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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe
Autoren: Jude Deveraux
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grinsend.
    Maddie schnitt ein großes Stück vom Apfelkuchen ab, legte es auf einen Teller und drückte ihn dem Kleinen in die Hand. »Wollen Sie sich nicht setzen? «
    »Nein, vielen Dank, Ma’am. Ich werde das Schauspiel lieber von dort aus verfolgen. «
    Maddie sah ihm nach, als er sich nach links entfernte, und blickte dann wieder zu dem stattlichen Reiter auf. Das Pferd war inzwischen wieder so nahe am Tisch, daß es mit seinem unruhigen Schwanz das Porzellan vom Tisch zu fegen drohte. »Kann ich Ihnen irgendwie helfen, Captain? « Sie brachte eine Teetasse in Sicherheit.
    Der Reiter griff in die Brusttasche seiner blauen Uniformjacke, zog ein Stück Papier hervor und reichte es ihr. »Ich habe Order von General Yovington, Sie auf Ihrer Tour durch die Goldgräberlager zu begleiten. «
    Maddie faltete lächelnd das Papier auseinander. Wie rücksichtsvoll vom General, ihr noch einen zusätzlichen Schutz zu gewähren. »Sie sind befördert worden«, sagte sie, als sie den Namen auf dem Papier las. »Meinen Glückwunsch, Captain Surrey. «
    »Lieutenant Surrey ist in der letzten Woche gefallen, und ich wurde an seiner Stelle abkommandiert. General Yovington weiß noch nichts von Lieutenant Surreys Tod und wurde auch noch nicht davon unterrichtet, daß ich für Surrey eingesprungen bin. «
    Einen Moment war Maddie sprachlos. Sie war sicher gewesen, daß der General einen Mann ausgewählt hatte, der über die Gründe, warum sie die Goldgräberlager bereiste, Bescheid wußte, und daß der General diesen Mann persönlich instruiert hatte. Was sollte sie tun? Wie, in aller Welt, sollte sie ausführen, was von ihr verlangt wurde, wenn zwei Soldaten sie ständig belauerten? Irgendwie mußte sie diesen Mann wieder loswerden.
    »Wie reizend von Ihnen«, sagte sie und faltete den Brief wieder zusammen. »Wie überaus freundlich von General Yovington, aber ich brauche keine Eskorte. «
    »Und die Armee hat Besseres zu tun, als Offiziere abzustellen, um eine umherziehende Sängerin zu beschützen«, erwiderte der Uniformierte.
    Maddie blinzelte zu ihm hinauf. Sicherlich hatte er das so grob gemeint, wie er es gesagt hatte. »Bitte, Captain, wollen Sie nicht eine Tasse Tee mit mir trinken? Er wird schon kalt. Zudem habe ich Angst, daß Ihr Pferd meine Kutsche zertrümmert. « Sie deutete mit dem Kopf auf das Tier, das mit den Hinterhufen gegen das rotlackierte Holz der Concord trat.
    Der Mann brachte das Pferd mit einem Schenkeldruck von der Kutsche weg, schwang sich aus dem Sattel und ließ die Zügel baumeln. Gut trainiert, dachte Maddie bei sich, und beobachtete den Reiter, der zu Fuß auf sie zukam. Er war noch immer so groß wie ein Turm, so daß sie ihre Nackenmuskeln nach wie vor strapazieren mußte, wenn sie ihm ins Gesicht schauen wollte. »Bitte nehmen Sie Platz, Captain. «
    Er tat es nicht, sondern zog mit dem Fuß einen Schemel unter dem Tisch hervor und stellte einen Fuß darauf. Dann stützte er sich auf sein Knie, holte eine lange dünne Zigarre aus der blauen Jacke und zündete sie an.
    Maddie sah ihm dabei zu und amüsierte sich im stillen über seine Arroganz.
    »Ich glaube, Madam, daß Sie keine Ahnung haben, was vor Ihnen liegt. «
    »Goldgräber? Berge? «
    »Entbehrungen«, erwiderte er und betrachtete sie fest.
    »Ja, ich bin sicher, es wird schwierig werden; aber… «
    »Nichts aber. Sie sind… « Er sah auf den Tisch mit dem Porzellangeschirr hinunter: »Sie sind offensichtlich nicht an Entbehrungen gewöhnt. Was können Sie schon darüber wis
    sen, da Sie doch das behütete Leben einer Operndiva geführt haben? «
    Er wußte natürlich nichts von ihr und kannte sie nicht, sonst wäre ihm aufgefallen, daß ihre grünen Augen bei seinen Worten noch grüner wurden. »Darf ich aus Ihrer Bemerkung schließen, daß Sie ein Liebhaber von Opern sind, Captain, und viel Zeit in der Nähe von Opernbühnen und mit Sängern verbracht haben? Vielleicht singen Sie sogar selbst. Tenor, wenn ich mich nicht irre? «
    »Ob ich mich mit Opern auskenne oder nicht, ist völlig belanglos. Ein General der Armee hat mir befohlen, Sie zu eskortieren, und es ist meine Überzeugung, daß Sie dieses hirnverbrannte Vorhaben, die Goldfelder zu besuchen, aufgeben würden, wenn Sie wüßten, welche Gefahren Ihnen drohen. « Er nahm seinen Stiefel vom Schemel und drehte ihr den Rücken zu. »Wenngleich ich Ihnen zugestehe«, fuhr er im väterlichen Ton fort, »daß Sie nur aus edelsten Motiven handeln. Sie wollen den Goldgräbern
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