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Dumm gelaufen, Darling

Dumm gelaufen, Darling

Titel: Dumm gelaufen, Darling
Autoren: Carly Phillips
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Oder zumindest ist sie im Moment zu schwer für mich.“
    „Und es gibt nichts, womit ich dich aufhalten kann?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Bitte glaub nicht, dass das hier einfach für mich ist.“ Ihre Stimme brach.
    Ihre Lippen, dicht an den Seinen, waren kurz davor, ihn zu küssen, was ihre Meinung hätte ändern können. Weshalb sie sich vorbeugte und nur rasch mit dem Mund über seinen streifte. Bevor er reagieren konnte, trat sie zurück. Denn ob er sie an sich zog oder von sich stieß – beides würde ihre Entscheidung gefährden.
    Er fuhr sich mit dem Daumen über die Unterlippe. „Viel Glück, Molly. Ich hoffe, du findest, wonach du suchst.“
    Sie brachte kein Wort heraus. Sie konnte sich nicht schlechter fühlen als in diesem Moment.
    Lacey hatte Ty bei seiner Mutter zurückgelassen, die in den nächsten Tagen bereits entlassen werden sollte. Da sie von dem Zivilbeamten bewacht wurde, hatte Ty keine Fragen gestellt, als Lacey für einen Spaziergang hinausgegangen war. Sie hatte nicht erwähnt, dass sie sich mit ihrem Onkel aussprechen wollte.
    Lacey fand ihn in einem Rollstuhl in der Liegehalle, einem rundum verglasten Raum, den ein reicher Gönner dem Krankenhaus gestiftet hatte.
    „Fühlst du dich gut genug, um zu reden?“, fragte sie im Türrahmen. Auch wenn er nicht derjenige war, der sie hatte töten wollen, fühlte sie sich dennoch unbehaglich mit ihm allein.
    Offensichtlich überrascht blickte er auf. „Es geht mir gut, und bis die Schwestern mich wieder in mein Zimmer bringen, genieße ich den Blick. Setz dich zu mir.“
    Sie trat ein und wählte einen Sessel in der Nähe der Tür. Albern, schließlich war der Raum von allen Seiten einsehbar. Er konnte ihr nichts tun und wollte es ja auch gar nicht. Es fiel ihr nur schwer, das zu glauben.
    „Worüber möchtest du reden?“, fragte er.
    Sie machte eine unentschlossene Handbewegung. „Ich bin nicht sicher. Ich schätze, ich muss mich bedanken dafür, dass du versucht hast, mich vor Paul Dunne zu warnen.“
    Onkel Marc schüttelte den Kopf. „Wenn ich nicht gewesen wäre, wären all diese Ereignisse gar nicht ins Rollen gekommen. Paul hat ein Spielproblem. Ich habe ein Alkoholproblem.“ Onkel Mark rückte die Decke auf seinem Schoß zurecht, während er sprach. „Ich habe Dinge getan, die, wenn auch nicht illegal, so doch zumindest unethisch und unmoralisch waren. Ihm war es lieber, wenn ich erbe, weil er dachte, er könnte mich erpressen und mich davon abhalten, die Veruntreuung anzuzeigen. Er wollte dich tot sehen, und er wollte, dass ich dich umbringe.“
    Er wiederholte, was er schon zu der Polizei gesagt hatte, doch Lacey war bei seiner Aussage von ihren Gefühlen so überwältigt gewesen, dass sie nicht alles mitverfolgt hatte. Sie war froh, es noch einmal zu hören.
    „Also hat er auf dich geschossen, weil du dich geweigert hast, mich umzubringen.“
    „Und weil er glaubte, dass ich dich warnen wollte. Womit er ja auch recht hatte.“
    Sie blickte hinunter auf ihre zitternden Hände. „Wann werden sie dich nach Hause lassen?“
    „Vermutlich morgen, aber mach dir keine Gedanken. Sobald ich wieder genug Kraft habe, packe ich meine Sachen und ziehe aus dem Haus aus. Ich habe meinen Bruder angerufen und ihn gefragt, ob ich eine Weile bei ihm wohnen kann.“
    Lacey öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder. Irgendwo in ihrem Hinterkopf wusste sie, dass sie nicht nur das Geld, sondern auch ihr Elternhaus erben würde. Das hatte Paul Dunne ihr während des Termins gesagt. Sie hatte sich nur niemals erlaubt, darüber nachzudenken.
    Nun, da sie der Wahrheit ins Gesicht sehen musste, begriff sie etwas Wichtiges. „Ich will das Haus nicht“, sagte sie spontan.
    „Deine Eltern wollten, dass du es bekommst.“
    „Ich möchte, dass du dort wohnen bleibst. Es ist dein Haus, nicht meins.“
    Er fuhr mit seinem Rollstuhl dichter an sie heran.
    „Das ist verdammt großzügig.“
    Lacey war nicht sicher, ob sie es als einen Akt der Großzügigkeit betrachtete. Es war mehr eine Notwendigkeit. Als sie bei seiner Verlobungsparty gewesen war, hatte sie jenen Teil ihres Lebens endgültig hinter sich gelassen.
    „Es gehört nicht mehr zu der Person, die ich jetzt bin, und du hast dort so lange gelebt, dass ich keinen Grund sehe, warum du dort ausziehen solltest.“
    „Nun, ich habe einen. Ich kann dieses Haus nicht allein unterhalten.“
    „Onkel Marc …“
    „Bitte. Ich will dir kein schlechtes Gewissen machen. Es ist einfach eine
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