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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft
Autoren: Jeaniene Frost
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saß ich wieder auf dem Bett, zitternd wegen der zu kalt eingestellten Klimaanlage, und griff nach dem Silbermesser.
    »Warum nicht der Gürtel?«, erkundigte sich Schakal sofort und wollte mich zurückhalten.
    Ich funkelte ihn an, zu wütend, um Höflichkeit vorzutäuschen, wegen seiner Drohung, die Familie auszusaugen, und besorgt, dass Vlad seine Meinung geändert hatte. »Über etwas, das ich schon einmal benutzt habe, kann ich leichter eine Verbindung aufbauen.«
    Er schnaubte. »Na gut. Mach hin, und wir bleiben hier, es sei denn, du willst, dass wir uns die Familie vorknöpfen.«
    Ich wurde noch wütender, schürzte aber nur die Lippen und schwieg, während ich die kalte Klinge zur Hand nahm. Neddys Tod brach wieder über mich herein, und ich wühlte mich durch die Erinnerungen, bis ich die Verbindung zu dem Feuerteufel wiederfand. Zu meiner Überraschung ging es ganz schnell. Ein weiter indigoblauer Raum trat an die Stelle des Hotelzimmers, in dem ich mich befand. Vlad war mitten in dieser Finsternis, ausgestreckt und mit smaragdgrün leuchtenden Augen, die etwas ansahen, das für mich unsichtbar blieb.
    Einen Augenblick lang war ich verwirrt. Fast schien es, als würde er in der tintenblauen Umgebung schwimmen, aber er trug einen langen grauen Mantel, der nicht nass war. Was …?
    »Ich schwimme nicht, Leila. Ich fliege.«
    Vlads Stimme floss über meinen Verstand, klang amüsiert. Ich erkannte, dass der endlose Raum, in dem er sich bewegte, kein Wasser war, sondern der Nachthimmel. Er musste hoch oben sein, denn unter ihm konnte ich keine Lichter ausmachen.
    Wenn ich lebend aus dieser Sache rauskam, würde ich Marty in den Arsch treten, weil er mir verschwiegen hatte, dass es Vampire gab, die fliegen konnten! Was, wenn Marty das auch konnte? Was, wenn alle Vampire dazu fähig waren? Dann hatte ich ja überhaupt keine Chance mehr zu fliehen …
    »Wer ist Marty? Du hast ihn noch nicht erwähnt«, unterbrach Vlads kühle Stimme meine Gedankengänge.
    Marty ist auch ein Vampir , dachte ich, noch immer damit beschäftigt, diese neue Information zu verdauen. Aber er hat mit dieser ganzen Sache nichts zu tun, nur macht er sich vermutlich furchtbare Sorgen um mich.
    »Du gehörst bereits einem Vampir?«
    Leiser Argwohn schlich sich wieder in seine Stimme, und die Art, wie er das Wort »gehörst« aussprach, ließ sexuelle oder blutspenderische Dienste vermuten. Möglicherweise auch beides. Ich machte ein missmutiges Gesicht, völlig vergessend, dass Vlad mich sehen konnte.
    Nein! Wir arbeiten zusammen und sind Freunde, aber das ist alles.
    Igitt , schickte ich unwillkürlich noch hinterher. Marty war eine Art Vaterfigur für mich. Die Vorstellung, er könnte seine Fänge – oder irgendetwas anderes – in mich bohren, war abstoßend.
    Warum brauchst du so lange?, dachte ich, zum eigentlichen Thema zurückkommend. Das dauert jetzt schon Stunden. Hast du es dir anders überlegt?
    Es klang, als schnaubte er, aber bei dem Fahrtwind, der ihn umwehte, konnte ich mir nicht sicher sein.
    »Ich habe es mir nicht anders überlegt. Ich war weit entfernt von Florida.«
    Er würde also noch kommen. Erleichterung mischte sich mit ängstlicher Erwartung. Sie haben mir befohlen, wieder mit dir in Kontakt zu treten , sagte ich ihm. Ich habe versucht, sie hinzuhalten, aber sie haben gedroht, eine Familie auszusaugen. Sie meinten, es würde nicht reichen zu wissen, dass du zu Hause bist, und sie müssten erfahren, wo du dich aufhältst, wenn du nicht dort bist.
    Ein Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. Ich konnte nichts Lustiges an dem finden, was ich gesagt hatte, aber wir hatten wohl einen unterschiedlichen Sinn für Humor.
    »Sind sie jetzt bei dir?«
    Ich konnte die anderen im Augenblick nicht sehen, wusste aber, dass Schakal, Zappelphilipp, Perversling und Psycho noch um mich herumstanden.
    Ja. Diesmal wollten sie mich nicht allein lassen.
    »Gut.«
    Hätte ich nicht gewusst, dass die anderen mich hören konnten, hätte ich ein lautes Schnauben ausgestoßen. Vlad hätte doch wenigstens so tun können, als würde es ihn kümmern, dass mein Hals Gefahr lief, als Capri-Sonne missbraucht zu werden.
    Er lachte in sich hinein und schob den Mantelärmel hoch, um einen Blick auf etwas zu werfen. Was es auch war, schien ihn zu befriedigen, denn er bleckte die Zähne zu einem weiteren Grinsen.
    »Ich möchte, dass du ihnen etwas ausrichtest, Leila. Sag den anderen, was genau ich mache.«
    Warum?, wäre ich fast laut
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