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Duncans Lady

Duncans Lady

Titel: Duncans Lady
Autoren: Emilie Richards
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begriff Duncan, wie tief er gesunken war. Er versuchte, Mara schlechtzumachen, obwohl sie nur helfen wollte. Und warum? Weil ihm selbst diese zarte Verbindung zu ihr zu viel war. „Setz dich.“
    Iain musste eine Veränderung in seiner Stimme wahrgenommen haben, denn er nahm wieder Platz. „Was kann ich tun?“, fragte Duncan. „Was soll ich tun?“
    „Geh zu ihr. Hör dir an, was sie dir zu sagen hat.“
    „Ich weiß nicht, ob ich ihr gegenübertreten kann.“
    „Wusstest du, dass ich dich beneidet habe?“
    „Mich?“
    „Überrascht dich das? Das sollte es nicht. Du hast April.“
    „Du hast vergessen, dass ich sie nicht mehr habe.“
    Iain schüttelte den Kopf. „Und dann trat Mara in dein Leben, und für eine Weile hattest du auch sie. Welcher Mann könnte sich glücklicher schätzen? Es gibt nichts, was sie nicht mit dir teilen würde, wenn du sie lassen würdest.“
    „Was versuchst du mir zu sagen?“
    „Du läufst Gefahr, dass sie dir beide entgleiten. Und dann bist du nicht länger zu beneiden.“
    Duncan streckte die Hand aus. Iain nahm einen Umschlag aus der Manteltasche und reichte ihn ihm. Duncan betrachtete das Ticket und merkte sich die Abflugzeit und das Gate. „Erinnerst du dich an den Tag, an dem ich nach Amerika gegangen bin? Wir waren acht.“
    „Ich entsinne mich.“
    „Andrew hat mich daran erinnert, als wir neulich in Fearnshader waren.“
    „Unser Andrew kann manchmal ganz schön direkt sein.“
    „Ich hatte schon seit Jahren nicht mehr an diesen Tag gedacht.“ Duncan lachte bitter auf. „Ich war sicher, meine Welt würde untergehen.“
    „Ist sie ja auch.“
    Duncan blickte auf. „Vermutlich. Ich fühlte mich, als hätte man mich mitsamt Wurzeln aus dem Leben gerissen. Und ich fasste nirgendwo richtig Fuß, bis mir schließlich alles egal wurde.“
    „Hast du nicht noch mehr, worüber du nachdenken musst?“
    Duncan antwortete nicht.
    „Während du fort warst, habe ich Martin durch das Hotel geführt und es ihm gezeigt. Er macht dir ein Angebot. Mit ein paar Verhandlungen könntet ihr euch einig werden. Es ist sogar ein ziemlich gutes Angebot.“
    „Warum erzählst du mir das jetzt?“
    Iain lächelte ihn traurig an. „Weil irgendwie alles miteinander zusammenhängt, oder nicht?“
    Nach dem Flug und der Fahrt nach Druidheachd war Duncan unvorstellbar müde. Als er in die Hotellobby kam, wartete Mara auf ihn. Es war bereits nach Mitternacht, aber seine eigene Erschöpfung schien bedeutungslos zu werden, als er sie sah. Sie sah blass und mitgenommen aus, als hätte sie seit Tagen nicht mehr geschlafen.
    Sie lächelte nicht, als er sich näherte, aber sie erhob sich und nickte ihm zur Begrüßung zu. Er fragte sich, woher sie gewusst hatte, wann er ankäme.
    „Iain hat mir gesagt, wann dein Flieger landet“, sagte sie, als wollte sie die Dinge schnellstens ins richtige Licht rücken.
    „Er hat mir erzählt, dass du mit ihm geredet hast.“
    „Ich will nicht viel von deiner Zeit in Anspruch nehmen.“ Sie zögerte. „Wenn es nach mir ginge, würde ich dich überhaupt nicht damit behelligen. Ich hatte gehofft, dass Iain dir ausrichtet, was ich ihm gesagt habe, aber er hat sich geweigert.“
    Er war zu müde, um sich gegen seine Gefühle zu wehren. Er spürte, dass er aus tiefstem Herzen bereute. „Ich hoffe, du weißt, dass du immer mit mir reden kannst.“
    Ihre Blicke begegneten sich, und er las die Antwort in ihren Augen. Sie war eine Frau, die bereit war, fast alles zu riskieren, aber sie war nicht dumm. Sie wusste auch, was sie tun musste, um den Schaden gering zu halten. „Ich werde dir davon erzählen, weil ich mir um April Sorgen mache.“
    „Lass uns nach oben gehen.“ Sie schien darüber nachzudenken, als wollte sie nicht mit ihm allein sein. Sein Reuegefühl wurde stärker. „Mara, komm mit nach oben. Ich werde dir nicht wehtun. Aber hier unten können wir uns nicht in Ruhe unterhalten.“
    Ihr Nicken war kaum wahrnehmbar. Er ging voran, und sie folgte ihm. Er führte sie in sein Apartment und schaltete das Licht an. Sie ging direkt auf die Couch zu und setzte sich, als könnten ihre Beine sie nicht länger tragen.
    „Ich werde uns einen Tee machen“, sagte er. „Wir können beide einen gebrauchen. Warte kurz.“
    Als er zurückkehrte, hatte sie die Augen geschlossen, aber sie streckte die Hand nach dem Tee aus. Sie schlang ihre Finger um die Tasse und presste sie an ihre Brust, als bräuchte sie die Wärme. Für September war die Nacht
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