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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde
Autoren: Jo Clayton
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fast so mühelos hinab wie ihr Bruder, nur die enge Bluse behinderte sie ein wenig. Dann sprang sie und landete mit angewinkelten Knien und bloßen Füßen auf der Erde. Sie richtete sich auf, wandte sich mit in die Hüften gestemmten Fäusten ihrem Bruder zu und warf den Kopf zurück, um zu ihm hochzublicken. Das war eine weitere Veränderung, die ihr mißfiel. Sie blickte ihn finster an. »Nun?«
    »Pst.« Er deutete auf die Fensterläden an der Hausmauer, durch die Licht fiel. »Komm mit.« Er rannte zu dem Mondscheinbaum, sprang und bekam den tiefsten Ast zu fassen. Eine Flut von Faltern regnete in einer Wolke starken, süßen Dufts herab.
    Tuli folgte ihm über die Mauer. »Was ist los?« wisperte sie.« »Als du mir beim Essen Zeichen gegeben hast.. ..« Sie warf einen Blick auf das dunkle Haus, das sich hinter der Gartenmauer erhob. »Nilis?«
    »Hm-m.« Er blinzelte zu den flackernden Monden hinauf. »TheDom geht auf. Volles Licht heute nacht.« Er schlug den Weg zu den Ställen ein, Tuli rannte neben ihm her. »Kurz nach dem Mittagessen ist Nilis unten an der Straße am Fluß diesem Agli fast in den Hintern gekrochen.« Er trat nach einem Kiesel und sah zu, wie er über den strohbestreuten Boden hüpfte. »Sie hat gesehen, daß ich sie beobachtete, rannte hinter mir her und brüllte, ich wäre ein Schleicher und Schnüffler und sie würde Pap alles erzählen.« Er schnaubte. »Als ob ich ihr nachschleichen würde! Bei den Zehen der Jungfrau, warum sollte ich ihr nachschleichen?« Er schlurfte durch Stroh und trockene Grasbüschel, als sie um eine der Scheunen bogen und am Hauhaupferch vorüberkamen. Tuli schlug mit den Fingern gegen die Pferchstangen, bis einige der merkwürdigen Tiere anfingen, sie traurig anzuwiehern. Teras zerrte sie fort. »Willst du unbedingt erwischt werden?«
    »Natürlich nicht.« Sie machte sich los. »Du hast mir nicht gesagt, wohin oder warum wir gehen.«
    »Nilis und der Agli sprachen von einem besonderen Tilun, einer großen Veranstaltung. Das war, ehe sie mich gesehen und davongejagt hat, so daß ich nichts Genaues weiß. Hat sie sich schon davongeschlichen?«
    Tuli nickte. »Ihr Bett ist leer.«
    Teras grinste. »Dann gehen wir auch hin.«
    »Was?« Sie packte ihn am Arm, daß er stehenbleiben mußte. »Nilis wird uns den Kopf abreißen, mir ganz besonders.« »Nein. Hör zu. Hars und ich haben die Macain vom Tar durchgesehen, um die Auslese vorzubereiten. Da habe ich mich über Tiluns und solche Sachen mit ihm unterhalten. Weißt du, ich hatte Nilis im Kopf und die Anhänger und alles. Er sagte, der Kornspeicher hätte ziemlich große Risse in den Fensterläden, sie hätten das Holz roh belassen und die Stürme hätten es nun kräftig verzogen. Jeder könnte von außen beobachten, was innen vor sich ginge.« Er grinste wieder und hüpfte vor ihr mit hinter dem Kopf verschränkten Händen rückwärts. »Ich glaube, er hat sie beobachtet, als er das letzte Mal bei Jango war, jedenfalls sagte er, sie kämen richtig in Fahrt, würden sich auf dem Boden wälzen, ihre Sünden bekennen und all so etwas.« Seine Pupillen erweiterten sich, bis die hellen Netzhäute nur noch schmale Ringe waren und seine Augen schwarz funkelten. »Vielleicht beichtet Nilis heute abend.« Plötzlich verfing sich sein Fuß in einem Grasbüschel; er stolperte, kicherte und fand dann sein Gleichgewicht wieder.
    »Was für ein Chinj sie doch ist.« Tuli ahmte den schnalzenden Laut des kleinen Blutsaugers nach, als sie lachend an Teras vorbeirannte. Sie schwang sich auf die Querbalken des Pferchs, blieb auf dem obersten bäuchlings liegen und balancierte dort mit sicherem Griff, während sie zusah, wie die Macain sich erhoben und träge auf sie zuschlenderten.
    Teras kletterte am Zaun hoch, setzte sich auf den obersten Balken, winkelte die Knie an und stellte die Fersen auf den unteren Balken. »Erinnerst du dich noch, als das alte Fleckengesicht Nilis den Hof machte und wir die Fallgrube auf dem Weg ausgehoben haben?«
    Tuli grinste. »Das hat uns eine kräftige Abreibung von Pap eingetragen. Aber das war es wert. Sie war so wütend, daß der Schlamm in der Grube fast fest geworden wäre, so hat sie gekocht!« Sie balancierte vorsichtig, streckte die Hand aus und streichelte die warzige Nase des nächsten Macai. »Ich frage mich, was sie beichten will, wo sie doch nach ihrer eigenen Auffassung so fehlerlos ist.« Das Macai stöhnte vor Vergnügen und hob den Kopf, so daß sie ihre Finger in den losen Falten
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