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Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)
Autoren: Stefanie Hasse
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Sie erklärte mir, dass die Auserwählte kurz davor war, der Dunkelheit zu erliegen. Also nichts, was ich nicht bereits wusste. Neu jedoch war, dass sie wollte, dass ich mich an alles erinnern konnte. Sie sagte zu mir, ich wäre der Notschlüssel, weil nicht einmal ihr Gatte in der Lage wäre, die Erinnerung bei allen zu löschen. Es musste eine Konstante geben, die an der Realität festhielt, um nach Victorias Ruf alles wieder auf die vorgesehene Bahn zu lenken. Außerdem sollte ich diejenigen ablenken, die kleine Bruchstücke von Erinnerungen an Darian behielten. Diese würden sich als Déjà-Vu äußern. Sollte jemand etwas in der Art erzählen oder denken, war es meine Aufgabe, eine plausible Geschichte zu erzählen. Seit der ersten Belastungsprobe direkt nach dieser Erscheinung, wurde ich von Mal zu Mal besser.
    Mit was ich aber nicht gerechnet hatte: Eine Mutter würde ihr Kind niemals vergessen können. Nicht einmal die Erinnerungen, die mit denen des Kindes eng verknüpft waren. Sania und Josh sahen mich mit nachdenklichen Gesichtern an, als ich ihnen die Hexensteine abnahm. Sie bemühten sich, die Hürde, die Diana ihnen auferlegt hatte, zu überwinden. Doch so sehr sie es auch versuchten, sie konnten sich nicht an mich erinnern. In ihren Köpfen las ich, wie besorgt sie um Lysanne waren. Sie redete stets davon, ihren Sohn verloren zu haben, obwohl sie nur eine Tochter geboren hatte.
    Als mir dann Lysanne als Letzte gegenüber trat und mir tief in die Augen sah, explodierte in ihr die Erinnerung an alle Geschehnisse seit Darians Geburt. Voller Wut schleuderte sie einen Fluch auf mich, schneller, als ich mich hätte wehren können. Sie schrie mich an, was ich mit ihrem Sohn getan hätte und gab mir die Schuld an allem.
    Aurelia, Sofia und Elouan waren schockiert über ein derartiges Verhalten und steckten Lysanne sofort in einen Bannkäfig. Sie schwor, dass ihre Geschichte die Wahrheit war.
    Sofia nickte, als Elouan und Aurelia sie im Stillen fragten, was ihre Fähigkeit dazu sagte. »Sie spricht die Wahrheit, da gibt es keinen Zweifel. Aber ich vermute, dass es ihre Wahrheit ist. Sie muss durch das traumatische Erlebnis hier geistig verwirrt sein. Ich empfehle, ihr den Stein abzunehmen und sie von unseren Heilern genauestens untersuchen zu lassen.«
    Lysanne tobte in ihrem Bannkäfig. Sie warf uns allen die übelsten Schimpfwörter an den Kopf, gefolgt von missglückten Versuchen, uns mittels Zauber zu verletzen.
    »Vielleicht hilft das Reinigungsritual in dem Fall auch?« Sania und Josh machten sich große Sorgen. Fragend sah Aurelia mich an.
    Ich konnte nur mit den Schultern zucken. »Vielleicht? Ich habe so etwas wie Geisteskrankheit bislang noch nie an einem Mitglied der Gemeinschaft gesehen.« Dies entsprach schließlich ganz der Wahrheit. In Sofias Gegenwart sollte man sich so nahe daran bewegen, wie nur möglich.
    »Bitte überlasse uns deine Kette freiwillig. Ich möchte nicht, dass die Situation eskaliert«, versuchte ich Lysanne zu beruhigen. Josh sandte seiner Tante einen Beruhigungszauber. Diesen hatte ich damals Josh und Darian beigebracht. Unter anderem auch, um Lysanne besser im Griff zu haben. Genau, wie Balthasar es mir befohlen hatte. Lediglich Darians kleine Schwester hegte keinerlei Interesse am Erlernen solcher Manipulationsmöglichkeiten.
    Lysanne kooperierte und öffnete ihre Kette. Einer der Wachen nahm sie ihr ab. Dieser Bannkäfig funktionierte nur in eine Richtung. Ich nahm den Onyx von der Kette und legte ihn zu den anderen in die Schale. Dann gab ich die Kette an ihre Besitzerin zurück.
    »Das waren nun alle«, sagte ich zu Elouan. »Nun können wir gemeinsam das große Reinigungsritual vollziehen. Demetra hat bereits alles vorbereitet?«
    Elouan nickte und wies die Elfen an: »Führt sie ab und bringt sie zu den anderen. Sorgt nach dem Ritual für ihren Transport nach Elba.«
    Auf Elba befand sich das größte unserer Heilzentren. Auch Napoleon war damals hier behandelt worden, um seinen Größenwahn den Menschen gegenüber zu heilen. Irgendwie hat er es aber geschafft, die Insel ohne erfolgreichen Behandlungsabschluss zu verlassen. Ganz grob stimmten die Geschichtsbücher der Menschen in diesem Fall mit unseren überein.
    »Vergesst die hier nicht. Legt sie in einen magischen Safe oder vernichtet sie.« Ich rannte die paar Schritte hinter Elouan her, der außer mir noch als Einziger im Raum war. Dankend nahm er die silberne Schatulle an sich, schloss den Deckel und verließ
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