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Duett der Liebe

Duett der Liebe

Titel: Duett der Liebe
Autoren: Marie Ferrarella
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Conway?“ wiederholte sie nur. Ihre Stimme ließ ihn wissen, dass sie keine Lügen mehr akzeptieren würde.
    Er versuchte, der Frage auszuweichen. „Brooke, die Frau war kurzsichtig, und im Restaurant gab es nur Kerzenlicht. Sie hat dunkle Haare gesehen und eine hoch gewachsene Gestalt, und sich etwas eingebildet.“
    Das war keine Antwort. Brookes Angst wuchs. „Also weißt du, wie Tom Conway aussieht?“
    Er zuckte hilflos die Achseln. „Nein, aber das nehme ich an, nach dem, was sie gesagt hat.“
    „Ich habe auch ein paar Dinge angenommen“, sagte sie. Ihre Stimme klang flach, emotionslos. „Aber jetzt wird mir klar, dass ich immer noch zu leichtgläubig war. Dass ich mir etwas eingeredet habe, weil ich nicht glauben wollte, dass jemand, den ich zu lieben begonnen hatte, mir ins Gesicht lügen würde.“
    Er sah, wie sehr verletzt sie war. Es brach ihm fast das Herz. „Brooke…“
    Obwohl sie aufs Schlimmste gefasst gewesen war, erwies sich der Schmerz als beinahe unerträglich. Es war noch viel schlimmer als mit Marc. Sie stützte sich auf die Lehne des Besucherstuhls und versuchte, ihre Stimme ruhig zu halten. Es gelang ihr nicht ganz.
    „Ich bin letzte Nacht im Internet gesurft. Wusstest du, dass man dort mit ein wenig Zeit und Geduld fast alles findet? Es gibt sogar eine Website, wo man vergriffene und seltene Schallplatten ersteigern kann.“ Sie bemühte sich, die Tränen zurückzuhalten. „Tom Conway sollte sich geschmeichelt fühlen. Seine Platten bringen Höchstpreise.“ Als sie sah, dass er die Hand nach ihr ausstreckte, wich sie zurück. „Sie hatten sogar Fotos von den Plattenalben. Und weißt du, was ich herausgefunden habe? Die Frau im Restaurant hatte Recht. Du siehst genau aus wie er.“
    Der Schock hatte sie tief getroffen. „Genauer gesagt wie sein älterer Bruder, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass die Platte fünfzehn Jahre alt war.“
    Verzweifelt suchte er nach einem Ausweg, machte einen letzten Versuch. „Aber was hat das alles mit mir zu tun?“
    „Das würde ich auch gerne wissen.“ Sie beugte sich über den Schreibtisch. „Ich will, dass du mir in die Augen siehst. Schau mich an, verdammt.“
    Er gehorchte.
    „Und jetzt sag mir, dass du nicht Tom Conway bist.“
    Als er zögerte, hatte sie ihre Antwort. Sie richtete sich auf. „Das dachte ich mir.“
    In ihrem Inneren war alles in Aufruhr, und sie wusste nicht mal, ob sie wütend oder verzweifelt war. „Würdest du mir vielleicht verraten, warum?“
    „Warum?“ wiederholte er verständnislos.
    „Stell dich nicht dumm. Es steht dir nicht, ganz gleich, wie du wirklich heißt.“
    Es kostete sie Mühe, ihn nicht anzuschreien. Ihr war bewusst, dass draußen im Flur Leute vorbeigingen, die neugierig durch das Fenster in der Tür schauten.
    „Warum verschweigst du deine wahre Identität?“ Noch immer gab es einen Teil in ihr, der auch jetzt noch eine Erklärung akzeptiert hätte. „Bist du in Schwierigkeiten? Wenn du mir sagst, um was es geht, kann ich vielleicht helfen.
    Aber wenn du mir nicht vertraust, kann ich gar nichts tun.“
    Er wünschte sich von ganzem Herzen, dass er ihr alles erzählen könnte. Doch man hatte ihn eindringlich davor gewarnt. „Ich kann nicht“, flüsterte er.
    „Ich verstehe.“ Es war vorüber. Endgültig. Sie stand vor den Trümmern ihrer Träume. „Vielleicht bedeutet es dir ja nichts, aber es hat mich große Überwindung gekostet, wieder jemandem zu vertrauen. Meine Angst zu überwinden, für dumm verkauft zu werden…“
    „Ich habe dich nicht für dumm verkauft…“
    „Ach nein? Du belügst mich ja jetzt noch. Wie willst du das sonst nennen?“
    Tyler sprang auf und umrundete den Schreibtisch, zog sie hilflos in seine Arme.
    „Brooke, ich habe keine andere Wahl…“ Sie machte sich von ihm los, trat einen Schritt zurück und funkelte ihn wütend an. „Man hat immer eine Wahl. Und es ist deine eigene Entscheidung, welche du triffst, ganz gleich, was andere Leute sagen. Das macht uns zu Individuen. Du kannst dich dafür entscheiden, mir zu vertrauen oder eben nicht. Wenn nicht, dann werde ich dich nicht wieder sehen, so Leid es mir tut. Ich habe keinen Platz in meinem Leben für jemanden, der mir nicht genügend vertraut, um mir die Wahrheit zu sagen.“
    - Sie tastete nach der Türklinke in ihrem Rücken. „Leb wohl, Tyler – oder Tom, oder wie auch immer.“
    So darf es nicht enden, dachte er. „Brooke, warte!“ Doch sie hatte bereits die Tür hinter sich
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