Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duett der Liebe

Duett der Liebe

Titel: Duett der Liebe
Autoren: Marie Ferrarella
Vom Netzwerk:
das schmiedeeiserne Tor glitt rasselnd wieder in die Öffnung über dem Eingang.
    „Ich bin heute Morgen alleine im Laden, und obwohl ich grundsätzlich an das Gute im Menschen glaube, halte ich mich doch eher an die weise Mahnung… und führe mich nicht in Versuchung.“
    Sie blieb im Eingang stehen und steckte den Schlüssel wieder ein, während die drei Mädchen aufgeregt an ihr vorbei in den Laden stürmten. Wie auf Absprache wandten sie sich in drei verschiedene Richtungen, geleitet von den Bildern an den Wänden. Bethany stürmte in die Ecke mit den Lernbüchern, Stephany wandte sich der Märchenecke zu, und Tiffany ging zielstrebig zu den Regalen mit den Comics.
    Brooke blickte ihnen lächelnd nach. „Offenbar haben sie trotz allem ganz unterschiedliche Persönlichkeiten“, sagte sie. „Wie alt sind sie jetzt, fünf?“
    „Sechs“, verbesserte er. „Sie sind klein für ihr Alter. Und was ihre Charaktere angeht…“ Er lachte leise. „Verschiedener könnten sie nicht sein. Nur, wenn sie versuchen, mich zum Narren zu halten, benehmen sie sich alle gleich.“
    Selbst dann allerdings gelang es ihm meist, ihnen auf die Schliche zu kommen.
    Es waren nur Kleinigkeiten, doch er hatte gelernt, sie schnell herauszufinden.
    „Ich glaube, sie waren schon drei verschiedene Persönlichkeiten, als sie zum ersten Mal im Entbindungsraum die Augen öffneten.“
    Eine Weile stand er nur da und genoss es, sie so in die Bücher vertieft zu sehen.
    Diese Leidenschaft hatten sie von ihm, eins der Dinge, die er ihnen über seine bedingungslose Liebe hinaus mitgeben konnte.
    Schließlich wandte er sich der Frau zu, die noch immer neben ihm stand. Er hatte ihr eine Menge zu verdanken. „Ich möchte Ihnen nochmals danken, dass Sie Tiffany für mich gefunden haben.“
    Die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme berührte sie. „Gern geschehen, aber ehrlich gesagt hat sie eher mich gefunden.“
    Sie hielt inne. Sollte sie ihm mehr erzählen? Schließlich entschied sie, dass er wissen sollte, was in seiner Tochter vorging. „Tiffany suchte ein Buch, das erklärt, wie man eine Mutter findet.“
    „Oh.“
    Daraus ging nicht hervor, ob er überrascht, belustigt oder sonst wie bewegt war, und es war offensichtlich, dass er nicht vorhatte, weitere Erklärungen abzugeben.
    Tyler Breckinridge gehörte nicht gerade zur mitteilsamen Sorte.
    Aber daran war nichts auszusetzen, fand sie. Marc war überschwänglich und gesellig gewesen, und sie hatte ja gesehen, wohin das führte.
    Da ihr nichts mehr einfiel, was sie sagen konnte, blickte Brooke sich im Laden um. Sie konnte natürlich die Buchlieferung auspacken, während die Drillinge ihre Auswahl trafen, aber andererseits gefiel es ihr, neben dem großen, dunkelhaarigen Fremden zu stehen.
    „Sind Sie aus der Gegend?“ versuchte sie es schließlich noch mal. Er blickte sie so missbilligend an, dass sie beinahe aufgab. Es dauerte einen Moment, bis sie ihre Fassung wiedergewann. „Ich frage nur, weil ich den Laden jetzt schon seit zwei Jahren habe. Es wäre mir aufgefallen, wenn Ihre Mädchen schon mal hier gewesen wären.“
    „Nein, wir sind nicht aus der Gegend“, antwortete er leise. „Wir sind erst vor kurzem nach Bedford gezogen.“
    Und noch immer fühlte er sich inmitten seiner neuen Lebensumstände, die ein hoch bezahlter, ausgebildeter Bürokrat für ihn gewählt hatte, unwohl.
    Wenigstens die Drillinge hatten ihren Spaß dabei, in ein neues Leben einzutauchen. Erstaunlich, wie schnell Kinder sich anpassten.
    Brooke nickte. „Ja, Bedford hat wirklich die beste Statistik in Sachen Schulen, Wetter und Sicherheit“, sagte sie. Sie blickte ihn prüfend an. Wer war er, abgesehen von fremd, attraktiv, mit gebräunten Gesichtszügen und tief grünen Augen? „Von woher stammen Sie denn?“
    Wieder runzelte er die Stirn. „Ach, wir sind viel rumgekommen. Wieso?“ .
    „Nur so.“ Sie hob eine Schulter. „Ich dachte, dass ich einen New Yorker Akzent höre.“
    Tyler steckte die Hände in die Taschen und blickte zu den Mädchen hinüber.
    „Nein, ich war nie in New York.“
    Kam es ihr nur so vor, oder sprach er absichtlich leise? Aber warum? Außer ihm und den Drillingen war niemand im Laden.
    Liebe Güte, hör dir doch nur mal zu, schalt sie sich selbst. Seit wann bist du so misstrauisch? Das ist gar nicht deine Art. Wann würde sie endlich diese lästige Paranoia wieder loswerden, die sich ständig ungebeten in ihre Gedanken schlich?
    „Wie steht’s mit Ihnen? Waren Sie schon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher