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Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Titel: Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch
Autoren: Eva Almstädt
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Tatbestand des Suizids ändert das aber nichts.«
    »Ja, ich weiß.« Pia knurrte der Magen. »Kommen wir eigentlich noch an etwas Essbarem vorbei? Ich könnte einen Burger vertragen.«
    »Das ist ungesund für euch.« Broders’ Miene war todernst. »Denk auch mal an das Ungeborene, Pia. Noch nicht mal auf der Welt zu sein und schon Junkfood vorgesetzt zu bekommen …«
    »Wir haben beide Hunger!«, entgegnete Pia. »Das könnte gefährlich für dich werden.«
    »Apropos Essen. Wie war eigentlich dein Treffen gestern Abend?« Broders war über ihre Beziehung oder Nicht-Beziehung zu Hinnerk einigermaßen im Bilde. Von dem Vaterschaftschaos wusste er allerdings nichts. Pia wäre eher gestorben, als ihm zu sagen, dass Marten Unruh, eben der Marten Unruh, den Broders auch gut kannte, ebenfalls als Vater infrage kam.
    »Ein Reinfall erster Güte«, sagte sie. »Bis auf das Essen selbst jedenfalls. Hinnerk war nervös. Er hat herumgedruckst und dann etwas aus seiner Tasche gezogen. Ich hatte schon Angst, er würde mir einen Heiratsantrag machen.«
    »Und? Hat er?« In Broders’ Ton lag eine gewisse Schärfe.
    »Nein. Er hat mir mitgeteilt, dass er endlich den lang ersehnten Studienplatz für Medizin bekommen hat.«
    »Ein bisschen spät, oder?« Broders wirkte regelrecht verärgert. Manchmal waren Pia seine Reaktionen ein Rätsel. Insbesondere, wenn es ihre Schwangerschaft betraf.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Hinnerk ist etwas jünger als ich. Besser, er nimmt es jetzt noch in Angriff, als den Rest seines Lebens einer verpassten Chance hinterherzuweinen und womöglich mir oder dem Kind die Schuld daran zu geben.«
    »Wenn man es so sieht«, Broders’ Gesicht war grimmig, »dann kann ich ja auch noch Popsänger werden. Meinst du, ich habe noch Chancen auf dem zweiten Bildungsweg?«
    »Unbedingt!«, sagte sie.
    Als das grelle Emblem eines Schnellrestaurants vor ihnen im grauen Dunst auftauchte, bog er schwungvoll von der Bundesstraße ab.
    Pias Mundwinkel bogen sich nach oben. »Ich dachte, du findest, das ist zu ungesund!«
    »Mit deinem Gerede über Burger hast du mir so einen Appetit gemacht, dass ich entgegen meinen Vorsätzen einfach nicht widerstehen kann.«
    »Wie ist es gestern in Düsterbruch gelaufen? Hat sich im Fall Hedwig Seesen noch etwas Neues ergeben?«, fragte Horst-Egon Gabler.
    Pia war gerade dabei, den abschließenden Bericht zu tippen, als er eintrat. Sie rollte mit ihrem Bürostuhl von ihrem Schreibtisch zurück, um Gabler besser ansehen zu können, und gab ihm eine Zusammenfassung der letzten Ergebnisse. »Die Sachbeweise sprechen dafür, dass es sich bei dem Tod von Hedwig Seesen um einen Suizid handelt.«
    »Hm. Habt ihr auch mit der zukünftigen Ehefrau von Jörg Seesen gesprochen? Sie ist Russin, nicht wahr?« Das kam eine Spur zu beiläufig.
    Pia musterte den Leiter des K1. Sein von Linien zerfurchtes Gesicht mit den kleinen, durchdringend blickenden Augen, der ewig gleiche Bürstenhaarschnitt. Seine Frage hatte nichts mit einem interessierten Gespräch über das Tagewerk eines Kriminalbeamten zu tun. Gabler war effizient. Deshalb zielte die Frage auch in eine ganz bestimmte Richtung. »Wir haben Oxana Markowa als Zeugin befragt. Es gibt eine schriftliche Aussage.«
    »Habt ihr auch ihren Bruder kennengelernt? Einen Mann namens Fjodor Markow?«
    »Nein. Wieso?«
    »Er hätte ja zur Hochzeit seiner Schwester angereist sein können …«, meinte Gabler vage.
    »Der Termin für die Hochzeit wurde wegen des Todesfalls kurzfristig abgesagt. Warum ist das wichtig?«
    »Ich weiß nicht, was dahintersteckt. Das ist ja das Ärgerliche.« Gabler starrte einen Moment auf ihren Bauch, riss sich aber schnell wieder zusammen. »Da ist jemand im Besprechungsraum, der mit uns über den Fall in Düsterbruch reden will. Wo ist Broders überhaupt?«
    »Schon zu Hause. Er hatte plötzlich Magenprobleme.« Drei große Burger waren wohl doch etwas zu viel gewesen.
    »Na gut. Dann ist es so. Ich muss nämlich ebenfalls weg. Du kannst das auch allein übernehmen. Der Mann wartet schon im Besprechungsraum.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Moment! Mit wem soll ich über den Fall Seesen reden?«
    »Ein Kollege vom Bundeskriminalamt hat gestern Abend plötzlich Interesse an unserem Fall geäußert. Ich bin direkt aus Wiesbaden angerufen worden. Bereich SO . Schwere organisierte Kriminalität. Sie haben jemanden vorbeigeschickt, der angeblich sowieso in der Gegend war. Die Termin soll eher inoffiziell sein.« Seine Miene
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