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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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»Er kennt die Wüste gut genug, um überlebt haben zu können, Mylady. Paul könnte es geschafft haben.«
    »Aber nicht, wenn er gar nicht überleben wollte.« Sie schüttelte den Kopf und bedachte dann den Priester mit einem strengen Blick. »Was ist mit Stilgar? Welche Rolle hat er bei alldem gespielt?«
    »Stilgars Loyalität steht außer Frage. Die Bene-Gesserit-Hexe, Korba und der Navigator starben durch seine Hand. Er bleibt als Sprecher der Fremen auf Arrakis.«
    Jessica versuchte, sich den Aufruhr vorzustellen, den diese Ereignisse im ganzen Imperium auslösen würden. »Und wann ist all das geschehen? Wann wurde Paul zuletzt gesehen?«
    »Vor siebenundzwanzig Tagen«, sagte Isbar.
    Gurney schrie empört auf. »Fast ein Monat! Bei den unendlichen Höllen! Warum haben Sie so lange gebraucht, um hierherzukommen?«
    Der Priester wich erschrocken vor dem Zorn des Mannes zurück und stieß dabei gegen einige Mitglieder seines Gefolges. »Wir mussten die nötigen Vorbereitungen treffen und eine Delegation von angemessenem Rang zusammenstellen. Es war unumgänglich, ein hinreichend beeindruckendes Gildenschiff abzuordnen, um diese schreckliche Nachricht zu überbringen.«
    Jessica kam sich vor, als würde sie einen Schlag nach dem anderen erhalten. Siebenundzwanzig Tage – und sie hatte die ganze Zeit nichts gewusst, nichts gespürt. Wie konnte der Tod ihres Sohnes so spurlos an ihr vorbeigegangen sein?
    »Da ist noch eine Angelegenheit, die uns alle aufs Äußerste verstört, Mylady«, setzte Isbar hinzu. »Bronso von Ix verbreitet weiterhin seine Lügen und Ketzereien. Einmal wurde er gefangen genommen, während Muad'dib noch am Leben war, doch er konnte aus seiner Todeszelle entkommen. Jetzt fühlt er sich durch die Nachricht vom Tod Ihres Sohnes ermutigt. Seine blasphemischen Schriften beschmutzen das heilige Angedenken des Messias. Er verbreitet Traktate und Manifeste, in denen er versucht, Muad'dib seiner Größe zu berauben. Wir müssen ihm Einhalt gebieten, Mylady. Als Mutter des heiligen Imperators sollten Sie ...«
    Jessica schnitt ihm das Wort ab. »Mein Sohn ist tot, Isbar. Bronso bringt seine Schriften schon seit sieben Jahren unters Volk, und Sie waren bisher nicht in der Lage, ihn daran zu hindern. Damit erzählen Sie mir also nichts Neues. Ich habe keine Zeit für Banalitäten.« Unvermittelt erhob sie sich. »Die Audienz ist beendet.«

2
     
    Ja, ich werde von Erinnerungen an meine Vergangenheit heimgesucht, aber nicht alle sind traurig. Es gab viele fröhliche Momente mit Paul Atreides – wohlgemerkt mit Paul, nicht mit Muad'dib. Wenn ich jetzt an diese Zeiten zurückdenke, fühlt es sich an, als wäre ich bei vielen festlichen Gelagen zu Gast gewesen.
    Gurney Halleck:
    »Erinnerungen und Geister«,
    aus Unvollendete Lieder
     
     
    Die Gazehunde witterten die Beute und schlugen an, und Gurney rannte mit ihnen. Die kühle Nachmittagsluft brannte in seinen Lungen, als er krachend durchs Unterholz stürmte. Unbewusst versuchte er, vor den schlechten Neuigkeiten davonzulaufen.
    Die kräftigen Gazehunde hatten helle, goldgrüne Augen, die weit auseinanderstanden und es an Sehschärfe mit einem Adler aufnehmen konnten, und einen empfindlichen Geruchssinn. Geschützt durch ein dickes Fell in Rostrot und Grau sprangen sie durch brackige Tümpel oder dichtes Pampasgras und heulten dabei wie ein Chor, der ein atonales Werk aufführte. Alles, was sie taten, verriet ihre pure Freude an der Jagd.
    Gurney liebte seine Hunde. Vor Jahren hatte er sechs andere Hunde gehabt, doch er hatte sie einschläfern lassen müssen, weil sie sich mit dem Blutfeuer-Virus infiziert hatten. Jessica hatte ihm diese Welpen gegeben, damit er sie aufziehen konnte, und er bemühte sich, nicht erneut in ein riskantes emotionales Verhältnis zu geraten, weil er sich noch gut daran erinnerte, wie schmerzhaft der Verlust seiner früheren Hunde gewesen war.
    Doch diese alte Trauer war nichts im Vergleich zu dem, was er jetzt empfand. Paul Atreides, der junge Herr, war tot ...
    Gurney strauchelte und fiel immer weiter hinter die Hunde zurück. Schließlich blieb er stehen, um wieder zu Atem zu kommen, und schloss für einen Moment die Augen. Dann rannte er weiter den bellenden Hunden hinterher. Eigentlich interessierte ihn die Jagd gar nicht, aber er hatte es nicht mehr in der Burg ausgehalten. Er wollte fort von Jessica und vor allem von Isbar und seinen Qizarat-Kollegen. Er durfte es nicht riskieren, vor den anderen die Beherrschung
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