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Duestere Verlockung

Duestere Verlockung

Titel: Duestere Verlockung
Autoren: Victoria Veel
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mich wieder zu ihm um. Er grinst mich breit an mit seinem perfekten Zahnpastalächeln. Er könnte glatt in einem Zahnpasta-Werbespot mitspielen. Garantiert ist er besser dafür geeignet als als Redner.
     
    „Mal sehen.“ sage ich knapp. Ich habe keine große Lust, diesem völlig Fremden meine Lebensgeschichte, Träume oder Karriereziele mitzuteilen.
     
    „Sie will Marketing- oder Salesmanagerin werden, ist aber Engländerin, daher hat sie kein Visum für die USA und wird vielleicht nach Europa abgeschoben.“ platzt es plötzlich aus Rachel heraus. Ich sehe sie genervt von der Seite an, versuche, sie mit meinen Augen zu strafen. Sie wirft mir einen unschuldigen „Tut mir leid, er hat eben gefragt“-Blick zu und heftet ihre Augen wieder auf Mr. Parker. Dachte sie wirklich, sie könnte seine Aufmerksamkeit gewinnen indem sie unnötige Kommentare über mich abließ?
     
    „Wirklich.“ Mr. Parkers Augen funkeln interessiert. „Du willst also gerne hier bleiben.“
     
    „Ja. Mal sehen. Ich tu mein Bestes.“ murmle ich und will mich auf der Achse umdrehen.
     
    „Einen Moment.  Ich lade dich zum Abendessen ein. Freitag, acht Uhr.“ höre ich Mr. Parker sagen. Es klingt mehr wie ein Befehl als wie eine Frage. Das macht ihn mir nur noch ein bisschen unsympathischer. Ich bilde mir ein, Rachel laut schlucken zu hören, als sei das eine schwer verdauliche Nachricht. Er hatte mich gefragt, nicht sie. Wenigstens das gibt mir ein wenig Genugtuung.
     
    „Nein danke, ich habe Freitag schon was vor.“ Gebe ich zurück und schenke ihm ein kurzes, künstliches Lächeln. Nun drehe ich mich endgültig um und gehe Richtung Ausgang, doch schon wieder ruft er mir hinterher.
     
    „Ich kann dir vielleicht helfen mit deiner Visumssache.“
     
    Ich bleibe sofort stehen. Meine Gedanken düsen wie Rennautos durch meinen Kopf. Wenn er wirklich Recht hat und mir helfen kann, wäre es das absolut wert, ein Abend mit diesem selbstverliebten, übertrieben gut gelaunten Typ. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, kann mir dieses Treffen weiterhelfen.
     
    Und so drehe ich mich um, schenke ihm diesmal ein etwas natürlicheres Lächeln und nehme ihm wortlos seine Visitenkarte ab, während er wieder einmal voller Genugtuung grinst.
     
     
     
    KAPITEL 3
     
    Freitag, 20 Uhr. Ich stehe vor dem Spiegel im Badezimmer und schmiere mir hektisch Make Up und etwas Lippenstift ins Gesicht. Ein weiterer Blick in den Spiegel und ich bemerke, dass ich aussehe wie ein knallbunter Clown. Schnell wasche ich mir das Make Up mit Wasser ab. Im Gegensatz zu meiner Mitbewohnerin Rachel bin ich nicht gerade eine Make Up Queen - Zwar besitze ich Wimperntusche, Lippenstift und sogar eine Tube Make Up, kann damit Rachel aber nicht einmal annähernd Konkurrenz machen. Als leidenschaftliche Vogue-Leserin gibt sie geschätzte 200 Euro im Monat nur für Make Up aus. Und ich schaffte es nicht einmal, eine einzige Tube Make Up oder einen Lippenstift in der richtigen Farbe zu kaufen.
     
    „Na, nervös vor dem großen Date?“
     
    Im Spiegel sehe ich Rachel, die hinter mir angelehnt an der Badezimmertür steht. Sie grinst mich schelmisch an und verschränkt die Arme vor der Brust. Ich bin nicht sicher, ob sie noch immer eifersüchtig ist, dass ich mich mit „ihrem“ David Parker treffe und nicht sie. Dabei war das absolut lächerlich- Für mich würde dies ein Geschäftsessen werden, nicht mehr und nicht weniger.
     
    „Erstens ist das kein Date, daher hab ich auch keinen Grund, nervös zu sein. Zweitens brauchst du aus genau diesem Grund auch nicht eifersüchtig zu sein.“
     
    Rachel rollt mit den Augen um mir zu zeigen, wie lächerlich sie meine Aussage zu finden schien. Dann dreht sie sich um und will mich allein lassen. Mir fällt ein, dass ich sie gerade jetzt doch ganz gut gebrauchen könnte.
     
    „Warte. Wärst du so lieb und leihst mir etwas von deinem Make Up?“
     
    Rachel bleibt stehen und blickt mich überrascht an. Dann verformt sich ihr Mund wieder zu einem breiten Grinsen.
     
    „Ach, wirklich. Das Ganze ist kein Date, aber Miss Jones will sich trotzdem hübsch machen?“
     
    Ich erröte ein wenig, denn Unrecht hat sie nicht. Ich hätte sie auch nicht gefragt, hätten wir nicht fast exakt denselben Hauttyp. Obwohl ich dunkelbraunes Haar- und Rachel blondes Haar- habe, ist unsere Haut fast gleich blass und wir beide besitzen grün-graue Augen.
     
    „Gutes Aussehen kann bei bei Jobinterviews nicht schaden.“ gebe ich knapp
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