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Duett der Liebe

Duett der Liebe

Titel: Duett der Liebe
Autoren: Marie Ferrarella
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1. KAPITEL
    „Autsch!“
    Brooke Carmichael biss sich auf die Unterlippe, um weitere Schmerzenslaute zu unterdrücken. Hastig nahm sie den großen Becher in die andere Hand und pustete auf ihre Fingerspitzen, die sie sich mit dem überschwappenden heißen Kaffee verbrüht hatte.
    Vorsichtiger, aber immer noch in Eile ging sie weiter. Sie wollte ihren Buchladen Tell me a Story nicht zu lange unbeaufsichtigt lassen, und sie hatte schon wertvolle Zeit in dem Stehbistro verloren, wo sie sich jeden Morgen ihren extrastarken Cafe Latte holte. Normalerweise dauerte das nur ein paar Minuten, doch diesmal war sie von einer Aushilfskraft bedient worden, die sich im Schneckentempo bewegte. Und ausgerechnet heute hatte zudem ihre Schwester Heather, die ihr sonst im Buchladen half, verschlafen und würde erst später kommen.
    Ohne ihre gewohnte Dosis Koffein war es für Brooke allerdings völlig unmöglich, den Morgen zu überstehen, und so hatte sie den Laden kurz verlassen. Nächstes Mal bringe ich eine Thermosflasche mit, nahm sie sich vor.
    „Tiffany, wo bist du?“ hörte sie eine männliche Stimme rufen.
    Da sie den Kaffeebecher scharf im Auge behielt, um sich nicht noch einmal die Finger zu verbrühen, sah sie den großen, besorgt dreinblickenden Mann erst, als es schon fast zu spät war. Sie bremste scharf und vermied es gerade noch, ihm den Kaffee im hohen Bogen über das Hemd zu schütten. Die Finger ihrer linken Hand brannten nun allerdings ebenso unangenehm wie die ihrer rechten.
    Froh, dass sie ihn dabei nicht erwischt hatte, trat Brooke einen Schritt zurück und wich zur Seite aus. Dabei fiel ihr auf, dass der Mann nicht allein war, sondern auf jeder Seite ein kleines Mädchen neben sich hatte. Die beiden waren nicht älter als fünf oder sechs und offenbar Zwillinge. Der Mann hielt sie fest an der Hand und schien Brooke gar nicht zu bemerken.
    „Entschuldigen Sie bitte vielmals“, sagte sie hastig, als der Schmerz in ihren Fingern etwas nachgelassen hatte.
    Der Mann würdigte sie kaum eines Blickes, sondern schien völlig damit beschäftigt zu sein, diese gewisse Tiffany zu finden. Erst nach einem Moment nickte er ihr zerstreut zu und setzte sich dann wieder in Bewegung, die beiden Mädchen im Schlepptau.
    „Tiffany!“ rief er wieder.
    „Scheint ja nichts passiert zu sein“, murmelte Brooke und ging ebenfalls weiter.
    Der Mann sucht offenbar seine Frau, überlegte sie. Er wirkte jedenfalls wie ein gestresster Vater beim Einkaufsbummel. Schnell drehte sie sich um und nahm seine Hand ins Visier. Tatsächlich, ein Ehering.
    Tiffany musste also seine Frau sein. Warum nur waren die gut aussehenden Männer immer schon vergeben?
    Eine rein rhetorische Frage, natürlich, gab Brooke zu, als sie ihren Laden betrat.
    Sie hatte keinerlei Interesse an Männern, verheiratet oder nicht. Im Moment lief ihr Leben wunderbar. Sie war damit beschäftigt, ihr Geschäft aufzubauen und sich einen Platz in der Welt zu erobern, wofür sie mit siebenundzwanzig genau das richtige Alter hatte. Ihre Erfahrung mit dem Eheleben hatte sie bereits hinter sich, und gebracht hatte es ihr lediglich einen schalen Nachgeschmack und eine gehörige Portion Zynismus.
    Brooke nahm einen großen Schluck Kaffee und verbat sich jeden weiteren Gedanken an ihren Exmann. Die Scheidung war bereits zwei Jahre her, nun musste sie selbst dafür sorgen, dass sie dieses traurige Kapitel ihres Lebens vergaß.
    Die Vormittage in dem großen Einkaufszentrum verliefen meist ruhig, und oft sah sie die ersten Kunden in ihrem Laden erst am Nachmittag. Das war Brooke gerade recht. Zum einen gab es ihr somit Gelegenheit, sich um den Organisationskram zu kümmern, und zum anderen machte es ihr auch nichts aus, allein zu sein. Schon immer war sie damit ausgezeichnet zurechtgekommen.
    Nachdenklich blickte sie auf den halb leeren Kaffeebecher in ihrer Hand. Vielleicht sollte sie auch anfangen, Kaffee anzubieten, wie es viele große Buchläden taten?
    Allerdings war das angesichts ihrer minderjährigen Kundschaft wohl nicht die beste Idee. Wenn sie dagegen begann, Fruchtsaft und Limonade auszuschenken, würden nur die Bücher darunter zu leiden haben.
    Sie dachte an den gestressten Vater, mit dem sie beinahe zusammengestoßen war. Vielleicht Vitamindrinks für erschöpfte Eltern?
    Der Mann mit den Zwillingen hatte einen ziemlich gehetzten Eindruck gemacht.
    Hoffentlich war seine Frau mittlerweile wieder aufgetaucht.
    Dank des Kaffees voller Energie, warf Brooke den
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