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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe
Autoren: Jude Deveraux
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Banditen gejagt und zur Strecke gebracht. Sie sind ein mutiger Mann, können jedoch auch Ladies beim Tischdecken beraten, und wie ich von den Damen hörte, sollen Sie auch ein göttlicher Tänzer sein. « Er lächelte, als Montgomery ihm einen übellaunigen Blick zuwarf. Er hatte diese stoische Fassade nicht einmal an dem Tag bröckeln sehen, als der Captain sich für den Gefreiten hatte auspeitschen lassen.
    »In welcher Beziehung steht Yovington zu ihr? «
    »General Yovington hat mich nicht zu seinem Vertrauten gemacht. Er hat mir lediglich seinen Befehl zukommen lassen. Sie müssen noch heute vormittag das Fort verlassen. Soweit ich orientiert bin, hat diese Dame bereits die Berge erreicht. Sie werden sie an ihrer… « Der Oberst hielt den Brief vor seine Nase und bemühte sich sehr, ein Lächeln zu unterdrücken, »… ihrer ungewöhnlichen Concord erkennen. Die Kutsche ist rot lackiert und trägt die Inschrift… lassen Sie mal sehen… >LaReina< an der Seite. LaReina ist der Name dieser Dame. Wie ich hörte, soll sie sehr gut sein. Als Sängerin, meine ich. Ich weiß nicht, in welchen Belangen sie sonst noch gut ist. Der General hat mir das nicht mitgeteilt. «
    »Sie reist in einer Kutsche? «
    »In einer roten Kutsche, ja. « Colonel Harrison gestattete sich ein kleines Lächeln. »Nun kommen Sie schon, Captain, es ist wirklich kein schlimmer Auftrag. Denken Sie daran, wie gut er sich in Ihrer Personalakte ausmachen wird. Überlegen Sie, wo Sie das hinbringen könnte. Falls Sie sich in dieser Sache bewähren, wäre es möglich, daß Sie öfter als Eskorte für Generalstöchter abkommandiert werden. Ich bin überzeugt, daß meine eigene Tochter Sie für diesen Posten empfehlen würde. «
    Captain Montgomery erhob sich abrupt von seinem Stuhl. »Bei allem schuldigen Respekt, Sir - ich kann diesen Auftrag unmöglich übernehmen. Es herrscht derzeit zu viel Unruhe im Land, und ich werde woanders dringend gebraucht. Weiße Siedler müssen geschützt werden, und bei den augenblicklichen kontroversen Standpunkten in der Sklavenfrage zwischen den Staaten der Union und wegen der Möglichkeit, daß es ihretwegen zum Krieg kommen könnte, glaube ich nicht, daß ich meinen Posten hier verlassen darf, um eine… «
    Colonel Harrison verlor in diesem Moment seinen Sinn für Humor. »Captain, es steht nicht in Ihrem Ermessen, die-sen Auftrag abzulehnen. Er ist ein Befehl. Ob es Ihnen gefällt oder nicht - dieses Kommando ist nicht unbefristet. Sie werden diese Dame so lange begleiten, wie sie es wünscht, und ihr folgen, wohin sie auch gehen möchte, und alles tun, was zu ihrer Bequemlichkeit nötig ist - selbst wenn Sie ihre Kutsche selbst aus einem Schlammloch herausziehen müssen. Und wenn Sie sich weigern sollten, diesem Befehl Folge zu leisten, werde ich Sie in Arrest nehmen, Sie vor ein Militärgericht stellen, Sie für schuldig erklären und standrechtlich erschießen lassen. Notfalls werde ich selbst den Abzug bedienen. Ist das klar? Muß ich noch deutlicher werden? «
    »Nein, Sir«, erwiderte Captain Montgomery mit gepreßter Stimme.
    »Schön, dann gehen Sie in Ihr Quartier und machen Sie sich reisefertig. Sie werden sich morgen früh bei Anbruch der Dämmerung zum Treffpunkt mit dieser Lady auf den Weg machen. « Der Colonel sah, daß der Captain offensichtlich versuchte, ihm noch etwas mitzuteilen.
    »Wollten Sie noch etwas sagen? « schnarrte er.
    »Toby«, war alles, was der wütende Captain hervorbrachte.
    Sieh mal einer an, dachte der Colonel - dieser Captain konnte sich sogar ärgern, und Harrison war versucht, ihn noch mehr zu reizen, indem er ihm mitteilte, der Befehl schlösse den maulenden, knochendürren kleinen Gefreiten, der dem Captain nie von der Seite wich, nicht mit ein. Aber der Colonel erinnerte sich noch zu gut daran, wie empört die Männer gewesen waren, als sich Captain Montgomery für den Gefreiten hatte auspeitschen lassen.
    »Nehmen Sie ihn mit«, brummte der Colonel. »Er ist hier sowieso zu nichts nütze. «
    Der Captain bedankte sich mit einem Kopfnicken, sagte aber kein Wort mehr, sondern machte auf dem Absatz kehrt und verließ die Kommandantur.
    Nachdem der Captain gegangen war, ließ sich der Colonel auf seinen harten Stuhl fallen und seufzte erleichtert. Aber kurze Zeit später wurde er von einer leichten Nervosität befallen. War er überhaupt in der Lage, dieses disziplinlose Fort zu befehligen, in dem die meisten Soldaten Bauern waren, die sich nur zum Militärdienst
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