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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe
Autoren: Jude Deveraux
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harte Liege breitete, die Maddie als Bett diente.
    »Natürlich nicht! « schnaubte Maddie. »Hast du schon etwas gekocht? Ich sterbe fast vor Hunger. «
    Edith schob eine aschblonde Strähne aus der Stirn. Weder ihr Haar noch ihr Kleid waren sauber. »Hast du dir es inzwischen anders überlegt? «
    »Nein, das habe ich nicht. Ich habe mich nie vor etwas gedrückt. Und wenn ich für eine Bande von schmutzigen, ungebildeten und habgierigen Goldgräbern singen muß, um meiner Schwester das Leben zu retten, werde ich es tun. « Maddie musterte die Frau, die ihr teils als Gesellschafterin, teils als Zofe diente, zuweilen aber auch eine Nervensäge sein konnte. »Du hast doch nicht etwa kalte Füße bekommen, oder? «
    »Ich habe doch keine Schwester, die man umbringen will. Und wenn ich eine hätte, die man als Geisel gefangenhält, würde mich das nicht kratzen. Ich habe vor, mir einen reichen Goldgräber zu angeln und ihn vor den Traualtar zu schleppen. Diese Reise soll mich zur wohlhabenden Ehefrau machen. «
    Maddie sah wieder auf das Bild ihrer Schwester und legte es dann beiseite. »Ich möchte diese Sache so rasch wie möglich hinter mich bringen, damit ich meine Schwester wieder in die Arme schließen kann. Sechs Goldgräberlager. Sobald ich die durch habe, wird sie mir zurückgegeben. «
    »Sie hoffen, daß man sie Ihnen dann zurückgibt«, korrigierte Edith. »Ich weiß nicht, warum Sie dem Wort dieser Kerle so sehr vertrauen. «
    »General Yovington hat versprochen, mir zu helfen, und ihm vertraue ich. Wenn dieses Unternehmen abgeschlossen ist, wird er mich bei der Verfolgung der Entführer unterstützen. «
    »Ihr Glaube an die Redlichkeit der Männer ist erheblich größer als meiner«, gestand Edith und zog die Decke auf der Liege stramm. »Sind Sie so weit, daß Sie… « Sie hielt mitten im Satz inne, als sie eine große, dunkle Gestalt vor dem Zelteingang sah. »Da ist er wieder. «
    Maddie blickte auf und ging ins Freie. Minuten später kam sie wieder zurück. »Es könnte Schwierigkeiten geben«, sagte sie zu Edith. »Sei heute abend besonders wachsam. «
    Eine Stunde später, als Maddie gerade ihre Mahlzeit beendete, blickte sie auf und sah zwei Soldaten auf sich zukommen. Oder anderthalb Soldaten, überlegte sie, denn der ein von ihnen steckte in einer maßgeschneiderten, perfekt sitzen den Uniform und saß auf einem Pferd, dessen Stammbau bis auf Mohammeds Vollbluthengst zurückgehen mußte. Der andere, der viel kleiner war als sein Begleiter, trug ei Hemd, das aus schmutzigen Putzlumpen zusammengestückelt zu sein schien. Vorne hatte er weite Taschen auf das Hemd genäht, die sich bauschten, als wären sie bis zum Ran gefüllt.
    »Hallo«, grüßte sie lächelnd. »Sie kommen gerade rechtzeitig, um mit mir den Nachtisch einzunehmen. Darf ich Sie zu einer Tasse Tee und einem Stück Apfelkuchen einladen? «
    Der Stattlichere von den beiden, der sich aus der Nähe als ein überaus gutaussehender Mann entpuppte - mit dunklen Haaren, die unter seiner breiten Hutkrempe hervorlugten, dunklen Augen unter buschigen Brauen und einem dichten schwarzen Schnurrbart-sah sie nur stimrunzelnd an.
    »Echten Tee? « fragte der Kleinere, dessen braune Haut sich kräuselte wie altes Pergament. Einer seiner Schneidezähne fehlte. »Echte Äpfel? Echter Kuchen? «
    »Ja, natürlich. Bitte, teilen Sie den Nachtisch mit mir. « Der Kleine war aus dem Sattel, bevor Maddie den Tee einschenken konnte. Und als er die Tasse entgegennahm, zitterte seine Hand, als nähme er ein kostbares Geschenk entgegen. Sie schenkte ein zweite Tasse ein und hielt sie dem Stattlichen hin. »Captain? « sagte sie, als sie seinen Rang an den beiden silbernen Balken auf den Achselstücken erkannte.
    Er übersah die ihm angebotene Tasse Tee und brachte sein Pferd ganz dicht an den Tisch heran. Maddie bekam fast einen Krampf im Nacken, als sie zu ihm hinaufsah.
    »Sie sind LaReina? «
    Er hatte eine angenehme Stimme, doch der Ton war barsch. »Ja. « Sie lächelte so gnädig wie möglich und versuchte den Schmerz in ihrem Nacken zu ignorieren. »LaReina ist mein Bühnenname. Tatsächlich heißeich… «
    Sie konnte ihren Satz nicht beenden, weil das Pferd des Offiziers zur Seite tänzelte und sie verhindern mußte, daß das Geschirr vom Tisch fiel.
    »Ruhig, Satan«, befahl der stattliche Reiter und brachte das Pferd wieder unter seine Kontrolle.
    Der Kleine neben Maddie verschluckte sich an seinem Tee. »Ein echter Satan, wie? « meinte er dann
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