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Dunkler Zauber

Dunkler Zauber

Titel: Dunkler Zauber
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Botschaften, doch sie ahnte, wer dahinter steckte.
    Lord Thantos, dieser brutale Mörder - ihr Erzfeind -, und zweifellos sein Bote, der widerwärtige Fredo. Letzterem war es zu verdanken, dass sie nun so in der Klemme saß.
    Sie ging in ihrem mit üppigen Teppichen ausgelegten Bungalow auf und ab und versuchte angstrengt, einen Zusammenhang zwischen der Entführung und ihren letzten Erlebnissen zu erkennen.
    Vor wenigen Wochen erst hatte Fredo im Auftrag Thantos' versucht, Apolla und Artemis zu schnappen. Sie war ihnen zu Hilfe geeilt, hatte Fredo an seinem schmuddeligen Nacken gepackt und ihn zurück nach Coventry Island befördert. »Ich bin eine bemerkenswerte Göttin«, hatte sie Karsh gegenüber geprahlt. »Selbst Lady Rhianna, die Vorsitzende des Rates, war beeindruckt. Ich habe Fredo direkt vor ihrer Haustür abgesetzt. Der Rat versucht schon seit Jahren, ihn zu erwischen - Beihilfe zu irgendwas.«
    Karsh hatte gefragt: »Hat Lady Rhianna Euch die Einzelheiten seines früheren Verbrechens erklärt?« Überheblich hatte Ileana erwidert: »Als hätte ich danach gefragt! Ich war so froh, dieses faulige Paket endlich loszuwerden, dass ich die beiden einfach dort miteinander stehen ließ ...«
    Ping! Da war es geschehen. Sie hatte Fredo mit einer einzigen Erleuchteten zurückgelassen. Und damit das Gesetz gebrochen. »Ein Verdächtiger darf niemals mit weniger als drei Erleuchteten, die ihn bewachen, allein gelassen werden.« Sie hätte warten sollen, bis Lady Kartoffel (wie Ileana sie wegen ihrer Leibesfülle nannte) zwei weitere zu sich gerufen hatte.
    Stattdessen war Ileana ungeduldig auf den Schwingen der Selbstgefälligkeit davongeflattert.
    Und Fredo war Lady Rhianna entkommen.
    Nun hatten der feige Hexer und sein Drahtzieher den guten Karsh in ihre Gewalt gebracht.
    Die Falle war aufgestellt. Sie wussten, dass Ileana versuchen würde, ihren geliebten Lehrmeister zu retten. Sie wussten, dass sie allein kommen würde, da sie zu stolz war, um Hilfe zu erbitten. Sie gingen davon aus, dass sie über ihre eigene Eitelkeit stolpern und ihr Bemühen fehlschlagen würde. Karsh und Ileana wären dann aus dem Weg. Und würden ihnen nicht mehr in die Quere kommen, wenn sie die Zwillinge schnappen wollten.
    Sie waren sich wirklich sicher, dass Ileana kommen würde. Die einzige Frage war nur: »Wie schnell?«

Kapitel 4 - DIE VERTRETUNG
     
    »Ich glaub's ja nicht: Mills hat gerade noch eine einzige Trainingsstunde auf den Plan gesetzt. Und diese neue Regel! Unentschuldigt beim Training gefehlt und man ist raus aus dem Team! Das erscheint mir ja doch ein klein wenig übertrieben.« Cam versuchte krampfhaft Beths Aufmerksamkeit zu erregen und mit ihr ins Gespräch zu kommen. Etwa indem sie den Eindruck zu erwecken suchte, dass sie sich über die neue harte Linie des Fußballtrainers aufregte - aber nicht einmal sie selbst fand sich besonders überzeugend.
    Letzte Stunde, Landeskunde. Es hatte schon vor ein paar Minuten geklingelt, aber die Lehrerin war noch nicht erschienen und die gesamte zehnte Klasse nutze die günstige Gelegenheit für ein Quassel-Gelage. Cam drehte sich zu Beth um, die genau hinter ihr saß. Den ganzen Tag über hatte sie versucht, sich wieder mit ihr zu versöhnen. Den ganzen Tag über hatte die kraushaarige Brünette sich dagegen gesperrt und Cam die kalte Schulter gezeigt. Na ja. Cam war fest davon überzeugt, dass Beth langsam mürbe wurde.
    Eine Ansicht, die sich bestätigte, als Beth ihr einen zusammengefalteten Zettel zusteckte. Nicht jetzt lesen, sagten Beths Lippen unhörbar und sie deutete auf die anderen Schüler.
    Cam nahm den Zettel, steckte ihn in ein Buch, verstaute beides in ihrem Rucksack und plapperte weiter: »Wahrscheinlich denkt der Trainer, dass wir's nötig hätten. In diesem Jahr haben wir ja auch wirklich noch nicht besonders viele Spiele gewonnen.«
    Brianna Waxman, zierlich und aufmerksam, saß neben Beth. Sie warf ihre ach-so-blond gesträhnten Haare zurück und mischte sich in die Unterhaltung ein. »Besser gesagt: Vielleicht versucht der Trainer ja nur zu verhindern, dass sich die Katastrophe vom letzten Jahr wiederholt.« Autsch. Klar, dass Bree SCHON WIEDER darauf anspielen musste, dass Cam im letzten Jahr die Meisterschaft in den Sand gesetzt hatte.
    Dieser Angriff ließ Cams beste Freundin Beth nun doch nicht kalt. Sie wandte sich an Bree. »Bis auf dieses letzte Spiel waren die Meteors in der letzten Saison echt unschlagbar. Das hatten wir Cam zu verdanken. So viel
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