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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe
Autoren: Jude Deveraux
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gemeldet hatten, damit sie sich satt essen konnten? Die Hälfte der Mannschaft war die meiste Zeit betrunken, und man mußte immer damit rechnen, daß die Soldaten fahnenflüchtig wurden. Gottlob war er im letzten Jahr von solchen Delikten verschont geblieben, aber das war größtenteils Captain Montgomerys Verdienst gewesen. Konnte er die Männer ohne den Captain zur Disziplin zwingen?
    »Zum Teufel mit ihm! « schimpfte er und stieß wütend eine Schublade zu.
    Natürlich konnte er sein eigenes Fort allein befehligen!
    ’Ring Montgomery beobachtete die Frau durch das Fernrohr und schob es dann ärgerlich zusammen.
    »Ist sie es? « fragte Toby hinter ihm. »Bist du sicher, daß es die Richtige ist? « Er war gut einen Kopf kleiner als ’Ring, aber drahtig, und seine Haut hatte die Farbe von Walnußöl.
    »Wie viele Frauen wären wohl sonst so töricht, allein in eine von vierzigtausend Männern bewohnte Bretterbudenstadt zu reisen? «
    Toby nahm ’Ring das Fernglas und richtete es auf die Frau. Sie befanden sich auf einem Hügel und blickten in ein hübsches kleines Tal, wo eine rot angestrichene Kutsche neben einem Zelt in der Morgensonne leuchtete. Vor der Kutsche saß eine Dame an einem Tisch und verzehrte ihr Dinner, das von einer dünnen blonden Frau serviert wurde.
    Toby ließ das Fernrohr sinken. »Was, glaubst du, ißt sie wohl zu Mittag? Ich habe etwas Grünes auf ihrem Teller gesehen. Meinst du, es könnten Erbsen sein? Vielleicht auch Buschbohnen. Oder ist es grünes Fleisch, wie es im Fort den Soldaten vorgesetzt wird? «
    »Mir ist egal, was sie ißt. Zur Hölle mit diesem Bastard Harrison! Er ist unfähig, ein Fort von der Größe von Breck zu befehligen - trotzdem schickt er mich fort, damit ich seine schmutzige Arbeit erledige. «
    Toby gähnte. Diese Schimpftirade hatte er in den letzten Tagen mindestens tausendmal gehört. Er kannte ’Ring schon, seit dieser ein Junge war, und obwohl ’Ring auf andere den Eindruck machte, als wäre er nie aus der Ruhe zu bringen, wußte Toby es besser. »Du solltest dem Bastard eigentlich dankbar sein. Er hat uns aus dem gottverlassenen Fort entlassen und schickt uns in eine Gegend, wo wir uns die Taschen mit Gold vollstopfen können. «
    »Wir haben eine Auftrag, und den werde ich auch erfüllen. «
    »Das mag für dich zutreffen, aber ich gehöre nicht zur Armee. «
    ’Ring wollte Toby gerade an die Uniform erinnern, die er trug, wußte jedoch, daß er nur seinen Atem verschwenden würde. Toby war in die Armee eingetreten, weil ’Ring es getan hatte, und aus keinem anderen Grund. Der Zweck einer Armee und die Arbeit, die sie leisten mußte, waren Toby gleichgültig.
    Aber für ’Ring bedeutete die Armee alles. Er hatte sich freiwillig gemeldet, noch bevor ihm der erste Bart gesprossen war, und hatte sich stets bemüht, sein Bestes für die Armee zu geben, immer fair zu sein und rechtzeitig zu erkennen, was getan werden mußte, um es dann auch zu erledigen. Er war sehr erfolgreich und glücklich bei der Armee gewesen, bis zu dem Tag im vergangenen Jahr, an dem Colonel Harrison sein Vorgesetzter wurde. Harrison war ein unfähiger Trottel -ein Mann, der noch nie ein Gefecht erlebt hatte; ein Schreibtischhengst, den man an die Front im Westen geschickt hatte, obwohl er keine Vorstellung hatte, was dort von ihm verlangt wurde. Harrison hatte seinen Ärger über seine eigene Unfähigkeit am Captain ausgelassen und ihn immer zum Sündenbock für sein eigenes Versagen machen wollen.
    »Sie ißt noch etwas anderes«, verkündete Toby, der wieder durch das Fernrohr sah. »Meinst du, es könnte grüner Salat sein? Oder sind es Karotten? Oder kaut sie nur Zwieback wie unsereiner? «
    »Ich habe dir schon gesagt, daß es mir scheißegal ist, was sie ißt. « ’Ring entfernte sich ein paar Schritte vom Hügelkamm. »Wir sollten uns einen Plan zurechtlegen. Zunächst müssen wir herausfinden, ob sie eine gute oder eine schlechte Frau ist. Trifft ersteres zu, hätte sie niemals allein hierherreisen dürfen. Trifft letzteres zu, erübrigt sich eine Eskorte. So oder so hätte sie für mich keine Verwendung. «
    »Was steht denn auf ihrer Kutsche? «
    ’Ring stellte seine Wanderung ein und verzog das Gesicht. »LaReina, die singende Königin. « Er spähte über die Schulter zu der roten Kutsche. »Toby, wir müssen etwas gegen diese Reise unternehmen. Wir können nicht zulassen, daß sich die junge Frau in das Lager der Goldgräber begibt. Ich bin sicher, sie ahnt
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