Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duncans Lady

Duncans Lady

Titel: Duncans Lady
Autoren: Emilie Richards
Vom Netzwerk:
länger zu werden.
    „Wie ich sehe“, sagte er schließlich, als Aprils Schritte verklungen waren, „stehen Sie zu dem, was Sie bei Cameron’s gesagt haben.“
    „Und was habe ich gesagt?“
    „Dass Sie nicht dafür sorgen würden, dass April wieder nach Hause geht, wenn sie es irgendwie schafft, Sie zu besuchen.“
    Sie wusste, dass es sinnlos war, sich zu verteidigen. Er würde ihr nicht glauben, dass sie April zu den Gunns bringen wollte. „Richtig, das habe ich gesagt.“
    „Das ist ziemlich unverantwortlich, meinen Sie nicht? Ist Ihnen nie der Gedanke gekommen, ich könnte krank vor Sorge sein?“
    „Nein. Aber ich habe mir gedacht, dass es Ihrem Ego einen ziemlichen Schlag versetzen wird, wenn Sie herausfinden, dass sie hier ist.“
    „Meinem Ego?“
    „Es kann sehr bedrohlich wirken, wenn ein Kind das macht, was es sich in den Kopf gesetzt hat. April hat sich Ihnen widersetzt, und ich vermute, Sie sind ein Mann, der keinen Widerspruch duldet.“
    „Sie meinen also, dass es darum geht?“
    Sie beobachtete ihn und erkannte, was sie zuerst nicht hatte sehen wollen. Seufzend gab sie zu: „Nein, nicht nur. Sie haben sich wirklich Sorgen gemacht.
    Das tut mir leid.“
    „Sie haben offensichtlich keine Kinder.“
    „Nein. Aber ich mag Kinder, und ich verstehe, dass April hier etwas findet, das sie nirgendwo sonst bekommt.“
    „Und was soll das sein?“
    Sie war klug genug, um sich auf keinen Streit einzulassen, und schüttelte den Kopf.
    „Ich gebe April alles, was sie braucht. Es gibt nichts, was ich nicht für sie tun würde.“
    Mara fragte sich, wie Duncans Gesicht wohl aussah, wenn er lächelte. Die Züge wären immer noch streng, fast hart und kompromisslos. Aber sein Mund faszinierte sie. Er war nicht mehr als eine schmale Linie, die jedoch die Möglichkeit einer wunderbaren Veränderung in sich barg.
    „Dann erlauben Sie ihr, dass sie mich besuchen darf“, sagte Mara. „Wenn Sie alles für sie tun würden, lassen Sie sie ab und zu herkommen. Immerhin braucht sie es so sehr, dass sie ungehorsam war. Geben Sie ihr, was sie braucht. Ich werde ihr nicht wehtun.“
    Er betrachtete das Cottage in ihrem Rücken. Es war ihr ganzer Stolz. „Ich kenne Sie nicht und weiß nichts über Sie, bis auf das Wenige, das ich im Dorf gehört habe.“ Sein Blick kehrte zu ihr zurück und schien sie verdammen zu wollen.
    „Und die Art, wie ich lebe, ist auch keine Empfehlung, nicht wahr?“ Sie reckte ihr Kinn in die Höhe. „Ich vermute, Sie sind kein Mann, der Geschmack an einfachen Dingen findet, Duncan Sinclair.“
    „Ihr Name ruft merkwürdige Reaktionen hervor, wann immer er erwähnt wird. Warum?“
    „Was sind das für Reaktionen?“
    „Die Leute scheinen Angst vor Ihnen zu haben. Sie haben selbst gesagt, dass die Hälfte der Bewohner von Druidheachd Sie für einen Hexe hält.“
    „Unter anderem.“
    „Und trotzdem glauben Sie, ich würde Ihnen meine Tochter anvertrauen?“
    „Sie haben selbst gesagt, dass Sie nicht an Übersinnliches glauben.“
    Von der Straße unter ihnen ertönte ein Geräusch. Duncan wirbelte herum, als erwartete er, dass April in Schwierigkeiten steckte. Doch nicht das kleine Mädchen näherte sich, sondern eine weißhaarige Frau. Mara erkannte ihre nächste Nachbarin, Marjory Grant, sofort. Auch die Gefühle, die auf sie einstürmten, waren ihr nicht neu. Sie spürte die Bank an ihren Knien und setzte sich. Ihre Hände begannen zu zittern. In der Ferne hörte sie Guiser heulen.
    „Mara MacTavish. Ich muss mit Ihnen sprechen“, sagte die Frau, als sie nahe genug herangekommen war. „Und ich lasse mich nicht wegschicken.“ Mehrere Meter von Duncan entfernt blieb sie stehen und starrte ihn an.
    Duncan starrte zurück.
    „Du siehst aus wie dein Vater“, sagte die Frau.
    Duncan nickte und schwieg.
    Die Frau wandte sich Mara zu. „Ich will die Wahrheit wissen. Sonst hab’ ich nichts. Ich will alles über meinen Fergus wissen.“
    „Bitte gehen Sie nach Hause, Mrs. Grant. Ich kann Ihnen nichts sagen.“
    „Letzte Woche sah er etwas krank aus, und ich hab’ ihn ins Bett gesteckt. Ich dachte, das wird schon wieder.“
    „Ich kann nichts für Sie tun.“
    „Letzte Nacht isses dann schlimmer geworden. Der Doktor sagt, dass er ziemlich krank is, und jetzt woll’n sie ihn nach Glasgow bringen.“
    „Es tut mir leid, wirklich, aber ich kann nichts für Sie tun, außer nach Ihren Schafen zu schauen, bis Sie zurück sind.“
    „Sie könn’n mir sagen, was mir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher