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Duett der Liebe

Duett der Liebe

Titel: Duett der Liebe
Autoren: Marie Ferrarella
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mehr nach einer Lüge als alles, was du je von deinem Exmann gehört hast. Ich heiße nicht Tyler Breckinridge.“
    Das wusste sie schon, doch es tat zumindest gut, dass er es zugab. „Also bist du Tom Conway?“
    „Ja.“
    „Warum leugnest du das?“
    „Weil Tom Conway drei Töchter hat, deren Leben in Gefahr ist. Wenn jemand seine wahre Identität erfährt, könnten sie erschossen werden wie ihre Mutter.“
    Sie hörte die Worte, doch es war schwer, die ganze Tragweite zu erfassen.
    „Erschossen? Warum? Von wem?“
    „Als ich mich in Gina verliebte, wusste ich nichts von ihrer Familie. Sie war die Tochter eines hohen Tieres in der Mafia.“ Er lächelte traurig. „Selbst wenn ich es gewusst hätte, hätte es nichts geändert. Sie hat mir gezeigt, was es im Leben außer dem Klavierspiel an Schönem und Wertvollem gibt. Durch sie habe ich gelernt, über die Musik hinaus etwas zu fühlen. Ich hätte sie geliebt, ganz gleich, wer sie war.“
    Es tat weh, darüber zu sprechen, doch Brooke musste nun die ganze Geschichte hören, um ihn verstehen zu können. Sie nahm seine Hand und drückte sie.
    „Warum wurde sie erschossen?“
    „Ihr Vater geriet mit einem der anderen Bosse aneinander. Es artete in eine Familienfehde aus. Zuerst erschossen sie Ginas Mutter, dann ein paar Stunden später Gina. Es geschah vor meinen Augen. Ich war in der Garage, nur ein paar Meter weit weg. Sie haben mich nicht gesehen, aber ich konnte überhaupt nichts tun…“ Diese Erinnerung würde ihn ewig verfolgen.
    „Der Staatsanwalt fragte mich, ob ich aussagen würde. Ich stimmte zu.“ Drei kleine Worte, die so unschuldig klangen. Sie beschrieben nicht die Hölle, durch die er gegangen war, bis das Verfahren endlich abgeschlossen war und die Verantwortlichen hinter Schloss und Riegel saßen.
    „Die meisten derjenigen, die den Mädchen oder mir etwas tun würden, sind im Gefängnis oder tot, aber es besteht noch immer ein kleines Risiko.“ Tyler legte seine andere Hand auf Brookes. „Deshalb haben die Behörden uns ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Wir sind in einer Nacht-und Nebelaktion verschwunden. Wenn es nur um mich gegangen wäre, wäre ich geblieben, aber ich wollte auf keinen Fall die Mädchen gefährden. Die Behörden haben alles geregelt. Neue Identitäten, meinen Job an der Uni, das Haus, die Möbel – alles.
    Unsere eigenen Sachen mussten wir zurücklassen.“
    Das erklärte einiges. Bis auf ein Puzzleteilchen, das noch immer nicht passte.
    „Wer war die Frau, die bei dir anrief?“
    „Meine jüngere Schwester Carla. Sie ist meine einzige lebende Verwandte, und ich brachte es einfach nicht über mich, sie ohne ein Wort zu verlassen. Es gelang mir, sie von einer öffentlichen Telefonzelle in Las Vegas aus zu erreichen. Danach arbeiteten wir ein System aus, das sicher ist.“
    Jetzt wusste Brooke alles. Er blickte sie liebevoll an. „Ich hatte gehofft, dass ich in ein paar Jahren mein altes Leben wieder aufnehmen könnte. Aber das will ich jetzt gar nicht mehr.“
    Sie hielt den Atem an. „Oh?“
    „Ich kann mir kein Leben ohne dich vorstellen. Das haben mir die letzten zwei Wochen deutlich gezeigt.“ Er hielt inne, versuchte, ihre Miene zu deuten. „Es ist dir klar, dass du es niemandem sagen kannst, nicht einmal Heather, nicht wahr?
    Dass mein Leben und vor allem das Leben der Mädchen in deinen Händen liegen?“
    Sie nickte ernst. „Ja, das ist mir klar.“ Es würde nicht leicht sein, Heather zu besänftigen, doch sie würde es schaffen. Ihre Schwester hatte ein Gespür dafür, wenn die Grenze erreicht war.
    „Und dass du noch etwas anderes in deinen Händen hältst?“
    „Was?“
    Er drehte ihre Hand herum, so dass ihre Handfläche nach oben zeigte. „Mein Herz.“
    Sie lächelte. „Ich dachte mir doch, dass ich etwas klopfen spüre.“
    Es war Zeit, auch den Rest auszusprechen. „Wenn du bereit bist, dich mit all dem abzufinden, wenn du mit einem Mann leben würdest, der nach allen Dokumenten zu urteilen gerade mal vier Monate alt ist…“
    Aufgeregt hielt sie den Atem an. „Ja?“
    Es war nicht leicht für ihn, die richtigen Worte zu finden. Musik war so viel einfacher, erlaubte es ihm immer, seine Gefühle auszudrücken. Vielleicht verstand sie ihn, wenn er den Hochzeitsmarsch für sie spielte.
    Suchend blickte er sich um. „Wo steht das Klavier?“
    Sie nahm seine Hand, zwang ihn, sie wieder anzublicken. „Keine Hindernisse mehr zwischen uns. Sag es mir einfach.“
    Liebe Güte, er hatte
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