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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Klumpen in ihr fühlte sich hart und schwer an. Und taub. Sie wusste nicht, wie sie an die Gefühle herankam, die er umschloss. Diese Überlegung beunruhigte sie. Warum empfinde ich nicht genauso wie er?
    Als sie Gurneys Schluchzen hörte, verspürte Jessica den Wunsch, hineinzugehen und ihn zu trösten, aber sie wusste, dass sie ihn damit beschämen würde. Der Troubadour-Krieger konnte nicht wollen, dass sie seine unverfälschten Emotionen sah. Das würde er als Schwäche betrachten. Also zog sie sich zurück und überließ ihn seiner privaten Trauer.
    Während sie mit unsicheren Schritten zurückkehrte, erforschte Jessica ihr Inneres, stieß aber nur auf verhärtete Barrieren, die verhinderten, dass ihr Kummer nach außen gelangte. Paul war mein Sohn!
    Als sie in tiefster Nacht wieder in ihren Gemächern war, verfluchte Jessica stumm die Bene Gesserit. Die Schwesternschaft hatte ihr die Fähigkeit einer Mutter geraubt, die angemessene Trauer um den Verlust ihres Kindes zu empfinden.

3
     
    Der Anfang einer Regierungszeit oder auch einer Regentschaft ist eine kritische Phase. Bündnisse wandeln sich, und viele umkreisen den neuen Herrscher wie Aasvögel, auf der Suche nach seinen Schwächen. Speichellecker sagen dem Herrscher, was er hören möchte, und nicht, was er hören sollte. Der Anfang ist die Zeit für klare Verhältnisse und harte Entscheidungen, weil diese Entscheidungen die Tonart für die gesamte Regierungszeit festlegen.
    St. Alia-von-den-Messern
     
     
    Der Gesandte Shaddams IV. traf einen knappen Monat nach Pauls Verschwinden ein. Alia staunte, wie schnell der Corrino-Imperator im Exil reagiert hatte.
    Da der Repräsentant so große Eile an den Tag gelegt hatte, war er nur oberflächlich mit der Situation vertraut. Der Mann wusste von der Geburt der Zwillinge, dass Chani im Kindbett gestorben war und dass Paul sich der sandigen Ödnis hingegeben hatte. Doch die vielen harten Entscheidungen, die Alia seitdem getroffen hatte, waren ihm nicht bekannt. Er wusste nicht, dass der Navigator Edric, die Ehrwürdige Mutter Mohiam und Korba der Panegyriker exekutiert worden waren. Der Gesandte wusste auch nicht, dass Shaddams Tochter Irulan in einer Todeszelle saß und ihr Schicksal vorläufig unentschieden war.
    Alia beschloss, den Mann in einem inneren Zimmer mit Wänden aus dickem Plastein zu empfangen. Helle Leuchtgloben fluteten den Raum mit grellem gelbem Licht, das an die Beleuchtung in einem Verhörzimmer erinnerte. Sie hatte Duncan und Stilgar gebeten, sie zu flankieren. Die Oberfläche des langen Tischs aus blauem Obsidian erweckte den Anschein eines Fensters, durch das der Blick in die Tiefen eines fernen Ozeans fiel.
    »Wir haben noch nicht einmal die Planung der Trauerfeier für Muad'dib abgeschlossen«, knurrte Stilgar, »und schon kommt dieser Lakai wie ein Geier, der von frischem Fleisch angelockt wird. Es sind noch nicht einmal offizielle Repräsentanten des Landsraads von Kaitain eingetroffen.«
    »Es ist erst einen Monat her.« Alia rückte das Crysmesser zurecht, das sie jederzeit in einer Scheide an einer Schnur um den Hals bei sich trug. »Und der Landsraad hat noch nie schnell reagiert.«
    »Ich verstehe nicht, warum Muad'dib diesen Haufen nicht einfach aufgelöst hat. Wozu brauchen wir die ganzen Sitzungen und Stellungnahmen?«
    »Der Landsraad ist ein Überbleibsel der alten Verwaltung, Stilgar. Die Formen müssen gewahrt bleiben.« Sie selber hatte noch gar nicht entschieden, welche Rolle das Aristokratenparlament während ihrer Regentschaft spielen sollte – ob es überhaupt irgendeine Rolle spielen sollte. Paul hatte keine direkten Bemühungen unternommen, den Adel zu entmachten, ihn ansonsten aber weitestgehend ignoriert. »Die eigentliche Frage – in Anbetracht der Reisezeiten und der Tatsache, dass wir keine Nachricht nach Salusa Secundus geschickt haben – lautet: Wie konnte sich der Abgesandte so schnell hier einfinden? Schon in den ersten Tagen muss sich irgendein Spion eiligst auf den Weg gemacht haben. Wie hat Shaddam es geschafft, bereits einen Plan zu entwickeln – sofern es überhaupt ein Plan ist?«
    Mit nachdenklich gerunzelter Stirn saß Duncan Idaho kerzengerade auf seinem Stuhl, als hätte er vergessen, wie man sich entspannte. Das dunkle, lockige Haar und das breite Gesicht des Mannes waren Alia doppelt vertraut, zum einen aus den Erinnerungen, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte, zum anderen aus ihren eigenen Erfahrungen mit dem Ghola namens Hayt, die das
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