Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkler Zauber

Dunkler Zauber

Titel: Dunkler Zauber
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
Vom Netzwerk:
dazu.«
    Aber Bree konnte Beth natürlich nicht das letzte Wort lassen. Sie zuckte mit ihren spitzen Schultern und sagte: »Krieg das jetzt nicht in den falschen Hals, aber wir könnten schon noch eine gute Spielerin gebrauchen. Wie wär's denn mit Alex? Kannst du die wirklich nicht überreden?« Cam schüttelte den Kopf und antwortete rasch. »Keine Chance. Mein wieder entdeckter Klon bleibt lieber für sich. Sie hat's nicht so mit Gruppen.«
    In diesem Augenblick öffnete sich die Klassenzimmertür. »Apropos«, bemerkte Beth. »Es sieht ganz so aus, als wenn es die vorgesehene Lehrerin heute leider nicht so mit dem Unterricht hat.«
    Bree blickte auf und gluckste: »Achtung: Vertretung!« Noch bevor Cam Gelegenheit hatte, sich umzudrehen und den neuen Lehrer in Augenschein zu nehmen, hörte sie, wie eine Frauenstimme rief: »Kommt langsam mal zur Ruhe, Leute! Wenn ihr mir bitte eure Aufmerksamkeit schenken würdet?«
    Cam fühlte sich, als wäre sie aus Wackelpudding. Sie brauchte sich gar nicht mehr umzudrehen, ebenso wenig, wie sie Alex' superscharfes Gehör brauchte. Cam erkannte die kratzige Stimme.
    Das konnte doch nicht wahr sein!
    Langsam wandte sie sich zur Tafel. Und blickte direkt in die Augen einer Frau, mit der sie im Leben nicht gerechnet hätte. Die Ladendiebin ?!
    Ihre Haare waren nunmehr schwarz gefärbt und zu einem Knoten zusammengesteckt. Doch ihre Augen, die sich genau in diesem Augenblick auf sie richteten, und vor allem dieser dunkle Insektenblick - er verriet sie auf Anhieb. Die Frau hatte sich gut in der Gewalt, sie zeigte keinerlei Anzeichen von Überraschung und wandte sich an die Klasse: »Ms Jameson konnte aus persönlichen Gründen leider nicht kommen. Möglicherweise wird es mehrere Wochen dauern, bis sie wieder unterrichtet. Mein Name ist Cecilia Webb und ich übernehme bis auf weiteres die Leitung dieses Kurses.« Augenblicklich stockte Cam der Atem. Millionen von Fragen schwirrten durch ihr Hirn. Die Frau war eine Diebin! Sie konnte doch keine Lehrerin sein ... oder? Wir hätten die Polizei holen sollen! Spioniert sie mir vielleicht nach? Und die lauteste Frage von allen war: Alex! Wo steckst du denn, wenn ich dich brauche ?
    Alex hatte diesen Kurs nicht belegt. Sie war gerade im Sportunterricht.
    Cam war sich nicht sicher, ob sie es allein durch die restlichen fünfundvierzig Minuten der Stunde schaffen würde. Verzweifelt versuchte sie, eine telepathische Verbindung zu Alex aufzubauen. Doch ihre Zwillingsschwester war zu weit weg. Sie waren beide noch nicht in der Lage, das auf größere Entfernung hinzukriegen. Cam musste in ihre Nähe kommen. Sofort. Ihre Hand schnellte in die Höhe.
    Ms Webb warf ihr einen vernichtenden Blick zu. »Haben Sie eine Frage, Miss ... wie war doch gleich der Name?«
    »Dürfte ich wohl mal kurz raus? Ich ... hab etwas in meinem Schließfach vergessen«, stammelte Cam. »Ich fragte nach Ihrem Namen.«
    Errötend erwiderte sie: »Camryn Barnes. Bitte. Ich ... es ist... ein Buch, das ich für den Unterricht brauche.«
    »Abgelehnt.« Und mit einem Tonfall, der perfekt zu ihrem vernichtenden Blick passte, fügte sie hinzu: »Camryn Barnes.«
    Beth stieß einen leisen schockierten Pfiff aus.
    Verblüfft flüsterte Bree: »Krass.«
    Ohne Umschweife begann Cecilia Webb mit dem Unterricht. Sie erklärte, dass sie den Stoff weiter durchgehen würde, den Ms Jameson mit dem Kurs angefangen hatte, und dass sie keine Schüler duldete, die Vertretungsunterricht als Freibrief für Faulheit betrachteten.
    Ms Jameson hatte gerade mit dem Thema »Präsidenten, Premierminister und Menschen in Machtpositionen« begonnen und ihre Vertreterin vertiefte sich sofort in den Stoff, rief einzelne Schüler auf, um zu sehen, ob sie vorbereitet waren. Cam hatte ihre Hausaufgaben zwar erledigt - aber so wie sie herumstotterte, als Ms Webb sie aufrief, war das kaum zu merken.
    »Welcher Präsident war der erste U.S.-Außenminister?«
    Diese Frage galt Cam. Sie wusste genau, dass es ...? Der Name würde ihr schon noch einfallen ... Es war ... äh, nein, nicht Madeleine Albright. Äh ...
    »Thomas Jefferson.« Das war richtig, nur dass es leider Beth war, die geantwortet hatte. Ms Webb runzelte die Stirn und Beth fügte hastig hinzu: »Oh, war das Cams Frage? Tut mir Leid, ich dachte, Sie meinten mich.« Ms Webb betrachtete Beth misstrauisch. »Danke, Miss ...«
    »Fish«, erwiderte Beth mit einem strahlenden Lächeln. »Und bitte entschuldigen Sie. Ich werde mich in Zukunft besser
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher