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Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)
Autoren: Stefanie Hasse
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gegossen wird, floss auch er an den Seiten nach unten. Ich konnte den Rand noch erkennen, ehe er unter mir vor den Burgmauern versank. Schon im nächsten Moment zeigten die Flüche der Hexen Wirkung. Der Wachposten von eben wurde getroffen und wand sich vor Schmerz auf dem Boden. Seine Kameraden eilten ihm zur Hilfe. Auch an anderen Stellen rund um die Burg konnte ich Schreie hören.
    Die Ratsmitglieder hielten sich bereits an den Händen und versuchten, die Burg in einen neuen Schutzzauber einzuhüllen. Doch der weiße Schimmer wurde von den Flüchen der Hexen stets aufs Neue aufgefressen.
    Immer mehr Elfen erlagen den Angriffen der Hexen, ehe sie sich auf den Gegenschlag konzentrierten. Eine gespenstische Wolke aus Schreien zog über die Burg. Schreie der Angreifer, die nun auch erste Verluste in ihren Reihen zu verzeichnen hatten.
    Dann erschien ein Lichtschimmer an einer der Schießscharten des Turmzimmers. Sie wurde breiter und höher, war nun von den anderen Burgfenstern nicht zu unterscheiden. Elouan trat ins Licht. Er hielt seine Mondsteinkette erhoben und bat um Aufmerksamkeit. Hier und da gerieten die Angriffe ins Stocken. Einige der Hexen schienen an einer friedlicheren Lösung sehr interessiert.
    »Söhne und Töchter des Mondes, unterbrecht diesen Kampf, ehe es noch mehr Verletzte gibt. Der Rat hatte bislang nicht die Möglichkeit, euch die Entscheidung des Tribunals mitzuteilen.« Elouan wartete einen Moment bis mehr Ruhe einkehrte, die Schreie wurden weniger, verebbten jedoch nicht. Dennoch fuhr er fort: »Der Rat hat entschieden, dass keiner der Gefangenen getötet wird.« Immer mehr Hexen unterließen die Angriffe und schenkten Elouan ihre Aufmerksamkeit. »Jeder und jede der hier Gefangenen trifft heute seine eigene Entscheidung über die Zukunft. Wir bieten daher einmalig auch euch Amnestie, solltet ihr eine Rückkehr in die Gemeinschaft wünschen.«
    Mittlerweile hatten beinahe alle die Angriffe unterbrochen, starrten gebannt auf Elouan und lauschten ungläubig seinen Worten. Zweifel und Skepsis waren allgegenwärtig, lagen wie Schatten über den Kämpfenden.
    »Hört nicht auf ihn. Er täuscht euch. Er versucht euch hinzuhalten, damit sie mehr Zeit haben, sich in Sicherheit zu bringen! Greift an! Jetzt!«, brüllte Konstantin in die Menge. Lysanne überlegte kurz und stimmte in den Schlachtruf mit ein. Erste Treffer überzeugten auch andere von einer Fortsetzung des Kampfes. Sie vertrauten Lysanne mehr als dem Ratsvorsitzenden.
    Als wieder ein großer Teil den Kampf aufnehmen wollte, trat Sania neben Elouan an das Fenster. Sie erhob die Hand, aus der Funken schossen, einem Feuerwerk gleich. Sofort hatte sie die gesamte Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Selbst Lysanne hielt in ihrem Angriff inne und sah erfreut zur Spitze des Turmes. Ein Teil ihrer Wut schien sofort zu verebben.
    »Sie lebt!«, sprudelte der Gedanke aus ihr.
    »Freunde, haltet inne. Der Rat hat in dieser Sache mein volles Vertrauen. Ich habe bereits den anderen Inhaftierten meine Zuversicht geäußert, was das Vorhaben hier angeht. Und ich habe mich als Erste entschieden. Für einen Neubeginn. Für das Ende des Versteckspiels. Für die Rückkehr in die Gemeinschaft. Liebste Schwester, wähle ebenfalls diesen Weg. An meiner Seite.« Flehend sah Sania in Richtung ihrer Familie.
    Weder Lysannes Gesichtsausdruck noch ihre Gedanken waren zu entschlüsseln. Sie war hin- und hergerissen. Konstantin flüsterte ihr wieder etwas zu, das ihren Zorn neu zu entfachen schien. Doch Sanias weitere Worte waren wie ein Schutzschild vor der Beeinflussung durch Konstantin, Lysanne wurde zunehmend ruhiger.
    »Schwester, eine einzige Begegnung hat uns auf diesen Weg geführt. Hättest du dich damals nicht in einen von ihnen verliebt, würden wir noch immer innerhalb der Gemeinschaft leben und dies alles wäre nicht geschehen. Erinnere dich an frühere Zeiten. Wir beide, die Macht über Feuer und Wasser. Wir haben bislang alles gemeinsam durchgestanden. Ich habe mich damals dir und den Hexen angeschlossen, jetzt ist es an der Zeit, dass du mir folgst.« Sie drehte sich und sprach nun zu allen: »Dasselbe gilt für euch. Schließt euch denen an, die sich hier und heute für das Licht entscheiden. Die meisten von euch haben Familienmitglieder hier in dieser Burg. Wollt ihr sie alle töten, indem ihr den Angriff fortsetzt? Wollt ihr ihnen in einem der nächsten Kämpfe gegenüberstehen? Wählt gemeinsam mit ihnen das Licht und die Seite des Rates! Vertraut
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