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Duett der Liebe

Duett der Liebe

Titel: Duett der Liebe
Autoren: Marie Ferrarella
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zugeschlagen.
    Für Heather war es noch schlimmer, Brooke so zu sehen als nach der Sache mit Marc. Damals war sie wütend gewesen und hatte ihren Exmann beschimpft. Jetzt war es, als wäre alles Leben aus ihr gewichen. Sie wirkte wie eine leere Hülle, die keinerlei Gefühle hatte.
    Es war, als lebte sie mit einem Zombie. „Wenn du ihn nicht anrufst, dann tue ich es eben“, warnte Heather, als sie es nicht länger aushielt.
    Brooke hob den Kopf, als ihre Schwester zum Telefon ging. „Wenn du den Hörer auch nur anfasst, bringe ich dich um.“
    „So kann es doch nicht weitergehen“, protestierte Heather, blieb jedoch stehen.
    „Wird es ja auch nicht.“ Brooke blickte auf das Buch in ihrem Schoß, von dem sie nicht mal wusste, um was es ging. „Ich werde darüber hinwegkommen. Aber es dauert eben seine Zeit. Im Moment will ich mich selbst bemitleiden, und es wäre nett, wenn du mich dabei in Frieden lässt.“
    Unentschlossen schüttelte Heather den Kopf. „Aber das geht jetzt schon seit zwei Wochen so.“
    „Und ich werde nicht schneller damit fertig, nur weil du es gerne so hättest.“
    Ärgerlich warf Brooke nun das Buch an die Wand.
    „Fühlst du dich jetzt besser?“
    Brooke stand auf, hob es auf und legte es auf den Tisch. Es hatte wenig Sinn, ihre Wut an Büchern auszulassen. „Nein.“
    „Im Fitnesszentrum haben sie einen Sandsack zum Boxen. Wenn du magst, kann ich dich hinfahren.“
    „Es ist ein gemischtes Fitnesszentrum, was bedeutet, dass Männer dort sind. Und im Augenblick weiß ich nicht, was ich tue, wenn ich einen sehe“, erwiderte Brooke.
    Draußen bewegte sich etwas, und Heather spähte aus dem Fenster. „Entscheide dich besser schnell, denn einer ist auf dem Weg hierher.“
    Brooke, die sich gerade wieder setzen wollte, hielt mitten in der Bewegung inne.
    Ein Unterton in Heathers Stimme verriet ihr, wer es war. „Nein.“
    „Doch.“
    Eine weitere Szene wie die in seinem Büro würde sie nicht durchstehen. „Ich will ihn nicht sehen“, sagte sie und eilte zur Treppe.
    Doch Heather ging bereits zur Tür. „Wag es nicht“, drohte sie. „Wenn du versuchst, zu verschwinden, zieh ich dich an den Haaren wieder runter.“ Sie riss die Tür auf, bevor Tyler die Chance hatte, zu klingeln.
    „Hallo, Heather. Brooke.“ Verlegen blieb er stehen. Er fühlte sich fehl am Platz hier, doch zu Hause ging es ihm genauso. Eigentlich überall, wo sie nicht war. Er wusste, dass er sich für den Rest seines Lebens so fühlen würde, wenn er nicht etwas unternahm. Und womöglich war es längst zu spät.
    Brooke stand wie festgewachsen im Flur. Ihre Beine weigerten sich einfach, ihr zu gehorchen.
    „Hallo T…“, begann Heather, verstummte dann. Über den richtigen Namen konnten sie sich später einigen. Wenn es ein Später gab. „Ich lasse euch besser allein, ich muss eine Hausarbeit schreiben.“
    Sie schlüpfte an Brooke vorbei und lief die Treppe hinauf. In ihrem Zimmer schloss sie die Tür absichtlich laut, um die beiden wissen zu lassen, dass sie jetzt wirklich allein waren.
    Verdammt, er bedeutet mir noch immer etwas, dachte Brooke. Sie hätte ihn hassen sollen für all die Lügen, doch sie konnte einfach nicht. Wie konnte man nur so ein Idiot sein?
    Sie verschränkte die Arme und versuchte, gelassen auszusehen. „Was willst du hier?“
    Gut, zumindest warf sie ihn nicht gleich wieder hinaus. Tyler machte vorsichtig einen Schritt auf sie zu. Wenn sie ihn anhörte bis zum Schluss, hatte er vielleicht eine Chance. Er hatte lange darüber nachgedacht, hatte in der Nacht zuvor sogar mit den Drillingen darüber gesprochen. Sie vermissten Brooke genauso wie er.
    „Ich wollte mit dir reden.“
    „Ach, noch mehr Lügen?“
    „Nein, die Wahrheit.“ Jetzt stand er dicht vor ihr.
    Brooke hob das Kinn, blickte ihn herausfordernd an. „Und woher soll ich wissen, dass es die Wahrheit ist?“
    Es war ein Risiko, das war ihm klar, doch eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    Es sei denn, er wollte sie aufgeben, doch der Gedanke schmerzte viel zu sehr.
    „Du müsstest mir vertrauen.“
    Sie presste die Lippen aufeinander. Konnte sie das noch, nach allem, was geschehen war? Doch die Alternative funktionierte auch nicht. Sie hatte es zwei Wochen lang versucht, nur um festzustellen, dass sie ohne ihn nicht sein konnte, ganz gleich, was sie Heather erzählte.
    Vorsichtig sagte sie: „Schieß los.“
    Er nahm ihre Hand und führte sie zum Sofa im Wohnzimmer. „Was ich dir jetzt erzähle, klingt noch
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