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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Augenlicht verlor. Gab es eine weitere?«
    »Eine Fortsetzung genau dieser Verschwörung, Große Lady. Ein Steuermann der Gilde war darin verwickelt sowie die Ehrwürdige Mutter Gaius Helen Mohiam.« Nachträglich fügte er hinzu: »Auf Befehl der Imperialen Regentin Alia wurden inzwischen beide hingerichtet, gemeinsam mit Korba dem Panegyriker, dem Drahtzieher der Intrige gegen Ihren Sohn.«
    Zu viele Fakten stürmten gleichzeitig auf sie ein. Mohiam hingerichtet? Diese Nachricht erschütterte sie zutiefst. Jessicas Verhältnis zu der alten Ehrwürdigen Mutter war turbulent gewesen, Liebe und Hass hatten sich wie Gezeiten abgewechselt.
    Und Alia ... war jetzt Regentin? Nicht Irulan? Natürlich, so war es am angemessensten. Aber wenn Alia herrschte ... »Was ist mit Chani, der Geliebten meines Sohnes? Was ist mit Irulan, seiner Gattin?«
    »Irulan wurde in Arrakeen inhaftiert, bis sich ihre Rolle bei der Verschwörung besser beurteilen lässt. Die Regentin hat befohlen, dass sie nicht wie die anderen hingerichtet werden soll, aber es ist allgemein bekannt, dass Irulan gemeinsame Sache mit den Verrätern gemacht hat.« Der Priester schluckte. »Und was Chani betrifft ... sie hat die Geburt der Zwillinge nicht überlebt.«
    »Zwillinge?« Jessica sprang vom Stuhl auf. »Ich habe Enkelkinder?«
    »Einen Jungen und ein Mädchen. Pauls Kinder sind gesund und ...«
    Für einen gefährlichen Moment entglitt ihr die Kontrolle über die Fassade der Gelassenheit. »Und Sie haben nicht daran gedacht, mich unverzüglich darüber zu informieren?« Sie kämpfte darum, Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. »Erzählen Sie mir alles, was ich wissen muss, ohne weitere Verzögerungen.«
    Der Qizara hatte Schwierigkeiten, seine Geschichte im Griff zu behalten. »Sie wissen vom Ghola, den Muad'dib von den Tleilaxu und von der Gilde zum Geschenk erhalten hat? Es stellte sich heraus, dass er eine Waffe war, ein Mordwerkzeug, erschaffen aus der Leiche eines treuen Dieners der Atreides.«
    Jessica hatte vom Ghola gehört, den man aus den Körperzellen des gestorbenen Duncan Idaho gezüchtet hatte, aber sie war immer davon ausgegangen, dass er so etwas wie ein exotischer Schauspieler oder Jongleur-Artist war.
    »Hayt besaß das Aussehen und die Eigenarten von Duncan Idaho, aber nicht seine Erinnerungen«, fuhr der Priester fort. »Obwohl er darauf programmiert war, Muad'dib zu töten, erwachte schließlich seine ursprüngliche Persönlichkeit und besiegte die andere, und während dieser Krise wurde er wieder zum wahren Duncan Idaho. Nun berät er die Imperiale Regentin Alia.«
    Im ersten Moment faszinierte sie diese Vorstellung – Duncan wiedererstanden und sich seiner selbst bewusst? –, doch dann konzentrierte sie sich auf die dringendere Frage. »Genug Abschweifungen, Isbar. Ich will mehr Einzelheiten über meinen Sohn wissen.«
    Der Priester hielt den Kopf gesenkt, wodurch seine Stimme gedämpft klang. »Man sagt, Muad'dib hätte durch seine Visionen gewusst, welche Tragödien ihn heimsuchen würden, ohne irgendetwas tun zu können, um diese ›schreckliche Bestimmung‹, wie er es nannte, abzuwenden. Dieses Wissen hat ihn vernichtet. Manche sagen, dass er am Ende wahrhaftig blind war, ohne die Fähigkeit, in die Zukunft sehen zu können, und dass er dieses Leid nicht mehr ertragen konnte.« Der Qizara hielt inne, bevor er mit größerem Selbstvertrauen weitersprach. »Aber genauso wie viele andere auch glaube ich, dass Muad'dib wusste, dass seine Zeit gekommen war, dass er den Ruf Shai-Huluds hörte. Sein Geist ist immer noch in der Wüste, auf ewig mit dem Sand verwoben.«
    Gurney kämpfte mit seinem Kummer und seiner Wut. Immer wieder ballte er die Hände zu Fäusten. »Und Sie alle haben ihn einfach so in die Dünen hinausspazieren lassen, allein und blind?«
    »Das ist sogar genau das, was von blinden Fremen erwartet wird, Gurney«, sagte Jessica.
    Isbar richtete sich auf. »Niemand ›lässt‹ Muad'dib irgendetwas tun, Gurney Halleck. Er kennt den Willen Gottes. Es steht uns nicht zu, seine Taten und Entscheidungen zu verstehen.«
    Gurney wollte die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen. »Wurde nach ihm gesucht? Was haben Sie unternommen, um ihn ausfindig zu machen? Wurde seine Leiche geborgen?«
    »Viele Thopter überflogen die Wüste, und viele Suchtrupps sondierten den Sand. Doch Muad'dib blieb spurlos verschwunden.« Isbar verbeugte sich ehrfürchtig.
    Gurneys Augen schimmerten, als er sich wieder Jessica zuwandte.
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