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Duett der Liebe

Duett der Liebe

Titel: Duett der Liebe
Autoren: Marie Ferrarella
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nicht mit dir reden?“
    Brooke blickte sich nach dem Vater um und wandte sich dann wieder dem Kind zu. „Da sitzen wir nun offenbar in der Zwickmühle.“
    Die Kleine riss die Augen weit auf. „Wo? Was ist denn eine Zwack… Zwick…?“
    „Zwickmühle“, erwiderte Brooke grinsend. „Das ist eine Redensart und beschreibt eine unlösbare Situation, wie die, die wir gerade haben. Du sollst nicht mit Fremden reden, und ich bin eine Fremde, aber wenn du dir nicht von irgendjemandem helfen lässt, kann dein Vater dich nicht finden, und das würde ihn sehr traurig machen.“
    „Er ist sowieso schon traurig“, vertraute ihr das Kind an. „Sehr lange schon.“ Sie nagte wieder an ihrer Unterlippe, bis ihre Augen schließlich aufleuchteten. „Wenn du mir deinen Namen sagst, bist du keine Fremde mehr.“
    Die Unschuld des Mädchens rührte Brooke. In der Welt, in der sie leben, waren die Dinge schon lange nicht mehr so einfach. Andererseits würde sie das Mädchen mit weiteren Diskussionen nur noch mehr verwirren.
    „Ich heiße Brooke“, sagte sie daher schlicht.
    Die Kleine legte nun den Kopf schrägt. „Das ist ein ulkiger Name.“
    Brooke lachte. „Hauptsache, du weißt ihn jetzt, denn dann können wir losgehen und deinen Vater suchen.“
    Mit einem strahlenden Lächeln blickte das Kind zu ihr auf. „Okay.“
    Es fiel ihm schwer, nicht in Panik zu geraten. Natürlich wusste er, dass es nichts half, wenn er sich die schlimmsten Szenarien ausmalte, aber das war nur eine Reaktion auf Ginas Tod vor neun Monaten. Davor hätte er niemals geglaubt, dass seine Frau vor seinen Augen sterben könnte. So was kam nur in den schlechten Filmen vor, die er sich nie ansah.
    Genau wie Kindesentführungen.
    Allein der Gedanke ließ ihn frösteln, aber welche Erklärung gab es sonst? Seine Tochter stahl sich nicht einfach davon.
    Er hatte sie nur für eine Sekunde aus den Augen gelassen, aber das reichte für eine Katastrophe. Mühsam versuchte er, seine Gedanken im Zaum zu halten.
    Wenn das so weiterging, würde er sich noch völlig verrückt machen, und dann waren seine Mädchen ganz allein.
    „Wir finden sie bestimmt, Daddy“, sagte Bethany. Sie klang ruhig und zuversichtlich, fast so, als wäre sie die Erwachsene und er das Kind.
    Die Ironie blieb ihm nicht verborgen. „Das sollte ich doch zu dir sagen“, lächelte er.
    „Oh. Tschuldigung.“
    „ Du br auc hst di c h ni c ht z u ent sc hul di gen“, er w i dert e er. „ Dei ne Sc h west er
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    i r si e gef unden haben. Bi st du si c her, dass si e ni c ht gesagt hat, wo si e hi ngeht ?
    Das Mädchen schüttelte den Kopf, so dass die dunklen Locken flogen. „Sie war einfach plötzlich weg.“
    Weg. Das Wort hallte düster in ihm nach. Doch diesen Gedanken durfte er nicht nachgeben. Sie würden sie wieder finden, das war das Einzige, was zählte.
    „Schau, Daddy, da drüben!“ Aufgeregt zeigte Bethany in Richtung des großen Brunnens und begann gleichzeitig, ihren Vater am Arm zu ziehen. „Sie steht dort mit einer fremden Frau.“
    Eiskalte Furcht überfiel ihn, und er folgte Bethany, noch bevor er selbst seine Tochter entdeckt hatte. Beinahe rannte er einen Sicherheitsbeamten um, der ihn aufmerksam musterte.
    Gut, halten Sie die Augen offen, vielleicht brauchen wir Sie noch, dachte er.
    Doch als er sie schließlich sah, wusste er sofort, dass er völlig überreagiert hatte.
    Seine Tochter befand sich nicht in Gefahr. Diesmal nicht.
    Zum zweiten Mal an diesem Tag blieb Brooke unvermittelt vor dem gut aussehenden Mann stehen. Diesmal allerdings lag es nicht daran, dass sie einen Zusammenstoß vermeiden wollte. Sie war lediglich völlig überrascht. Die beiden Mädchen, mit dem sie ihn früher gesehen hatte, waren immer noch an seiner Seite.
    Verwirrt blickte Brooke auf das Kind hinunter, dessen Hand sie in ihrer hielt. Es glich den anderen beiden aufs Haar.
    „Es sind Drillinge“, antwortete der Mann, der ihren erstaunten Gesichtsausdruck richtig deutete.
    „Ja, das sehe ich“, gab sie zurück. Sie sprach über seinen Kopf hinweg, denn er hatte sich auf die Knie fallen lassen und umarmte seine dritte Tochter stürmisch.
    „Tiffany, wo warst du bloß?“
    Tiffany? Das hier war also Tiffany? Etwas verlegen blickte Brooke auf Vater und Tochter hinunter. Sie hätte wissen müssen, dass ein erwachsener Mann sich wegen seiner Frau nicht so aufregte.
    „In ihrem Laden“, erklärte Tiffany beiläufig und zeigte auf Brooke. „Sie hat die
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