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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen
Autoren: Keith Laumer
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Übereifer, aber wenn Sie die Spule zerstören, werden auch Sie sterben.«
    »Tue es, Loki!«
    »Einfältige!« zischte der Krill. »Ich versuche Ihnen die letzte, volle Erkenntnis zu ersparen, aber Sie lassen mir keine Wahl. Gewiß, ich bin ein Konstrukt von Xix, gelenkt vom Schiff und mit ihm verbunden. Stirbt Xix, so sterbe auch ich. Aber auch Sie sind ein Konstrukt – Kommandant – ebenso wie der Verräter hier. Töten Sie mich, so töten Sie zugleich sich selbst. Lassen Sie mich leben, so wird auch Ihr Leben ewig währen – sogar das Leben des Verräters Gralgrathor!«
    Grayle stieß ein kurzes, rauhes Lachen aus. »Wenn wir Konstrukte sind, dann sind wir menschliche Konstrukte. Wir sollten fähig sein, zu tun, was ein Mensch tun würde.«
    »Ich bin schnell, Kommandant Lokrien; vielleicht schneller als Sie glauben.«
    Falconer betrachtete die Riesenkatze, die mit peitschendem Schwanz sprungbereit am Boden kauerte, die gelben Augen unverwandt auf ihn gerichtet. Er blickte zu Grayle, der wartend dastand, zu den blutenden Wunden auf seiner Brust.
    »Wenn ich die Spule zerstöre, werden wir alle sterben«, sagte er leise auf englisch. »Wenn ich sie nicht zerstöre, wird die Erde sterben.«
    »Entscheiden Sie, Kommandant«, sagte der Krill. »Ich werde nicht länger warten.«
     
9
     
    Jess Dooley spähte hinunter in die Dunkelheit, wo die verschwommenen Gestalten waren. Er konnte keine Einzelheiten sehen, nur ungewisse dunkle Formen vor einem etwas weniger dunklen Hintergrund. Bisher hatte er keinen Hinweis gehabt, was dort unten vorging; nur, daß es eine Auseinandersetzung war, bei der es um Leben oder Tod ging. Aber er hatte gehört, was der eine eben über das Sterben der Erde gesagt hatte, in klarem Englisch. Das war deutlich genug. Jeder sagte, daß der dritte Weltkrieg nicht genug Stücke übrig lassen würde, daß es sich danach noch lohnen würde, sie aufzusammeln. Anscheinend waren die Russen sich deswegen in die Haare geraten – was immer der Grund ihrer Anwesenheit sein mochte. Einer – der mit der unangenehmen Stimme – war dafür, es sofort zu tun. Der andere, mit der tiefen Stimme, war dagegen. Und der Dritte war unschlüssig. Aber er würde sich gleich entscheiden.
    Jess erhob sich leise auf Hände und Knie. Er wußte noch nicht genau, was er machen sollte, aber er wußte, daß er etwas unternehmen mußte, selbst wenn es falsch wäre. Er zwinkerte und versuchte die Blindheit zu überwinden und den Kerl mit der Stimme des toten Mannes genauer zu sehen. Es war derjenige, den er ausschalten mußte. Wenn er sich nur ein wenig mehr in diese Richtung bewegen würde.
     
10
     
    »Für Ysar«, sagte Falconer, streckte die Arme aus, um die Kontakte zu schließen. Der Krill heulte triumphierend auf, setzte mit einem Sprung an Falconer vorbei und warf sich herum, schnellte gestreckt auf Grayle zu …
    Von oben sprang etwas Dunkles heraus, prallte auf den Rücken der Bestie und warf sie seitwärts aus der Richtung, daß ihre zuschlagenden Pranken die Wand trafen. Mit einer wilden Körperdrehung warf sie den Mann ab, duckte sich, um Falconer anzuspringen –
    Blaues Feuer brach aus dem Starkstromanschluß. Stinkender Qualm sprudelte aus dem Gehäuse des Energiespeichers. Mitten im Sprung schien die langgestreckte Panthergestalt die Kontrolle über sich zu verlieren. Sie wand sich zappelnd, prallte seitwärts gegen die Wand, landete auf dem Bauch und scharrte und kratzte den Betonboden in einer letzten Anstrengung, Falconer zu erreichen, der neben der Anschlußstelle gegen die Wand gesackt war und wie in einem Schwindelanfall beide Hände vor sein Gesicht preßte. Drei Meter weiter hing Grayle an der Wand, kaum fähig, sich auf den Beinen zu halten. Die Spule des Energiespeichers stand in hellen Flammen, begann mit dem weißglühenden Gehäuse zu verschmelzen.
    Der Krill lag schlaff; das Licht in seinen gelben Augen glühte noch immer, aber es war schwach, ein mattes, erlöschendes Glimmen. Er sprach mit einer kraftlosen, sterbenden Stimme:
    »Das lange Zwielicht … endet schließlich … in Nacht.«
     
11
     
    »Lassen Sie – ich komme schon allein hoch«, sagte Dooley, als Falconer ihn auf die Füße hob. »Sagen Sie mir lieber nicht, auf was ich da gesprungen bin; ich will es nicht wissen. Ich will bloß ‘raus hier.«
    »Der Konstrukt ist tot«, sagte Falconer. »Und die Turbinen werden langsamer; sie laufen aus.«
    »Aber wir leben noch«, sagte Grayle. »Das bedeutet, daß wir Biokonstrukte
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