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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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täuschte Desinteresse vor, das sie nicht empfand. »Nach meiner Zählung ist dies die neunte angeblich dringende Nachricht seit dem Ende des Djihads vor zwei Jahren.«
    »Dennoch fühlt es sich diesmal anders an, Mylady.«
    Gurney war in Würde gealtert, obwohl er mit seiner Inkvine-Narbe und dem gehetzten Blick nie ein attraktiver Mann gewesen war und nie einer sein würde. Während seiner Jugend hatte er schwer unter der Unterdrückung durch die Harkonnens gelitten, doch in vielen Jahren tapferen Dienstes war er zu einem der wertvollsten Mitarbeiter des Hauses Atreides geworden.
    Jessica ließ sich in dem Stuhl nieder, den einst ihr geliebter Herzog Leto benutzt hatte. Während Burgdiener umherflitzten und alles für den Abgesandten und sein Gefolge vorbereiteten, fragte der Leiter des Küchenpersonals nach den angemessenen Erfrischungen. Jessica antwortete in kühlem Tonfall: »Nur Wasser. Servieren Sie ihnen nur Wasser.«
    »Sonst nichts, Mylady? Wäre das keine Beleidigung für derart bedeutende Persönlichkeiten?«
    Gurney lachte leise. »Sie kommen vom Wüstenplaneten. Sie werden es als Ehre betrachten.«
    Die Eichentüren des Burgfoyers schwangen auf, und eine feuchte Brise wehte herein, gefolgt von der Ehrenwache, die großen Aufruhr verursachte. Fünfzehn Männer, ehemalige Soldaten in Pauls Djihad, kamen mit grünen Bannern herein, die schwarz oder weiß verziert waren. Die Mitglieder dieses unbändigen Gefolges trugen nachgemachte Destillanzüge, als wären es Uniformen, obwohl Destillanzüge in der feuchten Luft von Caladan völlig überflüssig waren. Die Leute waren vom leichten Nieselregen, der draußen eingesetzt hatte, mit glitzernden Tröpfchen besetzt, was die Besucher als göttliches Zeichen zu interpretieren schienen.
    Die erste Reihe des Gefolges rückte zur Seite, so dass ein Qizara, ein Djihad-Priester in gelbem Gewand, vortreten konnte. Der Priester schlug die feuchte Kapuze zurück und enthüllte einen kahlgeschorenen Schädel. Seine Augen, die durch Melange-Abhängigkeit völlig blau waren, schimmerten vor Ehrfurcht. »Ich bin Isbar, und ich mache der Mutter von Muad'dib meine Aufwartung.« Er verbeugte sich und sank immer tiefer, bis er auf dem Boden kniete.
    »Das genügt. Jeder hier weiß, wer ich bin.«
    Selbst als Isbar wieder aufstand, hielt er den Kopf gesenkt und den Blick abgewandt. »Da wir nun die Fülle des Wassers auf Caladan erleben durften, verstehen wir noch viel besser die Größe des Opfers, das Muad'dib gebracht hat, als er nach Arrakis kam, um die Fremen zu erretten.«
    Die Schärfe in Jessicas Stimme zeigte deutlich, dass sie nicht den Wunsch verspürte, viel Zeit auf Zeremonien zu verwenden. »Sie haben einen weiten Weg hinter sich. Was ist diesmal so dringend?«
    Isbar schien mit der Nachricht zu ringen, als wäre sie etwas Lebendes, und Jessica spürte die Tiefe seiner Furcht. Die Mitglieder der Ehrenwache blieben stumm wie Statuen.
    »Raus damit, Mann!«, befahl Gurney.
    Schließlich platzte es aus dem Priester hervor: »Muad'dib ist tot, Mylady. Ihr Sohn ist zu Shai-Hulud gegangen.«
    Jessica fühlte sich, als hätte sie einen Schlag mit einem Knüppel erhalten.
    Gurney stöhnte. »Oh nein. Nicht ... nicht Paul!«
    Es drängte Isbar, den Rest seiner Nachricht loszuwerden. »Der heilige Muad'dib verzichtete auf seine Herrschaft, um in die Wüste hinauszugehen und sich zwischen den Dünen zu verlieren.«
    Jessica musste all ihre Fähigkeiten als Bene Gesserit aufbieten, um sich mit einer dicken Mauer zu umgeben und sich Zeit zum Nachdenken zu verschaffen. Die Abschottung ihrer Gefühle war so tief verwurzelt, dass sie automatisch geschah. Die Herzogin zwang sich, nicht laut aufzuschreien, und sprach mit ruhiger und gleichmäßiger Stimme. »Erzähl mir alles, Priester.«
    Die Worte des Qizara brannten wie Sandkörnchen, die von einem rauen Wind herangeweht wurden. »Sie wissen von der jüngsten Intrige, hinter der Verräter aus den Reihen seiner eigenen Fedaykin stecken. Obwohl er durch einen Steinbrenner geblendet wurde, schaute der gesegnete Muad'dib die Welt mit göttlichen Augen, nicht mit den künstlichen Sehorganen der Tleilaxu, die er für seine verwundeten Soldaten kaufte.«
    Ja, all das wusste Jessica. Aufgrund der gefährlichen Entscheidungen ihres Sohnes und durch die Rückwirkungen des Djihads hatte er stets in der sehr realen Gefahr geschwebt, einem Assassinenanschlag zum Opfer zu fallen. »Aber Paul hat die Intrige überlebt, durch die er das
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