmütze versteckt.
    » Arschkalt hier …« Logan blinzelte zu der beschlagenen Frontscheibe auf, wischte mit dem Ärmel ein Guckloch frei und spähte in die mondbeschienene Landschaft hinaus. Sie hatten an einem kleinen Feldweg geparkt, der von der A90 zwischen Aberdeen und Ellon abzweigte. Von dort hatten sie das weitläufige Neubaugebiet gut im Blick. Logan gähnte. » Muss mal pinkeln.«
    » Hättest du mal nicht so viel Kaffee gesoffen, hm?«
    » Wusst ich’s doch, dass er nicht aufkreuzen würde.«
    » Ich meine, wie kann man so blöd sein, zu einer Observierung koffeinfreien Kaffee mitzunehmen?«
    » Also, wo steckt er denn nun?«
    » Wenn ich das wüsste, würde ich jetzt nicht in dieser Schrottkarre hocken und mir dein elendes Geschnarche anhören, oder?«
    » Okay, dann eben nicht.« Logan nahm sich eine von Steels Zigaretten und zündete sie mit einem Sturmfeuerzeug an, während er in die eisige Nacht hinauskletterte.
    » Mach die verdammte Tür zu!«
    RUMMS .
    Er blieb einen Moment fröstelnd stehen, sog sich den Rauch tief in die Lunge und ging dann den Weg entlang auf ein kleines Waldstück zu. Es knirschte und knackte unter seinen Sohlen, Gras mit einer dicken Reifschicht darüber, alle Farben im Licht des nahezu vollen Mondes ausgebleicht. Es war beinahe taghell.
    Logan bog vom Weg ab und schlug sich in die Büsche.
    Mann, war das kalt. Diese blöde Steel und ihr verdammter V-Mann. Was hatte so eine verdeckte Operation für einen Sinn, wenn der V-Mann so verdeckt operierte, dass er gar nicht mehr aufzufinden war?
    Ritsch. Ein Griff, ein Stöhnen, und … aaaaahhhh. O ja, das war schon viel besser.
    Er stand da, umwabert von einer bittersüßen Dampfwolke, die Zigarette im Mundwinkel. Zwölf Tage am Stück ohne einen einzigen freien Tag. Kein Wunder, dass er fix und fertig war.
    Von hier aus konnte man das gesamte Neubaugebiet überblicken – eine weite Fläche aus gefrorenem Matsch, umschlossen von Maschendrahtzaun; von Bulldozern aufgeschichtete Erdhaufen, zwischen denen sich die helleren Betonfundamente abhoben. Zwanzig bis dreißig Häuser schienen fast fertig zu sein, ein weiteres halbes Dutzend waren eingerüstete Rohbauten. Insgesamt sollten es vierhundert von den verdammten Dingern werden, allesamt Marke McLennan Homes. Scheußliche kastenförmige Kaninchenställe für Leute mit mehr Geld als Verstand.
    Wie der Mistkerl zu der Baugenehmigung gekommen war, mochte der Himmel wissen.
    Das Baubüro war in einem kleinen Container untergebracht. Während Logan hinsah, ging die Tür auf, und blassgelbes Licht fiel aus dem Inneren auf die aufgewühlte Erde. Ein Hund bellte. Ein Radio dudelte. Dann fiel die Tür wieder zu, und das Licht ging aus, ersetzt durch den schwachen Schein einer Taschenlampe, der langsam am Zaun entlangwanderte. Man musste schon ganz schön verzweifelt sein, um im Winter einen Job als Nachtwächter auf einer Baustelle anzunehmen. Und dabei zu wissen, dass Malcolm McLennan einem die Eier abreißen würde, falls irgendetwas verschwinden sollte.
    Und das war keine Metapher.
    Logan machte den Reißverschluss zu und eilte zum warmen Wagen zurück. Als er die Tür hinter sich zuzog, murmelte er: » Echt sibirische Verhältnisse da draußen …« Er schaltete die Zündung ein, drehte die Heizung voll auf und hielt die Hände über die Lüftungsschlitze.
    DI Steel saß da und stierte mit
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