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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad
Autoren: Walter H. Hunt
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was esLi will, hi Imperator. «
    »Was ebenfalls keine Antwort darstellt!« Der Imperator stand auf und ging zur Doppeltür, durch die man auf die Lanai gelangte – eine überdachte Veranda. Stumm sah er hinaus auf den Ozean.
    Mya’ar und Randall warteten geduldig, bis der Imperator weitersprach.
    »Wenn das so verdammt wichtig ist«, fuhr er schließlich fort, »dann möchte ich eines wissen, se Mya’ar: Warum kommt diese Nachricht erst jetzt? Warum hat hi Ke’erl diese Erklärungen nicht schon früher übermittelt? Und wenn er vorhatte, se Sergeis Leben aufs Spiel zu setzen, warum hat er mich nicht zeitig von den Gefahren bei Cicero in Kenntnis gesetzt?«
    »Das hat er, hi Imperator – indem er den Gyaryu ’har hinschickte«, erklärte Mya’ar. »Einem anderen Zweck kann diese Mission nicht dienen.«
    »Soll das heißen«, sagte der Imperator und wandte sich wieder seinem Besucher zu, »dass die Entsendung des Gya-ryu’har ein Signal war … das wir nicht verstanden haben?«
    »Der Hohe Lord war sich nicht bewusst, dass es zu einem Missverständnis kommen würde, hi Imperator. Ich bitte wiederum achttausendmal um Entschuldigung, möchte allerdings auch anmerken, dass der Imperiale Hof selten auf das hört, was das Hohe Nest mitzuteilen hat.«
    »Der Hohe Lord ist unser guter Freund. Er wird bestimmt nicht glauben …«
    »hi Imperator. Ganz gleich, welche Gefühle Sie in dieser Angelegenheit empfinden, entsprechen die nicht der Position der Imperialen Regierung. Dies … dies hat sich seit einiger Zeit abgezeichnet.«
    »Was hat sich abgezeichnet?«
    »Der Angriff der esGa’uYal.«
    »Ich dachte, bei den esGa’uYal handele es sich um Dämonen. Hat Ihr Volk nicht früher selbst geglaubt, wir seien die Diener von esGa’u?«
    »Wir haben uns geirrt.«
    »Es freut mich sehr, das zu hören, se Mya’ar. Ich möchte Gewissheit haben, dass sich das Hohe Nest nicht schon wieder irrt.«
     
    Jackie hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, einmal im Monat Cicero Op zu besuchen, die Raumstation im Orbit um den Planeten. Diese Station war die wichtigste Einrichtung im Cicero-System, denn sie war der Liegeplatz der Flotte des Militärbezirks und versorgte zudem Cicero Down und andere Anlagen auf der Welt unter ihr mit meteorologischen Informationen.
    Die Ankunft der hochrangigen Gäste auf der Basis hatte bei ihrem Stab dafür gesorgt, dass man noch weniger als zuvor geneigt war, sie zu stören. Umso erstaunter war sie, als sie auf einmal die Türglocke hörte.
    »Herein«, rief sie, und die Tür glitt auf.
    Überrascht sah sie, dass Sergei Torrijos in seinem Rollstuhl sitzend im Korridor schwebte.
    »Mr … se Gyaryu’har! Ich …«
    Der alte Mann lächelte sie an.
    »Bitte, kommen Sie doch herein«, sagte sie, als sie sich endlich wieder gefasst hatte.
    Der Rollstuhl glitt lautlos in ihr Quartier. »Danke«, erwiderte Sergei. »Ich hätte mich eigentlich zuvor anmelden sollen, aber ich wollte nicht mit meinem Stab diskutieren. Angesichts der … gegenwärtigen Anspannungen hätten sie vermutlich darauf bestanden, mich zu eskortieren.«
    Sie führte ihn in den winzigen Wohnraum, der durch die geschickte Anordnung von Spiegeln und Holos um einiges größer wirkte. »Kann ich Ihnen etwas anbieten? Ein Glas g’rey 7 vielleicht?«
    Sergei sah sie verwundert an, dann hatte er sein Mienenspiel gleich wieder unter Kontrolle. »Ja, gern. Danke, Commodore.«
    Aus einem Impuls heraus sagte sie: »Meine Freunde nennen mich Jackie.« Sie schenkte die Flüssigkeit in zwei zerbrechlich wirkende, langstielige Gläser und reichte Sergei eines davon.
    »Dann sage ich Jackie. Meine Freunde« – gab er mit einem flüchtigen Lächeln zurück – »nennen mich Sergei.« Er hob sein Glas.
    »esLiHeYar «, sagte sie und trank einen Schluck, während er abermals mit Erstaunen reagierte. Auf den Ruhm von esLi.
    Er wiederholte den Trinkspruch, dann setzte er das Glas an. Das Getränk brannte angenehm in Kehle und Magen. »Sie sind außerordentlich bewandert in unserer Kultur«, sagte er nach einer kurzen Pause.
    »Danke.« Jackie wischte sich eine Strähne aus dem Gesicht. »Mein XO ist ein Zor. se Ch’k’te hat mir viel über das Volk beigebracht.« Sie betrachtete ihr halbleeres Glas und errötete auf einmal. »Ich wollte sagen …«
    »Die Zor und das Volk sind zwei verschiedene Dinge«, erwiderte Sergei und hob lächelnd eine Hand. »Ich lebe seit fünfundachtzig Jahren bei den Zor, Jackie, seit ich nach Kriegsende das Sonnensystem
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