Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft
Autoren: Jeaniene Frost
Vom Netzwerk:
gefunden?«
    »O ja.« Meine Stimme war beinahe ein Keuchen, so geschockt war ich.
    »Ja und?«, drängte er weiter.
    Niemals würde ich ihm sagen, dass der Feuerteufel irgendwie mitbekommen hatte, dass ich ihn bespitzelte. Hätte Schakal das erfahren, hätte er mich auf der Stelle kaltgemacht, damit der Feuerteufel der Verbindung nicht folgen und ihn aufspüren konnte. Möglich war’s. Wenn er mich in seinem Kopf spüren konnte, konnte er mich vielleicht auch hören …
    Einer plötzlichen Eingebung folgend, die eher leichtsinnig als clever war, wusste ich, was ich zu tun hatte.

4
    Zappelphilipp, Perversling und Psycho hatten das Zimmer bereits verlassen, aber Schakal blieb an dem kleinen Schreibtisch stehen. Sein aggressiver Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass er auch nicht gewillt war, sich zu verziehen.
    Ich stieß einen Seufzer aus. »Glaubst du, ich würde durchs Fenster fliehen, wenn du mich allein lässt? Komm schon, die anderen würden es hören und mich aufhalten. Ich kann ja auch schlecht den Notruf wählen und sagen: ›Hilfe, ein paar Vampire haben mich gekidnappt!‹ Selbst wenn es nicht für einen Telefonscherz gehalten würde, könntest du die Bullen durch Hypnose dazu bringen, sich wieder zu verkrümeln. Oder sie aussaugen. So oder so, ich gehe nirgendwohin, und das weiß ich.«
    »Du hast doch etwas vor«, verkündete Schakal.
    Ich brauchte all meine Willensstärke, um nicht zusammenzufahren, aber ich hatte mich fest im Griff. Keine Panik, keine Panik …
    »Ich weiß nicht, was«, fuhr er fort, »aber ich wittere, dass du etwas planst.«
    Ich räusperte mich. »Was du riechst, ist kalter Schweiß, der mir ausgebrochen ist, nachdem ich von Vampiren entführt wurde. Wenn du noch etwas über diesen Feuertypen wissen willst, abgesehen davon, was für hübsche Bettvorhänge er hat, musst du mich allein lassen. Wie soll ich mich konzentrieren, wenn eine Horde von Kreaturen mich anstarrt, die sich beim Anblick meiner Kehle schon die Lippen leckt?«
    Urplötzlich stand er vor mir und griff mit der Hand mein Kinn. »Was hast du vor?«, fragte er mich und zwang mich, ihm in die inzwischen leuchtenden Augen zu sehen.
    Der Effekt stellte sich sofort ein. Ich fühlte mich schläfrig, teilnahmslos und gesprächig, auch wenn irgendwo tief in mir drin die Alarmglocken schrillten.
    »Kann keine Verbindung zu ihm herstellen, wenn ihr zuseht«, murmelte ich. »Kann nicht tief genug in seinen Verstand vordringen.«
    Die Augen des Vampirs leuchteten jetzt so grell, dass es fast schmerzte hineinzusehen. »Das ist alles?«
    Die Worte »Er sieht mich auch« lagen mir bereits auf den Lippen, bereit ausgesprochen zu werden und mein Schicksal zu besiegeln. Doch obwohl ich mich fühlte, als hätte ich gerade einen fetten Joint geraucht, brachte ich die Stärke auf, etwas anderes zu sagen.
    »Zu viel Angst … wenn du hier bist.«
    Das war die Wahrheit, aber der Grund dafür blieb unausgesprochen. Schakal ließ mich los, seine Augen leuchteten noch immer. »Du wirst niemanden anrufen oder versuchen, das Zimmer zu verlassen.«
    Seine Worte hallten in meinem Kopf wider. Ich nickte, ohne nachzudenken. Er versetzte mir einen Stoß, und ich fiel rückwärts aufs Bett, doch zu meiner Erleichterung strebte Schakal zur Tür.
    »Du hast eine Stunde, Frankie. Finde ihn wieder, und vor allem, finde heraus, wo er in Zukunft sein wird.«
    Er öffnete die Tür und hielt dann inne. Ehe ich michs versah, hatte er das Telefonkabel zerrissen.
    »Nur zur Sicherheit«, murmelte er und verschwand endlich.
    Ich wartete ein paar Sekunden und stieß dann meinen angehaltenen Atem aus. Heilige Scheiße, das war knapp gewesen! Ich hatte keine Ahnung, wie es mir gelungen war, nicht alles auszuplaudern, als Schakal mich mit seinem Strahleblick fixiert hatte, aber ich würde mich später darüber freuen.
    Es heißt ja, ein bekannter Feind ist besser als ein unbekannter. Das mochte ja so sein, aber in Anbetracht dessen, was Schakal und die anderen mit mir vorhatten, entschied ich mich für Option B. Immer noch besser, als zu versuchen, vier Vampire mit einem mickrigen Messer abzuwehren – das Schakal auch noch mitgenommen hatte, wie ich feststellte. Wollte wohl verhindern, dass ich Selbstmord beging, obwohl das, was ich vorhatte, vermutlich aufs Gleiche hinauslief.
    Ich hatte keine Zeit mehr, mir lange Gedanken zu machen, und so schnappte ich mir den angesengten Stofffetzen, und Raziels Tod brach wieder über mich herein. Wie üblich waren die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher