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Dumm gelaufen, Darling

Dumm gelaufen, Darling

Titel: Dumm gelaufen, Darling
Autoren: Carly Phillips
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gelehrt hat?“, fragte er.
    Sie hob die Brauen. „Schieß los.“
    „Menschen gehen. Dad ist gegangen. Lilly ist gegangen. Danach ging Hunter. Lacey hat ein Leben in New York. Warum zum Teufel sollte ich annehmen, dass sie das nicht wieder aufnehmen will?“ Er war niemand, der sein Herz ausschüttete, doch seine Mutter wusste, welche Knöpfe man drücken musste, um ihn so wütend zu machen, dass er über Dinge sprach, die er normalerweise für sich behielt.
    Flo schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, doch es ist an der Zeit, dass du erwachsen wirst. Dein Vater war ein schlechter Mann, ein Alkoholiker und Spieler. Uns hätte nichts Besseres passieren können, als dass er uns verließ. Und was den Rest angeht, verzeih die Wortwahl, aber: Shit happens.“
    Ty starrte seine Mutter verblüfft an. Niemals zuvor hatte er sie so unverblümt reden hören.
    „Du musst die Vergangenheit hinter dir lassen. Lacey hat das getan. Hast du bemerkt, dass sie bei Marc Dumonts Geständnis gar keine große Reaktion darauf gezeigt hat, dass er mich bezahlt hat, um sie aufzunehmen? Darauf, dass sie niemals wirklich in einer Pflegefamilie war?“
    Er rieb sich mit einer Hand den angespannten Nacken. „Ja, das ist mir aufgefallen.“ Er war verwundert gewesen, dass es sie nicht mehr verletzt oder verärgert hatte, dass ihr Onkel sie in ein unbekanntes Haus gegeben und dass seine Mutter für ihre Kooperation mit Dumont so viel Geld angenommen hatte.
    „Das hat dich umgehauen, nicht wahr? Du hast sie vor einem Geheimnis bewahrt, vor dem sie nicht bewahrt werden brauchte. Und du hast dich vor Schuldgefühlen fast umgebracht, weil es dir gut ging, während sie ums Überleben gekämpft hat. Doch sie ist darüber hinweg, Tyler. Du bist der Einzige, der noch immer leidet.“
    Er stand auf und ging zum Fenster hinüber. Die Vorhänge waren zugezogen, sodass vom dunklen Nachthimmel nichts zu sehen war. Er wandte sich um und blickte seine Mutter an. „Du bist plötzlich sehr scharfsinnig.“
    „Ein Herzinfarkt kann so etwas bewirken. Ich liebe dich, und ich möchte nicht, dass du allein bleibst, weil du Angst vor deinen Gefühlen hast. Du befürchtest, verletzt zu werden, aber weißt du was? Du kannst dich nicht schlimmer fühlen, als du es jetzt schon tust.“
    Lachend schüttelte er den Kopf. „Überlasst es meiner Mutter, mein Seelenleben zu erklären.“
    „Ich ging davon aus, dass du nie gehen würdest, wenn ich nicht ehrlich wäre.“
    „Du willst mir doch nicht sagen, dass ich dein Privatleben störe?“, fragte er neckend. Dann sah er seine Mutter erröten. „Verdammt, ich störe dein Privatleben“, sagte er und war bestürzt, dass er das nicht vorher bemerkt hatte. „Du hättest mich doch bitten können auszuziehen.“
    „Ich denke, das habe ich gerade getan.“ Flo grinste, und die Röte in ihren Wangen verstärkte sich.
    Seine Mutter wollte, dass er auszog, damit sie mehr Zeit mit ihrem Freund hatte. „Ich werde gleich morgen früh gehen“, murmelte er und schüttelte den Kopf über die unvermutete Wendung.
    „Und wirst du mit Lacey sprechen?“, fragte sie hoffnungsvoll.
    Ty grinste. „Ich dachte, ich hätte dir schon gesagt, dass ich mein Liebesleben nicht mit meiner Mutter diskutiere?“ Er ging hinüber zu ihr und küsste sie auf die Wange. „Danke, dass du mich so sehr liebst, dass du mich hinauswirfst“, sagte er kichernd. „Und was den Rest angeht – ich verspreche, dass ich über alles nachdenke, was du gesagt hast.“
    Er würde darüber nachdenken. Und dann würde er vielleicht den Mut finden, zu handeln und für das zu kämpfen, was er wollte.
    Nach einer Woche in New York wusste Lacey wieder, warum sie ihre Firma liebte. Die Mädchen, die für sie arbeiteten, waren so froh über ihre Rückkehr, dass sie sie in ihrer Wohnung mit einem Willkommenskuchen begrüßt hatten. Als besondere Überraschung hatte eine von ihnen Marina ausfindig gemacht und sie mitgebracht. Immer wenn Lacey mit einer ihrer Angestellten sprach, erinnerte sie sich an ihre erste Zeit in New York und daran, wie dankbar sie damals gewesen war, als Marina ihr eine Chance und einen Job gegeben hatte. Sie liebte es, das Gleiche für andere zu tun.
    Was ihre Kunden anging, waren manche wirklich Nervensägen, die sich endlos über nicht korrekt gefaltete Handtücher beklagten, über falsch abgehakte Einkaufslisten oder über Hunde, die ihr Geschäft im Haus verrichteten, woran natürlich immer der Hundesitter die
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