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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen
Autoren: Keith Laumer
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Schiffswand, rutscht daran entlang und fällt mit dem Gesicht ins seichte Wasser. Seine haarigen Beine zappeln und zucken, dann werden sie still. Ein brüllendes Lachen steigt auf.
    Grendel kommt heran und wälzt den gefallenen Mann auf den Rücken.
    »Olov ist tot«, sagt er, noch immer grinsend. »Er hat sich an seinem eigenen Schiff den Schädel eingeschlagen, um dem Fremden gefällig zu sein.« Er wischt Tränen der Heiterkeit von seinen Augen, wendet sich dem Gefangenen zu, streckt die Rechte und und faßt ihn unter dem Ellbogen.
    »Die Götter haben entschieden, daß du ein Freier sein sollst«, sagt er. »Bei welchem Namen rufen dich deine Freunde?«
    »Gralgrathor«, sagt der Mann.
    »Willkommen in Björnholm, Grall Grathor. Komm, meine Frau wird Essen und ein Lager für dich finden, und wir werden eine Flasche miteinander teilen.« Mit leiser Stimme fügte er hinzu:
    »Und du magst mich den Zauber lehren, mit dem du Olovs Zorn in einen Wahnsinn verkehrtest, der ihn tötete.«

 
III.
     
1
     
    George, der Nachtmann in »Smittys Massagesalon und Gesundheits-Klub«, legte seine Zeitung weg, als der Summer ertönte und Schritte die Stufen von der Straßenebene herunterkamen. Ein großer Mann mit einem narbigen Gesicht trat ein und zog seine Jacke aus.
    »Jawohl, Sir«, sagte George und kam trotz seiner zweihundertzwanzig Pfund schnell auf die Beine, verbeugte sich kurz, lächelte, und musterte den Besucher. Er bemerkte die schmutzigen Manschetten, den zerdrückten und schmierigen Kragen, den Riß im staubigen Knie der ausgebeulten Hose. Aber der Anzug war von guter Qualität, reinwollener Tweed, wie es schien, und die zwiegenähten Schuhe waren unter ihrer Staubschicht so gut wie neu.
    Dem Kerl war es dreckig ergangen, soviel war klar, aber es war etwas von der Qualität an ihm; er war kein Wermutbruder oder Herumtreiber, dem es in der feuchten Nachtluft draußen zu kalt geworden war und der sich nun aufwärmen wollte. George fing die Jacke auf, als der Mann sie achtlos auf einen Stuhl werfen wollte.
    »Den Anzug abreiben und bügeln, Sir?« sagte er. »Das können wir machen, während Sie im Dampf sind.«
    »Meinetwegen«, sagte der große Mann. Er zupfte eine Zehndollarnote aus einem Bündel und warf sie auf den Tisch.
    »Mein Körper ist voll Gift«, sagte er. »Ich brauche Hitze, um das Zeug auszuschwitzen.«
    Ein älterer Mann, nackt und mit eingesunkener Brust, kam aus dem Duschraum und blieb stehen, als er den Neuankömmling sah. Er beobachtet mit unverkennbarer Faszination, wie der narbige Mann sich auszog. An seinem muskulösen Körper gab es kaum eine mehr als handgroße Fläche, die frei von Narben war.
    »Ich habe fünfzig Grad im Dampfbad, fünfundachtzig in der Sauna«, sagte George. »Länger als fünf Minuten werden Sie es da drinnen nicht aushalten.«
    »Rufen Sie mich in zehn.«
    George beobachtete die Glastür und lächelte ein wenig zu sich selbst. Er legte ein paar Handtücher zusammen, öffnete einen Karton mit Seife und packte die Stühle auf ein Regal. Zehn Minuten, sagt er. George schmunzelte. Wird jetzt jeden Moment wieder rauskommen und nach Luft schnappen wie ein Fisch auf dem Trockenen. Er schaute auf die Uhr. Fast fünf Minuten. Durch das klare Glas sah er den narbigen Mann aufrecht sitzen und die Arme schwenken. Hoo-ii! Dieser weiße Mann ist verrückt. Muß aufpassen und ihn rausholen, wenn er umkippt …
    »Der Bursche scheint es auf einen Herzanfall abgesehen zu haben«, sagte der alte Mann neben George plötzlich. Er war mit den Gummisandalen unbemerkt herangekommen, rieb sein dünnes Haar mit einem Handtuch. »Was sagte er von Gift?«
    »Schnaps, Doktor«, sagte George, während er einen feuchten Schwamm nahm und den Anzug des Fremden zu bearbeiten begann. »Er meinte den Alkohol. Hatte eine Fahne von hier bis zur Tür.«
    Elf Minuten vergingen, bevor der Narbige schweißüberströmt aus der Sauna kam. Süßlicher Alkoholdunst umgab ihn wie eine Wolke. George starrte.
    »Kaltes Wasser?« fragte der Narbige.
    »Gießduschen sind gleich rechts von Ihnen.« George zeigte hin.
    »Eine gute Methode, sich einen Herzinfarkt zu besorgen«, rief der alte Mann ihm nach.
    Der Narbige stand in der Kabine und übergoß sich mit eiskaltem Wasser. Er atmete mit tiefen, bebenden Zügen. Danach verbrachte er zehn Minuten im Dampfbad, zehn weitere in der Sauna, duschte wieder. Als er fertig war, hatte der Alkoholgeruch sich verflüchtigt.
    »Können Sie massieren?« fragte er George. Georges
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